Schiller-Schule Bochum

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Schiller-Schule
Schulform Gymnasium
Schulnummer 169171
Gründung 1919
Adresse

Waldring 71
44789 Bochum

Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 27′ 49″ N, 7° 13′ 15″ OKoordinaten: 51° 27′ 49″ N, 7° 13′ 15″ O
Träger Stadt Bochum
Schüler 934[1]
Lehrkräfte 102[2]
Leitung Eike Völker (Stellvertretend)
Website www.schiller-bochum.de

Die Schiller-Schule in Bochum ist ein Gymnasium mit etwa 1.000 Schülern und rund 100 Lehrkräften. Das Gymnasium liegt an der Königsallee in der Nähe der Innenstadt. Fußläufig entfernt befinden sich die Graf-Engelbert-Schule und das Neue Gymnasium. Die Anbindung an den ÖPNV erfolgt durch die Haltestelle Rechener-Park.

2019 belegte die Schiller-Schule den 2. Platz des Deutschen Schulpreises.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule wurde 1919 als „Lyzeum II“ eröffnet. 1920 wurde die „Studienanstalt für Mädchen“ angegliedert.[3] Das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude wurde am 11. Dezember 1929 eingeweiht. Seit 1937 ist Friedrich Schiller (1759–1805) Namenspatron der Schule. Gründungsdirektor und Schulleiter von 1919 bis 1937 war Werner Gebhardt. Sein reformpädagogisches Erziehungskonzept widersprach der Pädagogik der Nationalsozialisten. Im Juni 1937 vertrieben die Nationalsozialisten Gebhardt aus seinem Amt und aus Bochum.

1942 wurde das Gebäude zur Gauleitung Westfalen-Süd der NSDAP umfunktioniert, die von der Wilhelmstraße aus der durch Bomben gefährdeten Innenstadt umzog. Um die Unterbringung der Schülerinnen gab es größere Gerüchte, welche auf einem Treffen am 6. Mai 1942 in der Aula der Schule im, die Oberbürgermeister Piclum und Gauleiter Giesler zu zerstreuen versuchten. Der Schulunterricht wurde in die Bismarckschule an der Königsallee 79 verlegt.[4] Giesler versprach den Bau einer Waldschule im anliegenden Rechener Busch. Dafür hätten aber große Teile des Busches abgeholzt werden müssen. Dies fand nicht mehr statt, aber die dortigen Tennisplätze wurde demontiert.[5] Die Schülerinnen wurden im 6. Schulkindertransport am 30. Juni 1943 aus Bochum verlegt.[6] Von 1945 bis 1952 diente die Schule als Verwaltung der Firma Aral.[7]

Nach zehn Jahren Unterbrechung begann 1952 der Schulbetrieb wieder. 1953 entstand eine kleine Sternwarte. Der Verein der Freunde und Förderer der Schiller-Schule zu Bochum e. V. gründete sich 1960. Im Jahr 2003 wurde ein gläserner Anbau mit sechs Klassenräumen und einem Schülercafe eingeweiht.

Zu den Schulpartnerschaften zählen die Tapton School in Sheffield und eine weitere Schule in Lucca. Ausländische Gastschüler verbringen in der Regel ein halbes oder ganzes Schuljahr an der Schiller-Schule. Zu den Projekten zählen drei Chöre (zwei Schulchöre und ein Kammerchor, der ChorConcret), mehrere Theatergruppen sowie Musical-Projekte, ein Schulorchester, eine Klezmergruppe, Mediatorenausbildung und das sogenannte „Kulturcafé“, welches mehrmals im Jahr kulturelle Veranstaltungen zu verschiedenen Themen organisiert.

Regional bekannt ist das Löwendenkmal Bochum, 1928 zum Gedenken des Krieges vom Kriegerverein neben der Schule an der Königsallee errichtet und in neuerer Zeit häufig durch Überschüttungen mit Farbe und durch Schmierereien beschädigt.

Angebote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Abitur wird nach dem 12. Schuljahr erworben. Ab dem Schuljahr 2019/20 hinzukommende Schüler legen das Abitur nach 13 Jahren ab.[8] Im 6. Schuljahr wird mit Französisch oder Latein eine zweite Sprache belegt. Außerdem kann Spanisch als 3. Fremdsprache ab der 8. Klasse gewählt werden. Des Weiteren gibt es in dem 8. Schuljahr neben Spanisch auch andere Kurse, die man wählen kann (Kunst/Politik, Musik/Literatur, PIT, Politik/Wirtschaft).

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiller-Schule Bochum wurde von der Robert Bosch Stiftung mit einem zweiten Platz beim deutschen Schulpreis 2019 ausgezeichnet, der mit 25.000 Euro dotiert ist.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans H. Hanke: Streit um die Schillerschule. In: Bochumer Zeitpunkte, Heft 12 von 2002, Seite 3–5 (online) (Abgerufen am 30. Januar 2024)

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 17. Februar 2023.
  2. Die Schiller-Schule im Überblick. In: www.schiller-schule.de. Schiller-Schule Bochum, abgerufen am 13. Oktober 2013.
  3. Festschrift zur Fünfzigjahrfeier der Schiller Schule, Seite 20: „Schon Ostern 1920 wurde die erste Untertertia der Studienanstalt eingerichtet“.
  4. Die Gauleitung bekommt ein neues Heim / Die Schiller-Mädchenschule zieht um / Bau einer Waldschule im Südpark. In: Bochumer Anzeiger. 7. Mai 1942, abgerufen am 30. Januar 2024.
  5. Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1938–1948, S. 109 f, S. 124
  6. 6. und 7. Schultransporte, Achtung für die Umquartierung der Bochumer Schulen. In: Bochumer Anzeiger. 29. Juni 1943, abgerufen am 30. Januar 2024.
  7. Hans H. Hanke: Streit um die Schillerschule. In: Bochumer Zeitpunkte, Heft 12 von 2002, Seite 3–5 (online) (Abgerufen am 30. Januar 2024)
  8. Leitbild 2020-04 der Schillerschule: Rückkehr zu G9, Seiten 53–54
  9. Pressemeldung: Deutscher Schulpreis 2019 für Gebrüder-Grimm-Schule in Hamm, deutscher-schulpreis.de, abgerufen am 7. Januar 2021.