Sandrach

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Sandrach
Ach

Karte

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1348
Lage Bayern
Flusssystem Donau
Abfluss über Paar → Donau → Schwarzes Meer
Quelle westlich von Mandlach
48° 33′ 8″ N, 11° 2′ 33″ O
Quellhöhe ca. 480 m ü. NHN[1]
Mündung nördlich von Manching von links in die unterste PaarKoordinaten: 48° 43′ 31″ N, 11° 29′ 57″ O
48° 43′ 31″ N, 11° 29′ 57″ O
Mündungshöhe ca. 360 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 120 m
Sohlgefälle ca. 2,4 ‰
Länge 50,7 km[2]
Einzugsgebiet > 374,8 km²[3]
Abfluss am Pegel Weichering (Donaumoos-Ach)[4]
AEo: 119,2 km²
Lage: 19,85 km oberhalb der Mündung
NNQ (2002)
MNQ 1980–2024
MQ 1980–2024
Mq 1980–2024
MHQ 1980–2024
HHQ (10. März 2006)
150 l/s
432 l/s
1,2 m³/s
10,1 l/(s km²)
8,26 m³/s
13,7 m³/s
Abfluss am Pegel Niederstimm[5]
AEo: 374,8 km²
Lage: 2,06 km oberhalb der Mündung
NNQ (1992)
MNQ 1980–2024
MQ 1980–2024
Mq 1980–2024
MHQ 1980–2024
HHQ (4. Juni 2013)
394 l/s
810 l/s
2,53 m³/s
6,8 l/(s km²)
12,1 m³/s
20,8 m³/s
Durchflossene Stauseen Mandlachsee
Die Sandrach östlich des Ingolstädter Stadtteils Unsernherrn

Die Sandrach östlich des Ingolstädter Stadtteils Unsernherrn

Die Sandrach (in den Landkreisen Aichach-Friedberg und Neuburg-Schrobenhausen Donaumoos-Ach oder nur Ach genannt) ist ein linker Nebenfluss der Paar, der durch die Landkreise Aichach-Friedberg und Neuburg-Schrobenhausen, die Stadt Ingolstadt und den Landkreis Pfaffenhofen fließt. Die Länge des Flusses beträgt 50,65 Kilometer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Sandrach leitet sich von Sunder Ach ab, was die südliche Ach bedeutet. Ursprünglich war die Sandrach im Bereich von Ingolstadt der südlichste der drei Donauarme und zugleich der Hauptarm. Um 1363 wurde der nördliche der drei Arme aus handelspolitischen Gründen auf Anweisung von Herzog Stephan II. zum Hauptarm ausgebaut, indem unter anderem das Wasser des südlichen Arms in den nördlichen umgeleitet wurde. Aus dieser Zeit, als die Sandrach den Hauptarm der Donau markierte, rührt auch die Grenzziehung zwischen den Diözesengrenzen zwischen den Bistümern Eichstätt und Augsburg her, die noch heute besteht. Lange Zeit war die Sandrach zudem Grenze zwischen den beiden Herzogtümern Bayern und Pfalz-Neuburg.[6]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wasser der heutigen Sandrach kommt nicht mehr aus der Donau, sondern aus den Entwässerungskanälen des Donaumooses, wo der Lauf der Ach südwestlich von Pöttmes beim Weiler Mandlach beginnt. Dort durchfließt sie den aufgestauten Mandlachsee. Vollständig begradigt verläuft sie weiter,[7] vorbei an Karlshuld nach Weichering, wo sie, von zahlreichen Begradigungen abgesehen, dem Verlauf des einstigen südlichen Donauarms folgt. Vorbei an den Ingolstädter Stadtteilen Zuchering, Spitalhof, Unterbrunnenreuth und Unsernherrn mündet der nun als Sandrach bezeichnete Fluss[7] schließlich nördlich von Manching in die Paar.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Quelle zur Mündung. Auswahl.

  • Weiherbach, von links zwischen Pöttmes-Batzmühle und -Aumühle
  • Moosgraben, von links gegenüber Pöttmes-Maiermühle
  • Schimmelwiesbach, kurz nach Unterquerung von rechts gegenüber der Mittelmühle von Pöttmes
  • Pertenauer Graben, von rechts nach der Kläranlage unterhalb von Pöttmes
  • Sandizeller Arrondierungskanal, von rechts nahe Königsmoos-Klingsmoos
  • Schoatgraben, von links nahe Klingsmoos
  • Erlengraben, von links bei Königsmoos-Ludwigsmoos
  • Scheidegraben, von links bei Ludwigsmoos
  • Allerbach, von links bei Ehekirchen-Dinkelshausen
  • Dinkelshausener Arrondierungskanal, von links bei Ehekirchen-Kehrhof
  • Schornreuter Kanal, von links bei Weichering
  • Brautlach, von rechts bei Manching-Niederstimm

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss weist zwei in Bayern vom Aussterben bedrohte Tierarten auf: In einem Abschnitt der Ach besteht eine Population an Bachmuscheln, die mit etwa 10.000 bis 15.000 Exemplaren als zweitgrößter Bestand in Bayern gilt. Im Oberlauf kommt Gemeine Keiljungfer und neben anderen gefährdete Libellenarten vor.[7]

Fische

Das einzige Vorkommen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen des stark gefährdeten Schneiders ist in der Ach. Der Bestand gilt als längerfristig stabil. Auch die in Deutschland gefährdete Hasel wurde im gesamten Landkreis nur in der Ach nachgewiesen.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sandrach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Höhe nach: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Lech bis Naab. (PDF; 4,7 MB) In: Gewässerverzeichnis Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2016, S. 61, abgerufen am 20. Januar 2024.
  3. Stammdaten Niederstimm. In: Gewässerkundlicher Dienst Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 20. Januar 2024.
  4. Gesamtzeitraum Weichering / Donaumoos Ach. In: Gewässerkundlicher Dienst Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 20. Januar 2024.
  5. Gesamtzeitraum Niederstimm / Sandrach. In: Gewässerkundlicher Dienst Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 20. Januar 2024.
  6. Kurt Scheuerer: Flusslandschaft Ingolstädter Becken - Donauarme bei Ingolstadt. Stadtmuseum Ingolstadt, abgerufen am 20. Januar 2024.
  7. a b c d Donaumoosbäche, Zucheringer Wörth und Brucker Forst. Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, abgerufen am 20. Januar 2024.