Samtgemeinde Land Wursten

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Wappen Deutschlandkarte
Samtgemeinde Land Wursten
Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Land Wursten hervorgehoben
Basisdaten (Stand 2015)
Koordinaten: 53° 41′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 53° 41′ N, 8° 34′ O
Bestandszeitraum: 1974–2015
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Cuxhaven
Fläche: 116,64 km2
Einwohner: 9580 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: CUX
Verbandsschlüssel: 03 3 52 5408
Verbandsgliederung: 7 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Westerbüttel 13
27632 Dorum
Website: www.sglandwursten.de
Samtgemeindebürgermeister: Wolfgang Neumann (SPD)
Lage der Samtgemeinde Land Wursten im Landkreis Cuxhaven
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Karte
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Die Samtgemeinde Land Wursten war eine Samtgemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. In ihr hatten sich sieben Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen. Der Verwaltungssitz der Samtgemeinde befand sich in Dorum. Das Gebiet der Samtgemeinde umfasste eine Fläche von 116,64 km² und hatte zum 31. Dezember 2014 eine Einwohnerzahl von 9580.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Samtgemeinde Land Wursten liegt in der Landschaft Land Wursten an der Nordseeküste zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Sie besteht im Wesentlichen aus Marschland. Die Gemeindegebiet liegt zwischen 0 und 21 m ü. NHN.

Samtgemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Samtgemeinde Land Wursten wurde zur Gebietsreform in Niedersachsen am 1. März 1974 gebildet und bestand aus den folgenden sieben Mitgliedsgemeinden:

Gemeinde km²[1] Einwohner[1]
1. Cappel 08,25 703
2. Dorum 24,31 38370
3. Midlum 30,75 16840
4. Misselwarden 10,32 412
5. Mulsum 08,43 543
6. Padingbüttel 09,42 480
7. Wremen 25,16 19210

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordholz
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Stadt Langen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wursten ist historisch ein Teil Frieslands. Anders als die friesischen Dialekte in Nordfriesland oder im Saterland ist die wurtfriesische Sprache in Wursten ausgestorben, konnte sich jedoch wegen der Randlage des Landstrichs länger halten als in den meisten anderen Gebieten des östlichen Frieslands.

Eingemeindungen/Fusion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Samtgemeinde fusionierte am 1. Januar 2015 mit der Gemeinde Nordholz und bildet seitdem die Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2014
Einwohner 7820 7822 7386 8013 8266 9224 9722 9573 9580
Quelle [3] [1]

jeweils zum 31. Dezember

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Samtgemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus in Dorum

Der Rat der Samtgemeinde Land Wursten bestand aus 24 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 9001 und 10.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder wurden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endete zur Samtgemeindeauflösung am 31. Oktober 2014.

Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Samtgemeinde war außerdem der hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister.

Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2011 hatte das folgende Ergebnis:

Samtgemeindebürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Letzter hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister bis zur Auflösung war Wolfgang Neumann (SPD).

Bisherige Amtsinhaber

  • 1974–1976, 1981–1985: Dr. Klaus Döhner (CDU), ehrenamtlicher Bürgermeister
  • 1974–1981: Heinz Bohne, Samtgemeindedirektor
  • 1976–1981, 1985–2001: Wolf-Dieter Lutz (SPD), ehrenamtlicher Bürgermeister
  • 1981–1989: Burkhardt Melster, Samtgemeindedirektor
  • 1990–2001: Wolfgang Neumann (SPD), Samtgemeindedirektor
  • 2001–2014: Wolfgang Neumann (SPD), hauptamtlicher Bürgermeister

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Samtgemeinde Land Wursten
Wappen von Samtgemeinde Land Wursten
Blasonierung:Gespalten von Gold und Grün, rechts ein halber, rot-bewehrter, schwarzer Adler, links unter silbernem Wellenbalken sieben goldene Kleeblätter, 2/2/2/1 angeordnet.“
Wappenbegründung: Der halbe Adler, der sich in vielen friesischen Wappen findet, weist auf die Hoheitsrechte des friesischen Landes Wursten, der Wellenbalken auf die Flüsse und Wassergräben hin. Die grüne Fläche steht für die Marsch. Die Kleeblätter sind Sinnbilder der Landwirtschaft. Ihre Anzahl deutet auf den Zusammenschluss der sieben Gemeinden zur Samtgemeinde Land Wursten hin.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 5. Mai 2005 bestand mit der Stadt Ploeren (Frankreich) in der Bretagne, nahe Vannes, eine Partnerschaft. Die Partnerschaft wird seit der Auflösung der Samtgemeinde Land Wursten von der Gemeinde Wurster Nordseeküste weitergeführt.[5]

