Saint-Hippolyte-le-Graveyron

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saint-Hippolyte-le-Graveyron
Saint-Hippolyte-le-Graveyron (Frankreich)
Saint-Hippolyte-le-Graveyron (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Vaucluse (84)
Arrondissement Carpentras
Kanton Monteux
Gemeindeverband Ventoux-Comtat-Venaissin
Koordinaten 44° 7′ N, 5° 5′ OKoordinaten: 44° 7′ N, 5° 5′ O
Höhe 135–438 m
Fläche 4,94 km²
Einwohner 169 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 34 Einw./km²
Postleitzahl 84330
INSEE-Code

Das Zentrum der Gemeinde wird von einer Säule markiert

Saint-Hippolyte-le-Graveyron ist eine französische Gemeinde mit 169 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Kanton Monteux im Arrondissement Carpentras.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Hippolyte-le-Graveyron befindet sich am Fuße der Dentelles de Montmirail und südwestlich vom Mont Ventoux, etwa acht Kilometer nördlich der angrenzenden Stadt Carpentras. Weitere Nachbargemeinden sind Caromb im Osten, Le Barroux und La Roque-Alric im Norden, Beaumes-de-Venise im Westen und Aubignan im Südwesten. Das Gemeindegebietes gehört zum Regionalen Naturpark Mont-Ventoux.

Wichtigste Erhebung mit einer Höhe von 443 Metern ist der Hügel le Graveyron vom urgonischen Kalksteintyp.

Das Dorf hat keinen festen Kern, sondern ist von der Siedlungsform her eine Streusiedlung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet zwischen dem Mont Ventoux und der fruchtbaren Ebene war in frühgeschichtlicher Zeit von wichtigen Triftwegen (Transhumanz-Routen) durchzogen, die von Viehherden im Sommer genutzt wurden[1]. Unter römischer Besiedelung scheint hier ein wichtiges Heiligtum existiert zu haben, da man in den Quartieren Côtes und Bariane drei Altäre eines gallo-römischen Umgangstempels fand. Sie waren jeweils der Nymphe Carinnæ, Sucellus, dem keltischen Gott mit Holzhammer, und Mars Albarinus geweiht.[2]

Zur Zeit der Avignoner Päpste in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde Saint-Hippolyte-le-Graveyron von Kardinal Hugues Roger belehnt.[2] 1376 beschlossen die Räte von Saint-Hippolyte und Barroux einen Landtausch, um zwei Lehen zu bilden.[3] Das Lehen von Saint-Hippolyte fiel 1401 an die Familie Baux (zuerst an Alix des Baux, dann durch Erbschaft an Guillaume des Baux).[2] Étienne de Vesc, Herr von Caromb, erwarb es 1488 und fügte es unter dem Namen Saint-Hippolyte-lès-Caromb den Ländereien von Caromb hinzu.[4]

Die Gemeinde wurde, bei gleichzeitiger Abtrennung von Caromb, am 12. Oktober 1790 gebildet.[2] Sie hieß zunächst nur Saint-Hippolyte. Im Jahr 1918 nahm sie den Namen Saint-Hippolyte-le-Graveron an, 1986 erhielt sie dann endgültig den heutigen Namen.[5][6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 116 93 96 119 169 179 165 178

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Hippolyte
  • Steinsäule mit einem schmiedeeisernen Kreuz
  • Schloss Juvénal aus dem 19. Jahrhundert
  • Pfarrkirche, 1830 auf einem Grundstück errichtet, das vom ehemaligen Bürgermeister Hippolyte Fabre zur Verfügung gestellt wurde

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Hippolyte-le-Graveyron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Almauftrieb
  2. a b c d Jean-Pierre Saltarelli: Les Côtes du Ventoux, origines et originalités d'un terroir de la vallée du Rhône. A. Barthélemy, Avignon 2000, ISBN 2879230411, S. 116.
  3. Jules Courtet: Dictionnaire géographique, géologique, historique, archéologique et biographique du département du Vaucluse. Christian Lacour, Nîmes 1997, ISBN 284406051X, S. 286.
  4. Robert Bailly: Dictionnaire des communes du Vaucluse. A. Barthélemy, Avignon 1986, ISBN 2903044279, S. 361.
  5. benannt nach dem Hügel auf dem Gemeindegebiet
  6. EHESS: Saint-Hippolyte-le-Graveyron bei Cassini. cassini.ehess.fr, abgerufen am 16. Juni 2013 (französisch).