Schönewalde

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Wappen Deutschlandkarte
Schönewalde
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schönewalde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 49′ N, 13° 14′ OKoordinaten: 51° 49′ N, 13° 14′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Höhe: 79 m ü. NHN
Fläche: 156,18 km2
Einwohner: 3004 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04916
Vorwahl: 035362
Kfz-Kennzeichen: EE, FI, LIB
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 461
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 48
04916 Schönewalde
Website: www.schoenewalde.de
Bürgermeister: Michael Stawski
Lage der Stadt Schönewalde im Landkreis Elbe-Elster
KarteBad LiebenwerdaCrinitzDoberlug-KirchhainElsterwerdaFalkenbergFichtwaldFinsterwaldeGorden-StaupitzGroßthiemigGrödenHeidelandHerzbergHirschfeldHohenbuckoHohenleipischKremitzaueLebusaLichterfeld-SchacksdorfMassen-NiederlausitzMerzdorfMühlberg/ElbePlessaRöderlandRückersdorfSallgastSchildaSchliebenSchönbornSchönewaldeSchradenSonnewaldeTröbitzUebigau-WahrenbrückBrandenburg
Karte

Schönewalde ist eine amtsfreie Kleinstadt im Landkreis Elbe-Elster im Süden Brandenburgs.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Schönewalde liegt zwischen Jüterbog und Herzberg (Elster) in einem ausgesprochenen Tiefland mit kleinen Erhebungen, wie dem Weinberg mit 109 m und dem Hörning mit 86 m über NHN. In der ländlich geprägten Region mit ihren großen Kiefernwaldflächen liegen die einzelnen Ortsteile inmitten von Feldern, Wiesen und Fließen. Die Stadt selbst und insbesondere die nördlich des Schweinitzer Fließes gelegenen Ortsteile bilden den Großteil des im Landkreis Elbe-Elster liegenden Teils des Fläming.

Nachbargemeinden

Das Territorium der Stadt bedeckt den äußersten Nordwesten des Landkreises Elbe-Elster. Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Niederer Fläming, Ihlow, Lebusa, Schlieben, Kremitzaue, Herzberg (Elster), Jessen (Elster), wo sich der Fliegerhorst Holzdorf als Standort der Bundeswehr befindet.[2]

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Schönewalde gliedert sich in 11 Ortsteile[3][4]:

Eingemeindungen

Die heutige Stadt Schönewalde entstand durch den Zusammenschluss der Gemeinden Heideeck, Themesgrund, Wildberg und Schönewalde am 31. Dezember 2001.[5]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Ahlsdorf 31.12.1998 Zusammenschluss mit Brandis und Stolzenhain zu Heideeck
Bernsdorf 31.12.1998 Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Brandis 31.12.1998 Zusammenschluss mit Ahlsdorf und Stolzenhain zu Heideeck
Dubro 31.12.1998 Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Freywalde 01.01.1960
Grassau 31.12.1998 Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Grauwinkel 01.07.1950
Hartmannsdorf 01.01.1974 Eingemeindung nach Stolzenhain
Heideeck 31.12.2001
Hohenkuhnsdorf 01.01.1957 Eingemeindung nach Ahlsdorf
Horst 01.01.1974 Eingemeindung nach Brandis
Jeßnigk 31.12.1998 Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund
Knippelsdorf 31.12.1998 Zusammenschluss mit Wiepersdorf und Wildenau zu Wildberg
Schmielsdorf 01.01.1974
Stolzenhain 31.12.1998 Zusammenschluss mit Ahlsdorf und Brandis zu Heideeck
Themesgrund 31.12.2001
Wiepersdorf 31.12.1998 Zusammenschluss mit Knippelsdorf und Wildenau zu Wildberg
Wildberg 31.12.2001
Wildenau 31.12.1998 Zusammenschluss mit Knippelsdorf und Wiepersdorf zu Wildberg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das um 1200 von deutschen und flämischen Kolonisten gegründete Angerdorf entwickelte sich zur Ackerbürgerstadt und erhielt 1474 die Stadtrechte.[6] 1346 wurde der Ort als Schonewalde benannt, später auch Schonwalda. Der Name ist deutschen Ursprungs und bedeutet Dorf im/am schönen Walde.[7] Die Stadt gehörte zum kursächsischen Amt Schweinitz, welches ab 1806 eine Verwaltungseinheit im neu gebildeten Königreich Sachsen wurde. Nach den Befreiungskriegen gelangte die Stadt 1815 schließlich an die neugebildete preußische Provinz Sachsen und wurde dort 1816 dem Landkreis Schweinitz im Regierungsbezirk Merseburg angegliedert. 1950 wurde der Kreis Schweinitz in Kreis Herzberg umbenannt, der 1952 dem DDR-Bezirk Cottbus zugeordnet wurde. 1992 wurde das nun brandenburgische Amt Schönewalde gebildet. Im Jahre 1993 ging der Kreis Herzberg im Zuge der Kreisreform im heutigen Landkreis Elbe-Elster auf. Zum 31. Dezember 2001 wurde das Amt Schönewalde aufgelöst. Die zwischenzeitlich amtsangehörigen Gemeinden Themesgrund, Wildberg, Heideeck sowie die nun amtsfreie Stadt bilden seither das Gebiet der Stadt Schönewalde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 1 000
1890 1 000
1910 0 900
1925 0 899
1933 0 910
1939 0 869
Jahr Einwohner
1946 1 368
1950 1 490
1964 1 294
1971 1 284
1981 1 194
1985 1 135
Jahr Einwohner
1990 1 113
1995 1 075
2000 1 057
2005 3 702
2010 3 307
2015 3 115
Jahr Einwohner
2020 3 056
2021 3 034
2022 3 004

