Rosenthal (Hessen)

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Wappen Deutschlandkarte
Rosenthal (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rosenthal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 58′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 50° 58′ N, 8° 52′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 270 m ü. NHN
Fläche: 51,55 km2
Einwohner: 2137 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35119
Vorwahlen: 06458, 06457 (Roda)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 017
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Rathaus 2
35119 Rosenthal
Website: www.rosenthaler.de
Bürgermeister: Stefan Jakob (CDU)
Lage der Stadt Rosenthal im Landkreis Waldeck-Frankenberg
KarteHatzfeld (Eder)Battenberg (Eder)Allendorf (Eder)Burgwald (Gemeinde)Rosenthal (Hessen)Gemünden (Wohra)Haina (Kloster)Frankenberg (Eder)FrankenauBad WildungenLichtenfels (Hessen)KorbachWillingen (Upland)Diemelsee (Gemeinde)DiemelstadtVöhlVolkmarsenBad ArolsenTwistetalWaldeck (Stadt)EdertalNordrhein-WestfalenLandkreis KasselSchwalm-Eder-KreisLandkreis Marburg-Biedenkopf
Karte

Rosenthal ist eine Stadt im Südosten des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Hessen, Deutschland.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenthal liegt im Burgwald südöstlich von Frankenberg.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenthal grenzt im Norden an die Gemeinde Burgwald, im Osten an die Stadt Gemünden (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Südosten an die Gemeinde Wohratal, im Süden an die Städte Rauschenberg und Wetter, sowie im Westen an die Gemeinde Münchhausen (alle im Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche in Rosenthal
Evangelisches Gemeindehaus aus dem Jahr 1914

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kernort Rosenthal wurde um 1327 vom Mainzer Erzbischof Matthias von Buchegg als mainzischer Vorposten gegen die Landgrafschaft Hessen und die Grafschaft Ziegenhain gegründet, mit einer (um 1800 abgerissenen) Burg bewehrt und so zum Mittelpunkt des gleichnamigen Amtes ausgebaut. Das Gericht Bentreff wurde nach Rosenthal verlegt und bereits 1343 wurde Rosenthal erstmals als Stadt (Oppidum) erwähnt. Nach dem Ende der hessisch-mainzischen Auseinandersetzungen 1427 kam Rosenthal im Zuge der Mainzer Stiftsfehde 1464 zunächst als Pfandschaft zur Landgrafschaft Hessen. Nach dem Merlauer Vertrag wurde es 1583 schließlich vollständig an Hessen-Marburg abgetreten. Am 16. März 1595 brannte Rosenthal vollständig ab. Nach dem Aussterben der hessischen Nebenlinie zu Marburg gelangte Rosenthal 1604 in den Besitz der Landgrafschaft Hessen-Kassel, mit der es 1866 an Preußen fiel. Während des kurzlebigen Königreichs Westphalen (1806–1813) war Rosenthal Verwaltungssitz des Kantons Rosenthal. Bis 1932 bestand das Amtsgericht Rosenthal.[2]

Fragwürdige Berühmtheit erlangte die Stadt im Jahre 1688 durch die letzten Hexenverbrennungen in Hessen.

Hessische Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurden am 1. April 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Roda und Willershausen nach Rosenthal eingemeindet.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6][7]

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
 %
50
40
30
20
10
0
37,9
(+12,2)
37,2
(−8,6)
25,0
(−3,5)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Bürgerliste Roda
Sitzverteilung
   
Insgesamt 15 Sitze
  • BLR: 4
  • CDU: 5
  • FDP: 6
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
FDP Freie Demokratische Partei 37,9 6 25,7 4 20,6 3 23,5 3 11,1 2
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,2 5 45,8 7 44,6 7 43,6 7 40,7 6
BLR Bürgerliste Roda 25,0 4 28,5 4 34,9 5 32,9 5 21,1 3
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 27,1 4
Gesamt 100,0 15 100,0 15 100,0 15 100,0 15 100,0 15
Wahlbeteiligung in % 63,1 53,6 52,4 55,8 60,7
Rathaus
Gerichtseiche am Galgenberg

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Rosenthal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und vier weitere Stadträte angehören.[8] Bürgermeister ist seit dem 1. März 2022 Stefan Jakob (CDU), der in der Kommunalpolitik bis dahin Fraktionsvorsitzender seiner Partei war.[9] Er wurde als Nachfolger von Hans Waßmuth (CDU), der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[10] am 26. September 2021 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 76,72 Prozent Wahlbeteiligung mit 82,02 Prozent der Stimmen gewählt.[11]

Amtszeiten der Bürgermeister[12]
  • 2022–2028 Stefan Jakob (CDU)[9]
  • 2004–2022 Hans Waßmuth (CDU)[10]
  • 1995–2004 Holger Straub
  • 1989–1995 Werner A. Barth[13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Mai 1983 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[14]

Wappen von Rosenthal (Hessen)
Wappen von Rosenthal (Hessen)
Blasonierung: „Im roten Schild ein sechsspeichiges silbernes Rad, begleitet oben und unten zu beiden Seiten von je einer fünfblättrigen goldenen Rose mit blauem Butzen und grünen Kelchblättern“
Wappenbegründung: Das Stadtwappen erinnert an die Gründung der Stadt durch den Erzbischof von Mainz, Matthias von Buchegg. Das Bistumswappen (Mainzer Rad) wurde um die Rosen aus dem Familienwappen des Erzbischofs ergänzt. Das älteste Siegel der Stadt stammt aus dem Jahr 1350, ist aber vermutlich um 1330 entstanden. Das Wappen wurde im 15. Jahrhundert geändert, von da an umgab ein Rosenkranz das Rad. Bis 1972 war das Wappen etwas anders, mit drei Rosen, die vom Rad hervorkamen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerichtseiche am Galgenberg (eigentlich Gänseberg) mit einem Umfang von 7,39 m (2014).[15]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Karl Trust: Stadt Rosenthal, Chronik / Historie
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390.
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  5. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  8. Gremien: Magistrat der Stadt
  9. a b HNA, 8. Juni 2022: Rosenthals Bürgermeister Stefan Jakob: Bilanz nach 100 Tagen im Amt
  10. a b HNA, 15. Februar 2022: Rosenthals Bürgermeister Waßmuth vor dem Ruhestand: So sieht er seine Amtszeit; „Nachfolger wird Stefan Jakob (CDU), der seinen Dienst am 1. März antritt.“
  11. Votemanager: Bürgermeisterwahl Stadt Rosenthal 2021
  12. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Rosenthal (Memento vom 28. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  13. Stadt Rosenthal: Nachruf Werner A. Barth, Bürgermeister a. D.
  14. Genehmigung eines Wappens der Stadt Rosenthal, Landkreis Waldeck-Frankenberg vom 6. Juni 1983. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1983 Nr. 23, S. 1183, Punkt 664 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  15. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rosenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien