Rosa Valetti

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Rosa Valetti (eigtl. Rosa Alice Vallentin, * 26. Januar 1876 in Berlin[1]; † 10. Dezember 1937 in Wien) war eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Chansonnière.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosa Valetti als Frau Peachum in Dreigroschenoper

Sie war die Tochter des Holzhändlers und Fabrikbesitzers Felix Vallentin und Schwester des Schauspielers Hermann Vallentin. Rosa Valetti sammelte ihre ersten Erfahrungen an Berliner Vorstadtbühnen, bevor sie – animiert durch die Novemberrevolution und durch die Begegnung mit Kurt Tucholsky – zum Kabarett ging. 1920 gründete sie das Kabarett Größenwahn im Café Größenwahn, das zu einem der bedeutendsten, literarisch und politisch ambitioniertesten Kabaretts im Berlin der 1920er Jahre avancierte. 1928 spielte sie bei der Uraufführung der Dreigroschenoper die Rolle der Frau Peachum. Im gleichen Jahr gründete sie zusammen mit dem Musiker und Texter Erich Einegg in Berlin das Kabarett Larifari, bei welchem u. a. Ernst Busch, Max Colpet, Valeska Gert, Trude Kolman, Werner Finck, Kate Kühl, Hubert von Meyerinck, Rudolf Platte, Marcella Salzer und Aribert Wäscher auftraten.[2][3][4]

Ab 1911 erhielt Rosa Valetti auch Filmrollen. Die eher resolut wirkende Schauspielerin war meistens in Mutterrollen zu sehen; im Film Die Prinzessin und der Geiger spielte die 49-Jährige bereits eine Großmutter. In der berühmten Produktion Der blaue Engel ist sie in der Rolle der Guste, der Ehefrau des Direktors und Zauberkünstlers (gespielt von Kurt Gerron), zu sehen. Neben Josef von Sternberg drehte sie auch mit anderen bekannten Filmregisseuren; sie spielte etwa die böse Haushälterin in Friedrich Wilhelm Murnaus Tartüff und war in Fritz Langs Filmklassiker M in einem Kurzauftritt als Wirtin zu sehen.

1933 ging Rosa Valetti in die Emigration; es folgten Auftritte in Wien und in Prag sowie 1936 in Palästina. Sie heiratete 1899 in erster Ehe den aus Warschau stammenden Pianisten Edmund Hertz. Die Ehe wurde 1906 geschieden.[5] In zweiter Ehe heiratete Rosa Valetti dann 1907 den aus Wien stammenden Journalisten Karl Singer.[6] Später war sie in dritter Ehe mit dem Schauspieler Ludwig Roth verheiratet und hatte zusammen mit ihm eine Tochter, die Schauspielerin Lisl Valetti.

Nach ihr ist die „Rosa-Valetti-Straße“ in Berlin-Mahlsdorf benannt.

Ihre Grabstätte befand sich bis 2001 im Urnenhain der Feuerhalle Simmering in Wien (Abteilung 6, Ring 3, Gruppe 8, Nummer 270).

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rosa Valetti – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsurkunde des Standesamtes Berlin I Nr. 209/1876 vom 1. Februar 1876.
  2. Kabarett in Deutschland zur Zeit der Weimarer Republik (1919-1933) auf wissen.de (Memento vom 26. März 2013 im Internet Archive)
  3. Heinz Greul: Bretter, die die Zeit bedeuten. Die Kulturgeschichte des Kabaretts. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1967; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1971, Seiten 261 und 303. ISBN 3-423-00743-5 und ISBN 3-423-00744-3
  4. Reinhard Hippen (Hrsg.): Es liegt in der Luft. Kabarett im Dritten Reich, aus der Reihe Kabarettgeschichte-n, Pendo-Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-85842-204-5, Seiten 23–27.
  5. Heiratsregister des Standesamtes Berlin-Charlottenburg I Nr. 96/1899 vom 18. März 1899.
  6. Heiratsregister des Standesamtes Deutsch-Wilmersdorf Nr. 405/1907 vom 20. September 1907.
  7. Rosa Valetti. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 4. Juni 2021., (Rosa Valetti ist in dieser Kompilation von Géza von Bolváry in Ausschnitten aus alten Ufa-Produktionen zu sehen.)