Eine Patenschaft besteht seit dem 1. Mai 2003 mit der 3. Fliegenden Staffel des Marinefliegergeschwaders 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krabbenkutter in Dorum-Neufeld
Leuchtturm Obereversand
  • der Nationalpark mit dem Nationalpark-Haus in Dorum-Neufeld
  • die Kutterhäfen Dorum und Wremen mit neun bis zehn Liegeplätzen
  • das Museum für Wattenfischerei in Wremen, Wurster Landstraße 118
  • das Niedersächsische Deichmuseum in Dorum, Poststraße 16
  • das Kuriose Muschel-Museum in Wremen, Rosenstraße 4
  • Der Leuchtturm Obereversand steht erst seit 2003 am Kutterhafen Dorum
  • Der Leuchtturm Kleiner Preuße von 2005 stand schon von 1906 bis 1930 beim Kutterhafen Wremer Tief
  • Windmühle Midlum als Galerie-Holländer von 1857
  • Windmühle Nordholz als Galerie-Holländer von 1863 oder 1875
  • Alle sieben Gemeinden haben auf einer Wurt stehende Kirchen. Die romanischen und gotischen, früheren Wehrkirchen stammen aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert
    • Die St.-Peter-und-Paul-Kirche in Cappel stammte aus dem 13. Jahrhundert und wurde nach einem Brand 1815/16 durch einen klassizistischen Saalbau ersetzt unter Einbeziehung alter Bauteile und des Westturmes
    • Die St.-Urbanus-Kirche in Dorum stammt aus dem 13. Jahrhundert
    • Die St.-Pankratii-Kirche in Midlum aus Feldsteinen, stammt aus dem 12. Jahrhundert
    • Die St.-Katharinen-Kirche in Misselwarden ist ein einschiffiger Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit einem quadratischen Westturm (um 1500)
    • Die Marien-Kirche in Mulsum – ein massiver Felssteinbau – wurde um 1250 erbaut
    • Die St.-Matthäus-Kirche in Padingbüttel wurde am Ende des 13. Jahrhunderts als Saalbau mit eingezogenem Chor errichtet. Bemerkenswert ist der gotische Flügelaltar (um 1480)
    • Die Willehadi-Kirche in Wremen ist eine Wehrkirche aus der Zeit um 1200 und damit die älteste Kirche im Land Wursten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftlich war die Samtgemeinde Land Wursten stark auf den Tourismus ausgerichtet. Sie war eines der Zentren des Tourismus im sogenannten Cuxland.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein

  • Rathaus Samtgemeinde Land Wursten in Dorum, Westerbüttel 13
  • Freiwillige Feuerwehr Land Wursten mit Ortsfeuerwehren in Cappel, Dorum, Midlum, Misselwarden, Mulsum, Padingbütte und Wremen
  • Polizeistation Dorum, Speckenstraße 25

Schulen

  • Deichgraf Johans Grundschule Dorum, Poststraße 16
  • Grundschule Midlum, Hinter der Lieth 1
  • Tjede-Peckes-Grundschule Wremen, Wurster Landstraße 99
  • Oberschule Dorum, Alsumerstraße 15
  • Gymnasium Wesermünde in Bremerhaven
  • Volkshochschule in Langen

Soziales

  • Kindergärten in Dorum, Cappel, Midlum, Padingbüttel und Wremen
  • Freizeitstätte in Dorum, Midlum und Wremen
  • DRK-Pflegeheim Dorum, Käthe-Ring-Straße 1
  • Seniorenheim Haus Eden, Wremen, Wurster Landstraße 103

Kirchen, Kirchgemeinden

  • Ev.-Luth. Kirchengemeinden
    • St.-Peter-und-Paul-Kirche, Cappel, Arp-Schnittger-Straße
    • St.-Urbanus-Kirche, Dorum, Pfarramt 1, Speckenstraße 5
    • St.-Pankratii-Kirche, Midlum, Pfarramt, Kirchpfad 5
    • St.-Katharinen-Kirche, Misselwarden, Pfarramt in Wremen
    • St.-Marien-Kirche, Mulsum, Pfarramt in Wremen
    • St.-Matthäus-Kirche, Padingbüttel, Speckenstraße 5
    • St.-Willehadi-Kirche, Wremen, Pfarramt, Lange Straße 23
  • Neuapostolische Kirche

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wremen und Dorum sind Bahnhaltestellen an der Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven. Bei den Fahrkarten wird der Gemeinschaftstarif des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen angewendet.

Die Samtgemeinde konnte in Nord-Süd-Richtung erreicht werden über die Bundesautobahn 27, Anschlussstellen Nordholz und Neuenwalde sowie über die Landesstraße 135 von Cuxhaven oder von Bremerhaven. Von Holßel führt die Landesstraße 119 westlich nach Dorum.

Sagen und Legenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land Wursten:

  • Vom Bau des Wurster Seedeichs
  • Das Adlerwappen / Vom Adlerwappen der Wurster[6]
  • Der starke Friese
  • Die Teufelsscheune
  • Alle Schuld rächt sich auf Erden
  • Vom Kind und der Katz
  • Knechtsand

(Quelle:[7])

Weitere Sagen und Legenden siehe unter den Mitgliedsgemeinden der ehemaligen Samtgemeinde:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Samtgemeinde Land Wursten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Gemeinden in Deutschland nach Fläche, Bevölkerung und Postleitzahl. (XLS; 4,8 MB) In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 2014, abgerufen am 14. August 2020 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 2015–2021).
  2. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 428, S. 2 (Digitalisat (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454 kB; abgerufen am 26. September 2018]).
  3. Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 14. August 2020.
  4. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 19. September 2019.
  5. Eintrag über die Partnergemeinde. In: Webseite Gemeinde Wurster Nordseeküste. Abgerufen am 12. April 2019.
  6. Die Sagen des Landes Wursten – Vom Adlerwappen der Wurster auf YouTube, abgerufen am 14. August 2020.
  7. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 125–132.