San-marinesische Fußballnationalmannschaft

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San Marino
Repubblica di San Marino
Spitzname(n) La Serenissima
Verband FSGC
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor Erreà
Cheftrainer Roberto Cevoli (seit 2023)
Kapitän Matteo Vitaioli
Rekordspieler Matteo Vitaioli (93)
Rekordtorschütze Andy Selva (8)
Heimstadion San Marino Stadium
FIFA-Code SMR
FIFA-Rang 210. (741,61 Punkte)
(Stand: 15. Februar 2024)[1]
Heim
Auswärts
Ausweich
Bilanz
204 Spiele
1 Sieg
9 Unentschieden
194 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
San Marino San Marino 0:4 Schweiz Schweiz
(Serravalle, San Marino; 14. November 1990)
Höchster Sieg
San Marino San Marino 1:0 Liechtenstein Liechtenstein
(Serravalle, San Marino; 28. April 2004)
Höchste Niederlage
San Marino San Marino 0:13 Deutschland Deutschland
(Serravalle, San Marino; 6. September 2006)
(Stand: 25. März 2024)

Die san-marinesische Fußballnationalmannschaft (italienisch: Nazionale di calcio di San Marino) ist die Auswahl der Republik San Marino und wird von der FSGC gesteuert.

Das erste offizielle Länderspiel bestritt San Marino am 14. November 1990 in der Qualifikation zur EM 1992 gegen die Schweiz und verlor es mit 0:4. Seitdem nahm San Marino an allen Qualifikationen teil, belegte immer den letzten Platz in seiner Gruppe und konnte bisher noch nie gewinnen. Überhaupt gewann die Mannschaft erst ein Spiel, es war ein 1:0-Sieg gegen Liechtenstein in einem Freundschaftsspiel am 24. April 2004.[2]

In der FIFA-Weltrangliste stand San Marino beim Start der Rangliste im Dezember 1992 auf Platz 126, fiel dann aber in den folgenden 26 Jahren bis auf Platz 211 herab – die schlechteste Platzierung aller gewerteten Mannschaften. Nach einem Unentschieden gegen Estland in der Qualifikation zur EM 2016, dem ersten Punktgewinn in einem Pflichtspiel, konnte San Marino zwischenzeitlich auf Platz 180 klettern. Aktuell liegt die Mannschaft wieder auf dem letzten Platz. (Stand: Februar 2024)

Fußball-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball-Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

UEFA Nations League[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018/19: Liga D, 4. Platz mit 6 Niederlagen
  • 2020/21: Liga D, 3. Platz mit 2 Remis und 2 Niederlagen
  • 2022/23: Liga D, 3. Platz mit 4 Niederlagen
  • 2024/25: Liga D

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

San Marino konnten sich bisher noch nie für eine Welt- oder Europameisterschaft qualifizieren. Der Verband des Landes wurde 1931 gegründet. Er ist seit 1990 FIFA-Mitglied und war zuvor bereits zwei Jahre provisorisches Mitglied der UEFA. Nach Angaben der FIFA gibt es in der 30.000 Einwohner zählenden Republik etwa 2800 Fußballspieler, davon sind 1500 Spieler registriert.[3] Nach einigen inoffiziellen Spielen – unter anderem gegen ein Olympia-Team aus Kanada (1986) und gegen den Libanon (1987) – kam es am 14. November 1990 zur ersten offiziellen Begegnung gegen die Schweiz. Am 28. April 2004 gelang der erste als „historisch“ gefeierte Sieg: In Serravalle gewann San Marino gegen Liechtenstein mit 1:0 in einem Freundschaftsspiel. Ein Pflichtspielsieg gelang bisher nicht. Es konnten lediglich zwei Unentschieden in Qualifikationsrunden zur Fußball-Weltmeisterschaft erreicht werden: bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1994 gelang ein 0:0 gegen die Türkei, und in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2002 ein 1:1 gegen Lettland. Auf der FIFA-Weltrangliste nahm San Marino mit 0 Punkten sechseinhalb Jahre lang den letzten Platz ein, den sich die Mannschaft mit Bhutan sowie den Turks- und Caicosinseln teilte. Im November 2014 gelang mit einem Unentschieden gegen Estland in der Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2016 der Sprung vom letzten Platz der FIFA-Weltrangliste auf Platz 180.[4]

San Marino brachte im Lauf seiner Geschichte nur einen namhaften Spieler hervor: den Mittelfeldspieler Massimo Bonini, der zwischen 1981 und 1988 für Juventus Turin spielte und mit seinem Club dreimal italienischer Meister wurde und einmal den Europapokal der Landesmeister gewann. Zehn Mannschaften konnten gegen San-Marino ihren höchsten Sieg erzielen. Nur gegen Guam konnten mehr Mannschaften (12) ihren höchsten Sieg erreichen.

