Rose McGowan

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Rose McGowan (2023)

Rose Arianna McGowan (* 5. September 1973 in Certaldo, Italien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Autorin und Aktivistin.

Leben und berufliche Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

McGowan wurde als zweitältestes von sechs Kindern einer US-amerikanischen Schriftstellerin französischer Abstammung und eines irischen Künstlers in Italien geboren, wo die Eltern einer Kolonie der Kinder Gottes angehörten, die der Vater leitete. Als Kind verdiente sie Geld als Straßenmusikantin und als Fotomodell für italienische Kindermodepublikationen wie Vogue Bambini.

Ende der 1970er-Jahre verließen ihre Eltern die „Kinder Gottes“ und zogen in die Vereinigten Staaten. Bis dahin hatte Rose McGowan kein Englisch gesprochen. Ihre Eltern trennten sich, als sie zehn Jahre alt war. Fünf Jahre später verließ sie ihre Familie und lebte einige Zeit auf der Straße. Mit 15 Jahren ließ sie sich für erwachsen erklären und verdiente ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs. Anschließend besuchte sie eine Kosmetikschule, ehe sie sich der Schauspielerei widmete.

McGowan begann ihre Karriere mit einigen Nebenrollen, unter anderem in Steinzeit Junior (1992). Einen ersten Erfolg verzeichnete sie mit Gregg Arakis Film The Doom Generation (1995), für den sie eine Nominierung für den Independent Spirit Award erhielt. In den folgenden Jahren erlangte sie vor allem durch die Filme Scream – Schrei! (1996), Phantoms (1998) und Der zuckersüße Tod (1999) Bekanntheit. Der schauspielerische Durchbruch gelang ihr 2001 durch die Rolle der Paige Matthews in der Fernsehserie Charmed – Zauberhafte Hexen, die sie bis zum Serienende 2006 innehatte. 2005 spielte sie in der Fernsehbiografie Elvis die Schauspielerin Ann-Margret.

Rose McGowan (2008)

2007 spielte sie die Hauptrolle im ersten (Planet Terror) und eine Schlüsselrolle im zweiten Teil (Death Proof) des Episodenfilms Grindhouse von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino. 2009 war sie in einer wiederkehrenden Rolle in der Serie Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis zu sehen. In Conan, der Neuverfilmung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1982, spielte sie 2011 die Hexe Marique. 2013 und 2014 trat sie als junge Cora in zwei Episoden der Serie Once Upon a Time – Es war einmal … auf.[1]

2014 gab McGowan mit dem 17-minütigen Kurzfilm Dawn ihr Regiedebüt. Der Film wurde unter anderem beim Sundance Film Festival 2014 gezeigt und erhielt überwiegend positive Kritiken. Wie im Januar 2015 verkündet wurde, wird sie bei dem Thriller The Pines, beruhend auf einem Skript von Alex Mar, Regie führen.

Im Herbst 2015 veröffentlichte sie ihre erste Single RM486. Im Januar 2018 erschien ihre Autobiografie Brave.[2][3] Zwischen der in den USA und der in England veröffentlichten Ausgabe bestehen trotz identischen Formates und gleicher Schriftgröße zahlreiche Unterschiede. Insgesamt summieren sich die fehlenden Teile der UK-Fassung auf über 10 Seiten.[4]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Trennung 2001 war McGowan dreieinhalb Jahre mit dem Rockmusiker Marilyn Manson liiert. Sie löste die Verlobung wegen der unterschiedlichen Lebensstile. Von 2007 bis 2009 war sie mit dem Regisseur und Produzenten Robert Rodriguez liiert und ab Herbst 2008 bis zur Trennung mit ihm verlobt.[5][6] Dem Kapitel ihrer Autobiographie, in dem sie ihre Zeit mit ihm behandelt, gibt sie den Titel Destruction. Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen den Filmemacher, beschreibt ihn als herrschsüchtigen und krankhaft eifersüchtigen Tyrannen, der ihr unter anderem einen Lügendetektortest abverlangt habe, um abzuklären, ob sie ein Verhältnis mit Quentin Tarantino habe.[7]

Einige plastische chirurgische Eingriffe, die sie Anfang 2007 vornehmen ließ, erklärte sie öffentlich zunächst mit den Folgen eines Autounfalls.[8] In ihrer Autobiografie stellte sie später jedoch klar, dass ihr Management ihr zu dieser Aussage geraten habe. In Wahrheit sei eine notwendige OP ihrer Nasennebenhöhlen auf fatale Weise schiefgegangen, weshalb sie sich in der Folge wiederholt habe operieren lassen müssen.

