Saskatchewan Liberal Party

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saskatchewan Liberal Party
Partei­vorsitzender Jeff Walters
Gründung 1905
Umbenennung 2023
(umbenannt in: Saskatchewan Progress Party)
Haupt­sitz Regina
Aus­richtung Liberalismus
Parlamentssitze
0/61
Website www.saskliberals.ca

Die Saskatchewan Liberal Party (frz. Parti libéral de la Saskatchewan) war eine liberale Partei in der kanadischen Provinz Saskatchewan. Sie dominierte die Provinzpolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und stellte mehrmals die Regierung, konnte dann aber mit Ausnahme der 1960er Jahre nie mehr an frühere Erfolge anknüpfen. Seit den Wahlen 2003 war sie nicht in der Legislativversammlung von Saskatchewan vertreten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partei wurde im selben Jahr wie die Provinz gegründet und dominierte von Beginn weg das politische Geschehen. Bis Mitte der 1940er Jahre stellte sie fünf von sechs Premierministern und war stets die wählerstärkste Partei. Sie war damals in der Mitte des politischen Spektrums angesiedelt und sprach gezielt auch Wähler nichtbritischer Herkunft an, darunter Einwanderer aus Osteuropa, Katholiken und Frankophone. Die Liberalen verweigerten sich nativistischen Tendenzen, als Ende der 1920er Jahre der Ku-Klux-Klan kurzzeitig einen großen Einfluss in Saskatchewan ausübte.

1944 endete die Dominanz, als in Saskatchewan mit der Co-operative Commonwealth Federation (CCF) von Tommy Douglas die erste sozialdemokratische Regierung Nordamerikas an die Macht gelangte. Die Liberalen rückten politisch nach rechts und blieben bis 1964 in der Opposition, als Ross Thatcher die Wahlen gewann. Nach der Wahlniederlage 1971 gegen die Saskatchewan New Democratic Party (Nachfolgepartei der CCF) blieben die Liberalen bis 1978 stärkste Oppositionspartei, als sie sämtliche Sitze verloren und die Progressiv-Konservativen ihren Platz einnahmen.

Zu Beginn der 1990er Jahre konnten die Liberalen nur bedingt vom Spesenskandal der progressiv-konservativen Regierung profitieren, stiegen dann aber 1995 vorübergehend wieder zur stärksten oppositionellen Kraft auf. Bei den Wahlen 1999 verpassten die Sozialdemokraten knapp die absolute Mehrheit und überredeten drei Liberale zum Parteiwechsel. Es folgten parteiinterne Auseinandersetzungen, die eine erhebliche Schwächung der Liberal Party verursachten. Seit 2003 gelang es ihr nicht mehr, in das Provinzparlament einzuziehen, 2011 sank sie in die völlige Bedeutungslosigkeit ab.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei den Wahlen zur Legislativversammlung:[1]

Wahl Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1905 25 25 16 17.812 52,25 %
1908 41 41 27 29.807 50,79 %
1912 53 53 45 50.004 56,96 %
1917 59 58 51 106.552 56,68 %
1921 63 60 46 92.983 51,39 %
1925 63 62 50 125.751 51,51 %
1929 63 62 28 164.487 45,56 %
1934 55 56 50 206.212 48,00 %
1938 52 53 38 200.334 45,45 %
1944 52 52 5 140.901 35,42 %
1948 52 41 19 152.400 30,60 %
1952 53 53 11 211.882 39,27 %
1956 53 52 14 167.427 30,34 %
1960 54 55 17 221.932 32,67 %
Wahl Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1964 59 59 32 269.402 40,40 %
1967 59 59 35 193.871 45,57 %
1971 60 60 15 193.864 42,82 %
1975 61 61 15 142.853 31,67 %
1978 61 61 0 65.498 13,78 %
1982 64 64 0 24.134 4,51 %
1986 64 64 1 54.739 9,99 %
1991 66 66 1 125.814 23,29 %
1995 58 58 11 141.873 34,70 %
1999 57 58 4 81.694 20,15 %
2003 58 58 0 60.601 14,18 %
2007 58 58 0 42.585 9,40 %
2011 58 9 0 2.237 0,55 %
2016 61 61 0 15.568 3,59 %
2020 61 3 0 355 0,08 %

Parteivorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Vorsitz Premier
Thomas Walter Scott 1905–1916 1905–1916
William Melville Martin 1916–1922 1916–1922
Charles Avery Dunning 1922–1926 1922–1926
James Garfield Gardiner 1926–1935 1926–1929, 1934–1935
William John Patterson 1935–1946 1935–1944
Walter Tucker 1946–1954
Alexander Hamilton McDonald 1954–1959
Ross Thatcher 1959–1971 1964–1971
David Steuart 1971–1976
Edward Cyril Malone 1976–1981
Ralph Goodale 1981–1988
Lynda Haverstock 1989–1995
Ron Osika 1996 (interim)
Jim Melenchuk 1996–2001
David Karwacki 2001–2007
Frank Proto 2007–2009 (interim)
Ryan Bater 2009–2012
Greg Gallagher 2012–2013 (interim)
Darrin Lamoureux 2013–2017
Tara Jijian 2017–2018
Naveed Anwar 2018–2020
Robert Rudachyk 2020–2021
Jeff Walters seit 2021

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wahlen in Saskatchewan - Elections Saskatchewan