Samuel (Name)

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Samuel ist ein Vorname und Familienname.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Samuel geht auf den hebräischen Namen שְׁמוּאֵל šəmūʾēl zurück. Die genaue Herleitung und Bedeutung ist nicht geklärt. Möglich sind folgende Optionen:[1]

  • ŠM + אֵל ʾēl: „ŠM ist Gott“
  • שֵׁם šēm + אֵל ʾēl: „Nachkomme ist Gott“, „Nachkomme Gottes“
  • ŠMW + אֵל ʾēl: „erhaben ist Gott“

Die volksetymologische Deutung in 1 Sam 1,20 LUT nimmt auf die Wurzel שׁאל šʾl Bezug, was jedoch auf den Namen שָׁאוּל šāʾūl, deutsch Saul, „der Erbetene“ hindeutet.[1]

Die Septuaginta überträgt den Namen mit Σαμουήλ Samuēl, die Vulgata mit Samuhel.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Samuel erfreut sich international großer Beliebtheit.[2]

In den USA zählt Samuel zu den beliebtesten Jungennamen. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 zählte er durchgängig zu den 100 meistgewählten Jungennamen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Name etwas seltener vergeben. Mit Rang 91 belegte der Name seine niedrigste Chartplatzierung im Jahr 1960. Heute hat sich der Name in den 20er Rängen der Hitliste etabliert. Zuletzt stand er auf Platz 23 der Vornamenscharts (Stand 2021).[3]

In Tschechien stieg der Name in den 1990er in der Top-100 der Vornamenscharts auf und etablierte sich am Ende des vorderen Drittels der Hitliste. Im Jahr 2016 belegte er Rang 26 der Hitliste.[4]

In Québec belegte Samuel von 1995 bis 2007 durchgängig einen der beiden ersten Ränge der Hitliste. Zuletzt sank die Popularität leicht, sodass er im Jahr 2021 Rang 26 der Vornamenscharts belegte.[5] Somit ist der Name dort beliebter als im ganzen Land.[6]

In Australien (Rang 39, Stand 2021)[7], Belgien (Rang 48, Stand 2021)[8], Chile (Rang 43, Stand 2021)[9], Finnland (Rang 39, Stand 2021)[10], Frankreich (Rang 49, Stand 2021)[11], Norwegen (Rang 48, Stand 2021)[12], Neuseeland (Rang 49, Stand 2021)[13] und Spanien (Rang 43, Stand 2021)[14] zählte der Name zuletzt zur Top-50 der Vornamenscharts.

Deutscher Sprachraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Samuel hat sich in der Schweiz unter den beliebtesten Jungennamen etabliert. Im Jahr 2020 belegte er Rang 11 der Hitliste.[15]

In Österreich trat der Name im Jahr 2000 in die Top-50 der Vornamenscharts ein. Seitdem nahm die Popularität des Namens fast jedes Jahr zu.[16] Im Jahr 2021 stand der Name mit 398 Vergaben auf Rang 23 der Hitliste und wurde an 0,9 % aller neugeborenen Jungen vergeben.[17]

In Deutschland kommt der Name vor allem seit den 1980er Jahren vor. War er zunächst mäßig beliebt, stieg er in den 2000er Jahren in den Vornamenscharts auf.[18] Im Jahr 2021 belegte er Rang 33 der Hitliste.[19]

In den „Richtlinien über die Führung von Vornamen“, aus denen während der NS-Diktatur in Deutschland jüdische Bürger gemäß § 1 der „Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ vom 17. August 1938 die Vornamen wählen mussten, war der Name Samuel als jüdischer Name aufgeführt.[20][21]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Namen Schmuel bzw. Shmuel handelt es sich um eine moderne Transkription von שְׁמוּאֵל śəmūʾēl. Die weibliche Varianten des Namens sind Samuela, Samuelina und Samueline.

Namenstage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1379.
  2. Samuel. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 4. September 2022.
  3. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  4. Popularity in the Czech Republic. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  5. Popularity in Quebec, Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  6. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  7. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  8. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  9. Popularity in Chile. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  10. Popularity in Finland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  11. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  12. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  13. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  14. Popularity in Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  15. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  16. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. September 2022.
  17. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 2. Juli 2022.
  18. Samuel. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 4. September 2022 (deutsch).
  19. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 4. September 2022 (deutsch).
  20. Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen (17.08.1938). In: documentArchiv. Kai Riedel, abgerufen am 19. Mai 2022.
  21. Liste vorgeschriebener jüdischer Vornamen von 1938. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 19. Mai 2022 (deutsch).