Im Oktober 2013 heiratete sie den Künstler Davey Detail.[9] Sie trennten sich im Mai 2015 und sind seit November 2016 geschieden.[10]

Weinstein-Skandal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2017 gehörte sie neben Ashley Judd zu den ersten Schauspielerinnen, die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den Produzenten Harvey Weinstein erhoben und den sogenannten Weinstein-Skandal ins Rollen brachten. Weitere Vorwürfe wurden u. a. von den Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow, Rosanna Arquette und Angelina Jolie erhoben. Asia Argento und Lucia Evans beschuldigten ihn der Vergewaltigung.[11][12] In der Folge wurde Weinstein am 8. Oktober 2017 aus der Produktionsfirma Weinstein Company entlassen.[13] Einige Tage später twitterte McGowan, Weinstein habe auch sie vergewaltigt.[14] Bereits am 14. Oktober 2016 hatte sie erstmals auf die Tat hingewiesen, indem sie als Antwort auf den Hashtag #WhyWomenDontReport schrieb, ihr damaliger Lebenspartner habe ihrem Vergewaltiger die Vertriebsrechte des gemeinsamen Films verkauft. Gemeint war offensichtlich Robert Rodriguez, der auf diesen Umstand aber nie öffentlich einging, sondern sich nach den Enthüllungen lediglich in einem kurzen Statement von Weinstein distanzierte. McGowan beschuldigte zudem weitere namhafte Personen der Mitwisserschaft, darunter Ben Affleck.[15] Laut „New York Times“ zahlte der zu 23 Jahren Haft verurteilte Weinstein an McGowan 100.000 Dollar für ihr Schweigen. Im Oktober 2019 reichte die Schauspielerin Klage gegen Weinstein ein, weil er sie angeblich jahrelang schikaniert habe. Am 6. Dezember 2021 wies ein Bundesgericht in Los Angeles ihre Klage ab, da sie es versäumt hatte, weitere Dokumente vorzulegen.[16]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rose McGowan bei der Premiere von Grindhouse (2007)

Als Schauspielerin

Als Regisseurin

  • 2014: Dawn (Kurzfilm)
  • 2017: Ruth (Kurzfilm)

Musikvideos

Buch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videospiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rose McGowan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernd Michael Krannich: Charmed: Rose McGowan kommt als junge Cora zu Once Upon A Time. In: serienjunkies.de. Abgerufen am 11. April 2016.
  2. FAZ.net: Die Jeanne d’Arc der #MeToo-Bewegung
  3. BRAVE – Rose McGowan. Abgerufen am 15. Oktober 2017.
  4. Rose McGowan: Brave - UK-Ausgabe deutlich kürzer als US-Fassung |. In: Screenread.de. Abgerufen am 1. März 2018.
  5. Rodriguez and McGowan Go Public With Relationship
  6. McGowan + Rodriguez Engaged. In: IMDb. Abgerufen am 11. April 2016.
  7. Rose McGowan: Brave | Alice im Traumaland bei screenread.de, 18. Februar 2018 (abgerufen am 20. Februar 2018).
  8. PageSix com Staff: NARROW ESCAPE. In: Page Six. Abgerufen am 11. April 2016.
  9. Romantische Hochzeit. Abgerufen am 27. Dezember 2021.
  10. Die Scheidung von Davey Detail ist durch. Abgerufen am 27. Dezember 2021.
  11. nytimes.com: Gwyneth Paltrow, Angelina Jolie and Others Say Weinstein Harassed Them
  12. spiegel.de: „Kultur der Komplizenschaft“
  13. Vorwürfe der sexuellen Belästigung: US-Produzent Weinstein gefeuert bei tagesschau.de, 9. Oktober 2017 (abgerufen am 9. Oktober 2017).
  14. Rose McGowan beschuldigt Weinstein der Vergewaltigung
  15. Hollywood Babylon: Für Harvey Weinsteins stille Mitwisser ist Rose McGowan der ultimative Alptraum bei screenread.de, 14. Oktober 2017 (abgerufen am 15. Oktober 2017).
  16. Schauspielerin Rose McGowan verliert MeToo-Prozess. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Dezember 2021, abgerufen am 23. Dezember 2023.