Trainer war von 1998 bis 2013 der hauptberuflich als Sportlehrer tätige ehemalige Fußballprofi Giampaolo Mazza. Unter den 76 EM- und WM-Qualifikationsspielen, die in seiner Amtszeit bestritten wurden, gingen 75 verloren. Nach der Gruppenphase in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 trat er zurück.[5] In der Qualifikation für die EM 2016 traf San Marino auf England, die Schweiz, Estland, Litauen und Slowenien. Hierbei gelang am 15. November 2014 in Serravalle beim torlosen Unentschieden gegen die Auswahl Estlands der erste Punktgewinn nach 13 Jahren und 61 Niederlagen in Folge.[6] Gegen England und Litauen konnte jeweils ein Tor erzielt werden.

San Marino trägt seine Heimspiele im 5.387 Zuschauer fassenden San Marino Stadium in Serravalle, dem einzigen länderspieltauglichen Stadion der Republik, aus.

Länderspiele gegen deutschsprachige Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Länderspiele gegen Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland und San Marino wurden in die Qualifikationsgruppe D für die EM 2008 gelost. Am 6. September 2006 trafen die Mannschaften in Serravalle erstmals aufeinander. Das Spiel endete 0:13 (0:6) und ist die bislang höchste Niederlage des san-marinesischen Fußballteams, während es für die deutsche Mannschaft der bislang höchste Auswärtssieg ist. Das Rückspiel fand am 2. Juni 2007 in Nürnberg statt, es ging 0:6 (0:1) verloren, wobei San Marino nur knapp ein 0:0 zur Halbzeit verpasste.

In der Qualifikation zur WM 2018 traf San Marino erneut auf Deutschland, das als amtierender Weltmeister an der Qualifikation teilnahm. Das Heimspiel am 11. November 2016 wurde mit 0:8 verloren. Das Rückspiel in Deutschland fand am 10. Juni 2017 statt und ging 0:7 verloren.

Länderspiele gegen die Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Auswahl San Marinos spielte bisher viermal gegen die schweizerische Fußballnationalmannschaft, zwei Spiele waren Pflichtspiele während der Qualifikation zur Europameisterschaft 1992. San Marino verlor das Hinspiel am 14. November 1990 in Serravalle mit 0:4, das Rückspiel am 5. Juni 1991 in St. Gallen mit 0:7. In der Qualifikation für die EM 2016 traf San Marino am 14. Oktober 2014 (0:4) und 9. Oktober 2015 (0:7) erneut auf die Schweiz.

Länderspiele gegen Liechtenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen die Liechtensteiner Fussballnationalmannschaft spielte San Marino bisher sechsmal:

Gegen Liechtenstein gelang der Nationalmannschaft von San Marino am 27. April 2004 ihr bisher einziger Sieg.

In der Nations League Saison 2020/2021 traf San Marino ebenfalls auf Liechtenstein. Dabei gelang den San Marinesen ein 0:0[7].

Ergebnisse aus Sicht San Marinos
Datum Ort Ergebnis
20.08.2003 Vaduz 2:2 (0:2)
28.04.2004 Serravalle 1:0 (1:0)
09.02.2011 Serravalle 0:1 (0:0)
31.03.2015 Eschen-Mauren 0:1 (0:1)
08.09.2020 Serravalle 0:2 (0:2)
13.10.2020 Vaduz 0:0
05.09.2024 Serravalle
18.11.2024 Vaduz

Länderspiele gegen Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beide bisher gegen die österreichische Fußballnationalmannschaft ausgetragenen Spiele waren Pflichtspiele in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2000. Im Hinspiel in Serravalle am 14. Oktober 1998 unterlagen die San-Marinesen mit 1:4, nachdem sie als Hausherren bis zur 58. Minute keinen Gegentreffer hinnehmen mussten. In der 81. Minute erzielte Andy Selva sogar den Anschlusstreffer für San Marino. Das Rückspiel in Graz am 28. April 1999 gewannen die Österreicher souverän mit 7:0.

Länderspielbilanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

San Marino hat negative Bilanzen gegen alle anderen Nationalmannschaften, gegen die bisher gespielt wurde (mit der Ausnahme der Seychellen):

Erweiterter Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kader für das WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien am 31. März 2021:

