Rudolf Donath (Schauspieler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rudolf Donath (* 27. Oktober 1932; † 3. Juli 2016 in Dresden) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Hörspielsprecher.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Donath stammte aus der Oberlausitz. Er arbeitete zunächst als Porzellanmaler bei der Porzellanmanufaktur Meißen.[1] Seit 1951 spielte Donath in der Laienspielgruppe in Meißen. Nach einer erfolglosen Schauspielereignungsprüfung bei Hans Finohr vom Staatsschauspiel Dresden begann er in Weimar Schauspiel zu studieren, brach aber kurz nach Studienbeginn ab, um bei seiner Frau und der Tochter in Meißen sein zu können. Er war als Pressezeichner und Rundfunksprecher tätig und spielte weiterhin Amateurtheater und am Theater Meißen.[2]

Nach einem Vorstellungsgespräch bei Ottofritz Gaillard war Donath von 1960 bis 1996 am Staatsschauspiel Dresden engagiert, wo u. a. der Melchior in Jutta oder Die Kinder vom Damutz, der Hagen in Die Nibelungen, der Adam in Der Zerbrochene Krug, der König Lear, der Artus in Die Ritter der Tafelrunde zu seinen Paraderollen gehörte. Der Charakterdarsteller wirkte in mehr als 100 Premieren mit. Außerdem führte er dort auch Regie.[3][4] Gastauftritte führten ihn an das Bayerische Staatstheater München und 1989 für ein vierjähriges Engagement nach Frankfurt am Main. Seine letzte Gastrolle am Staatsschauspiel Dresden gab er 2001 als Firs in Der Kirschgarten. Letztmals trat Donath auf dem Theaterkahn Dresden in Der Panther von Felix Mitterer auf. Des Weiteren war er in mehreren Filmen, darunter den Fernsehreihen Polizeiruf 110, Tatort und Der Staatsanwalt hat das Wort zu sehen.[5]

In den 1960er Jahren leitete Donath das Arbeitertheater der Plattenwerke „Max Dietel“ in Meißen, mit dem er 1966 Die Mutter von Brecht am Theater Meißen aufführte.[6] 1976 gründete Donath den Dramatischen Zirkel des Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft, der später den Namen Arbeitertheater „Hans Otto“ trug und 1989 zum H.O.Theater wurde. Donath war bis 1992 alleiniger Regisseur der Laienspielgruppe, bei der u. a. auch Jan Josef Liefers seine schauspielerische Ausbildung erhielt, sowie bis 2003 deren künstlerischer Leiter.[7]

Im Jahre 2003 gab Donath aus Altersgründen auch die künstlerische Leitung des H.O.Theaters auf.[8] Zuletzt lebte er, fast erblindet, in einem Pflegeheim.[9] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Dölzschen.[10][11]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theatertätigkeit (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

H.O.Theater 1976–2004 Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: Nachtasyl & Abendrot – Szenen aus der Tiefe unter Verwendung von Maxim Gorkis Nachtasyl[12]
  • 2000: Der Besuch der alten Dame (Friedrich Dürrenmatt)
  • Das Schaf (Stanislaw Stratiew)
  • Auf dem Grunde (nach Maxim Gorkis Nachtasyl)
  • Die 55 Minutenoper, ein musikalischer Seelenbalsam mit kriminellen und anderen Hintergrundinformationen für Dreigroschenopernfans zum Gedenken an den Grossen Raucher (Eigenproduktion nach Bertolt Brecht/Kurt Weill Die Dreigroschenoper)
  • 1983–1984: und bin so klug als wie zuvor ... (Eine Begegnung mit Goethes Urfaust)
  • 1981–1982: Kater Lampe (Emil Rosenow)
  • 1980–1981: Geschichten vom Bau(ch) (Eigenfassung nach Kurt Bartsch)
  • 1978–1979: Aus Niemals Wird Heute noch! (Szenenfolge aus Bertolt Brechts Stück Die Mutter)[13]

Staatsschauspiel Dresden 1960–2001 als Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatsschauspiel Dresden – Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: Edgar Wallace – Ein Leben wie im Film, Media & Communication Systems GmbH Sachsen (Hörbuch)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Donath: Aber nicht als Tablettträger. In: Wilfried Schulz, Harald Müller, Felicitas Zürcher (Hrsg.): Staatsschauspiel Dresden – 100 Jahre Schauspielhaus. Das Jubiläumsbuch. 1. Auflage. Theater der Zeit, Berlin 2012, ISBN 978-3-943881-01-1, S. 238 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Fest für zwei Meißner Originale in: Meißner Amtsblatt, Jahrgang 18, 24. September 2010 Nr. 9
  2. 160 Jahre Theater Meißen in: Meißner Amtsblatt, Jahrgang 19, 28. Oktober 2011 Nr. 10
  3. Theater der Zeit: Rudolf Donath von 2012. Abgerufen am 5. Juli 2016.
  4. Theaterhaus Rudi: H.O.Theater (Memento des Originals vom 5. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rudi-dresden.de Abgerufen am 5. Juli 2016.
  5. Staatsschauspiel Dresden – 100 Jahre Schauspielhaus. Wilfried Schulz, Harald Müller, Felicitas Zürcher (Hrsg.), S. 238–241.
  6. Arbeitertheater spielt Brechts „Mutter“. In: Neues Deutschland, 17. November 1966
  7. Theater der Zeit: Der Verein. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  8. H.O.Theater (Memento des Originals vom 5. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rudi-dresden.de
  9. Rainer Kasselt: Weiser König und kühler Mörder. In: Sächsische Zeitung. 8. Juli 2016 (kostenpflichtig online [abgerufen am 8. Juli 2016]).
  10. Sächsische Zeitung: Rudolf Donath: Traueranzeige. Abgerufen am 30. August 2022.
  11. Freundeskreis Friedhof Dölzschen: Persönlichkeiten. Abgerufen am 30. August 2022.
  12. Sächsische Zeitung online: Szenen aus der Tiefe vom 26. März 2003. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  13. Theater der Zeit: Inszenierungen. Abgerufen am 5. Juli 2016.
  14. Fernsehen der DDR: Jutta oder Die Kinder von Damutz (1982). Abgerufen am 6. Juli 2016.
  15. Dresdner Neueste Nachrichten: Der Dresdner Schauspieler Rudolf Donath wird 80 vom 27. Oktober 2012. Abgerufen am 5. Juli 2016.