Sülm

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Wappen Deutschlandkarte
Sülm
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sülm hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 55′ N, 6° 34′ OKoordinaten: 49° 55′ N, 6° 34′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 7,05 km2
Einwohner: 428 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54636
Vorwahl: 06562
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 125
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: bitburgerland.de
Ortsbürgermeisterin: Klara Weber
Lage der Ortsgemeinde Sülm im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Sülm aus Richtung Trimport

Sülm ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sülm liegt in der Südwesteifel, etwa fünf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Bitburg. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf der sogenannten Bitburger Hochfläche und umfasst eine Fläche von 705 ha. Davon werden 61,3 % landwirtschaftlich genutzt, mit 23,8 % ist ein vergleichsweise geringer Anteil von Wald bestanden (Stand 2017).[2]

Zu Sülm gehören auch die Wohnplätze Bernhardshof und Looskyllermühle.[3]

Nachbarorte sind Röhl im Norden, Speicher im Osten, Dahlem im Südosten, Trimport und Idenheim im Süden, Eßlingen im Südwesten, sowie Scharfbillig im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist von einer frühen Besiedelung des Gebietes um Sülm auszugehen, was vor allem durch Funde aus römischer Zeit nachgewiesen werden konnte. Südöstlich von Sülm in Richtung der Nachbargemeinde Dahlem fand man mehrfach römische Grabfunde. Hierbei handelt es sich um ein größeres römisches Brandgräberfeld. Trotz der weitestgehenden Zerstörung durch Steinbrucharbeiten und die Landwirtschaft, konnten einige Funde geborgen und genauer untersucht werden.[4]

Ferner könnten ein Podium, römische Ziegel und Mauerreste auf ein Bergheiligtum auf dem Burgberg hindeuten. Von hier stammen vier Münzen, die alle ins 4. Jahrhundert datiert wurden. Fasst man alle Münzen als Opfergabe auf, würde es sich um ein lange genutztes Heiligtum handeln.[5]

634 werden Sülm sowie die Orte Welschbillig, Newel und Röhl mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I. (Herrschaft: 622–638, Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit war Modoald Bischof von Trier. 981 wird diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier (Bischof von 977 bis 993) erwähnt. Sülm wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen „Sulmana“ genannt und unterstand als Teil des Kurfürstentums Trier dem Erzbischof von Trier.[6]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Idenheim im Arrondissement Trier des Saardepartements.[7] Nach der Niederlage Napoleons kam Sülm aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Idenheim, die 1929 in das Amt Bitburg-Land aufging.[8]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sülm innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde der Ort 1970 der Verbandsgemeinde Bitburg-Land zugeordnet, die wiederum zum 1. Juli 2014 in der Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sülm, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 286
1835 419
1871 443
1905 403
1939 451
1950 437
Jahr Einwohner
1961 435
1970 466
1987 392
2005 476
2011 458
2017 430

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Sülm besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[9]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klara Weber wurde am 17. Juli 2019 Ortsbürgermeisterin von Sülm. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich in seiner konstituierenden Sitzung für Weber entschied.[10][11]

Webers Vorgänger waren Jürgen Schäfer (2014–2019) und Hermann Schilz (2004–2014).[12][13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Ortsgemeinde Sülm
Wappen der Ortsgemeinde Sülm
Blasonierung: „Von Silber und Blau wellig geteilt. Im Schildhaupt das rote Kurtrierische Kreuz. Im Schildfuß ein silberner Buntbartschlüssel, im Bart ein ausgespartes Kreuz, der Ring als gotische Vierpassreite geformt.“
Wappenbegründung: Für die Zugehörigkeit während der Feudalzeit zum Kurfürstentum Trier steht im Schildhaupt das Kurtrierische Kreuz, während das Attribut des Kirchenpatrones St. Petrus, der Schlüssel, im unteren Schildteil abgebildet ist.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Gemeindegebiet sind zahlreiche sanierte alte Bauernhäuser verteilt. Die alte Kriegergedächtniskapelle mit Sandsteinaltar stammt aus dem Jahre 1631. Sehenswert sind darüber hinaus Grabkreuze aus dem 16. und 17. Jahrhundert an der Sülmer Friedhof­smauer. Im Gegensatz zu den meisten Begräbnisstätten im Eifelkreis sind auf dem Sülmer Friedhof noch mehrere Grabsteine aus dem späten 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Der Bau der Pfarrkirche St. Petrus wurde 1826 begonnen, sie hatte einen spätgotischen Vorgängerbau.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sülm bildet mit den Nachbargemeinden Dahlem, Idenheim und Trimport den Sportverein DJK Eintracht DIST.[15]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sülm ist heute eine landwirtschaftlich und touristisch geprägte Gemeinde. Der Ort ist Standort mehrerer Voll- und Nebenerwerbsbetriebe sowie von drei Schnapsbrennereien. Im Dienstleistungsbereich verfügt er über ein Dorfgasthaus, zwei Privatpensionen, einen Kindergarten sowie eine öffentliche Bücherei.

Etwa zwei Kilometer westlich der Ortschaft verläuft die Bundesstraße 51, die nach Bitburg und zur etwa zehn Kilometer entfernten Bundesautobahn 60 führt.

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sülm – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Sülm. Regionaldaten. In: Mein Dorf, meine Stadt, abgerufen am 21. Mai 2022.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 103 (PDF; 3,3 MB).
  4. Eintrag zu Römisches Brandgräberfeld Sülm in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 18. März 2022.
  5. Römisches Bergheiligtum Sülm. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region. Abgerufen am 20. März 2021.
  6. pfarreiengemeinschaft-speicher.de: Pfarrei Sülm. Geschichte der Pfarrei. (Memento vom 11. Januar 2020 im Internet Archive) Abgerufen am 23. Januar 2020.
  7. Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 29, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 24. Juli 2022.
  8. Amt Bitburg-Land. Verbandsgemeinde Bitburger Land, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2021; abgerufen am 25. Juli 2021.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Sülm. Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahl 2019. In: wahlen.rlp.de, abgerufen am 21. Mai 2022.
  10. Aus der Arbeit des Ortsgemeinderates. Informationen aus der Ratssitzung am 17.07.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 30/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 25. Juli 2021.
  11. Jürgen Schäfer: Bekanntmachung gemäß § 62 Abs. 6 Kommunalwahlgesetz über die Absage der Urwahl des Ortsbürgermeisters. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 18/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 11. April 2019, abgerufen am 25. Juli 2021.
  12. Klara Weber: Der Gemeinderat Sülm stellt sich vor. Ortsgemeinde Sülm, 8. August 2019, abgerufen am 25. Juli 2021.
  13. Die meisten Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gehen bei der Wahl im Juni wieder ins Rennen. In Sülm strebt Hermann Schilz (61) eine zweite Amtszeit an. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 24. April 2009, abgerufen am 25. Juli 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  14. Wappenbegründung. In: bitburgerland.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2022; abgerufen am 25. März 2022.
  15. Homepage der DJK Eintracht DIST. Abgerufen am 21. Mai 2022.