Position Nummer Name Verein Geburts-
datum
Einsätze Tore
Tor 1 Elia Benedettini FC Cesena 22. Jun. 1995 16 0
10 Alex Stimac SS Virtus 22. Jun. 1996 0 0
12 Simone Benedettini SS Murata 21. Jan. 1997 4 0
Abwehr 2 Alessandro D' Addario SP Tre Fiori 9. Sep. 1997 1 0
3 Mirko Palazzi Mariganese Calcio 21. März 1987 46 1
4 Manuel Battistini SS Virtus 22. Jul. 1994 29 0
5 Cristian Brolli SS Folgore/Falciano 28. Feb. 1992 24 0
6 Dante Rossi APC Chions 12. Jul. 1987 5 0
7 Davide Simoncini SP Tre Fiori 30. Aug. 1986 57 0
13 Andrea Grandoni SP La Fiorita 23. Mär. 1997 10 0
15 Giacomo Conti SS San Giovanni 21. Jul. 1999 0 0
16 Filippo Fabbri Corregese Calcio 7. Jan. 2002 0 0
Mittelfeld 8 Enrico Golinucci AC Libertas 16. Jul. 1991 14 0
11 Michael Battistini SP Tre Penne 8. Okt. 1996 5 0
14 Tommaso Zafferani SP La Fiorita 19. Feb. 1996 8 0
17 David Tomassini SS Murata 14. März. 2000 0 0
21 Lorenzo Lunadei SS San Giovanni 12. Jul. 1997 8 0
22 Marcello Mularoni SP La Fiorita 8. Sep. 1998 1 0
23 Kevin Zonzini SS Cosmos 11. Aug. 1997 1 0
Sturm 9 Filippo Berardi US Vibonese Calcio 18. Mai 1997 12 1
18 Luca Ceccaroli SP Tre Penne 5. Jul. 1995 2 0
19 Nicola Nanni FC Cesena 2. Mai 2000 16 0
20 Adolfo Hirsch SS Pennarossa 31. Jan. 1986 32 0

Quelle: transfermarkt.de, Stand: 31. März 2021.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekordspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Spieler Spiele Zeitraum
1. Matteo Vitaioli 91 2007–
2. Mirko Palazzi 74 2005–
Andy Selva 73 1998–2016
4. Davide Simoncini 69 2006–
Damiano Vannucci 1996–2012
6. Alessandro Della Valle 66 2002–2017
7. Aldo Simoncini 65 2006–
8. Simone Bacciocchi 60 1996–2013
Adolfo Hirsch 2014–
10. Manuel Battistini 56 2013–
11. Fabio Vitaioli 55 2007–2019
12. Danilo Rinaldi 51 2008–
13. Alex Gasperoni 48 2003–2019
Alessandro Golinucci 2014–
Mirco Gennari 1992–2003
Elia Benedettini 2015–
17. Paolo Montagna 47 1995–2011
18. Carlo Valentini 46 2002–2017
19. Ivan Matteoni 44 1990–2003
20. Cristian Brolli 41 2012–
Federico Gasperoni 41 1996–2005
Luca Gobbi 41 1990–2002
Enrico Golinucci 41 2014–
Marcello Mularoni 41 2014–
23. Nicola Albani 40 2001–2011
William Guerra 40 1987–1999

Quelle: eu-football.info, Stand: 23. November 2023.[8]

Rekordtorschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Spieler Tore
1. Andy Selva 8
2 Filippo Berardi 2
Manuel Marani
3. Nicola Albani 1
Nicola Bacciocchi
Nicola Ciacci
Alessandro Della Valle
Pier Domenico Della Valle
Filippo Fabbri
Simone Franciosi
Bryan Gasperoni[9]
Davide Gualtieri
Alessandro Golinucci
Lorenzo Lazzari
Nicola Nanni
Mirko Palazzi
Waldes Pasolini
Danilo Rinaldi
Mattia Stefanelli
David Tomassini
Mauro Valentini
Matteo Vitaioli

Stand: 23. November 2023

Andy Selva war lange Zeit der einzige Spieler der Nationalmannschaft San Marinos, der mehr als ein Tor für die Nationalmannschaft San Marinos erzielt hat. Am 14. August 2012 erzielte Manuel Marani gegen Malta sein zweites Tor.[10] Zweiter Torschütze mit 2 Toren für San Marino wurde am 20. November 2023 Filippo Berardi, welcher den 1:2-Anschlusstreffer in der 7. Minute der Nachspielzeit per Elfmeter gegen Finnland (Endstand: 1:2) erzielte. Dies ist auch das bisher letzte von San Marino erzielte Tor.[11]

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 15. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. San Marino vs. Liechtenstein – 28 April 2004 – Soccerway
  3. Informationen auf der Internetpräsenz der FIFA (Memento des Originals vom 10. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  4. fifa.com: „England nähert sich den Top 10“ (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  5. SPIEGEL Online: Rücktritt von San-Marino-Trainer: „Das Unentschieden war episch“, 18. Oktober 2013.
  6. Meldung auf weltfussball.de
  7. Liechtenstein gegen San Marino: Alle Spiele. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  8. Most San Marino Caps, auf eu-football.info
  9. Der san-marinesische Verband nennt in seinem Spielbericht zum Spiel gegen Liechtenstein am 20. August 2003 Bryan Gasperoni als Torschütze, im Spielbericht des Liechtensteiner Verbandes wird dagegen Alex Gasperoni genannt.
  10. mfa.com.mt: MALTA BEATS SAN MARINO IN SERRAVALLE
  11. San Marino 1-2 Finland