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von Schönewalde mit den Gemeinden Heideeck, Themesgrund und Wildberg zur neuen Stadt Schönewalde im Jahr 2001 zurückzuführen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtverordnetenversammlung von Schönewalde besteht aus 16 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister als stimmberechtigtem Mitglied. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 64,2 % folgendes Ergebnis:[11]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 23,4 % 4
AfD 11,3 % 2
Unabhängige Wählergemeinschaft Schönewalde 09,9 % 2
Unabhängige Wählergemeinschaft Bernsdorf/Grassau 09,8 % 2
Wählergruppe Seniorenverein Dubro 09,4 % 1
Die Linke 07,5 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 05,8 % 1
Einzelbewerber Gerwin Hinrich 04,6 % 1
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Wiepersdorf 04,0 % 1
Einzelbewerberin Renate Rziha 03,5 % 1
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Ahlsdorf 03,4 %
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Brandis 03,2 %
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Knippelsdorf 02,9 %
Einzelbewerber Ingo Rockland 01,4 %

Die Ortsbeiräte in den elf Ortsteilen (davon sechs Gemeindeteile) bestehen aus je zwei bis drei Mitgliedern einschließlich eines Ortsvorstehers.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marktplatz
  • 1998–2005: Karl Kuba (SPD)[12]
  • 2005–2013: Irene Kluge[13]
  • seit 2013: Michael Stawski (parteilos)

Stawski wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. April 2021 mit 79,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[14] gewählt.[15]

Bis 2002 benutztes Wappen

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 25. Juni 2002 genehmigt.

Blasonierung: „Zwischen zwei S-förmigen, gegengewendeten goldenen Flanken in Silber auf grünem Boden eine grüne Linde.“[16]

Historisches Stadtwappen

Blasonierung: „In Silber auf grünem Berg eine grüne Linde.“

Ein Stadtsiegel aus dem 14. Jh. enthält drei Bäume, auf einem Dreiberg, um 1600 erschien der einzelne Baum im Siegel.[17]

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1991 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Marienmünster in Nordrhein-Westfalen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Schönewalde und in der Liste der Bodendenkmale in Schönewalde stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Die Stadtpfarrkirche St. Nikolai ist eine Kreuzkirche aus den Jahren 1804 bis 1806. Die Kirchenausstattung stammt aus der Bauzeit.
  • Am Markt befinden sich mehrere restaurierte Fachwerkhäuser. Am nordwestlichen Stadtrand kann eine restaurierte und voll funktionstüchtige Windmühle besichtigt werden.
  • Nordwestlich des Friedhofs erinnert ein Denkmal an die 46 Gefallenen der Stadt Schönewalde im Ersten Weltkrieg. Es wurde am 24. August 1935 auf Initiative des Pfarrers Artur Pape errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte verfiel das Denkmal und wurde 2012 mit Fördermitteln der Denkmalbehörde sowie durch Spendengelder saniert. Die Wiedereinweihung fand am Volkstrauertag, dem 12. November 2012, statt.[18]
  • Im Stadtgebiet gibt es drei Badeseen (Bernsdorf, Stolzenhain, Brandis).
  • Die Patronatskirche Ahlsdorf ist eine Feldsteinkirche aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Ab 1710 wurde sie im Auftrag von Anton Friedrich v. Seyffertitz und Joachim Hennig v. Seyffertitz mit noch heute erhaltener barocker Ausstattung versehen, 1717 ein quadratischer Westturm mit geschweifter Haube und Laterne angebaut. Im August 2011 brachen mehrere Dachbalken und stürzten vor den Altar, die Kirche war daher für längere Zeit für Besucher gesperrt und ist im Jahr 2020 geöffnet.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Region gibt es ländlich-typische Industrie u. a. Landwirtschaft, traditionelles Handwerk, ein mittelständisches Betonwerk und ein Holzbauunternehmen sowie kleines Handelsgewerbe. Den größten Wirtschaftsfaktor stellt die Bundeswehr dar, die den Fliegerhorst Holzdorf und das CRC Einsatzführungsbereich 3 hier betreibt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schönewalde liegt an den Landesstraßen L 71 nach Dahme/Mark und L 72 zwischen Linda in Sachsen-Anhalt und Kolochau. Die Bundesstraße 101 zwischen Jüterbog und Herzberg (Elster) durchquert die im westlichen Stadtgebiet gelegenen Ortsteile.

Die Stadt liegt an der Tour Brandenburg, einem Radfernweg, der das Land Brandenburg umrundet.

Otto Nagel-Grundschule

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Grundschule und fünf Kindertagesstätten stellen die Grundversorgung im Bildungswesen sicher.

Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freiwillige Feuerwehr Schönewalde sorgt mit ihren vier Löschzügen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Schönewalde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Truppenbetreuung Schönewalde
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Stadt Schönewalde
  4. Hauptsatzung der Stadt Schönewalde
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  6. Webpräsenz der Stadt
  7. Die Ortsnamen der Länder Brandenburg u. Berlin
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 26–30
  9. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  10. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  11. Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019
  12. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Elbe-Elster (Memento vom 21. April 2018 im Internet Archive)
  13. Irene Kluge offiziell ins Amt eingeführt. In: Lausitzer Rundschau, 14. September 2005
  14. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. April 2021
  16. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  17. Lexikon der Städte und Wappen der DDR
  18. Informationstafel Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1914–1918, aufgestellt am Denkmal, August 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schönewalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien