Schinkelturm (Osnabrück)

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Schinkelturm Osnabrück
Fernmeldeturm Osnabrück 8
Bild des Objektes
Datei:Schinkelberg 11.jpg
Basisdaten
Ort: Schinkelberg bei Osnabrück
Land: Niedersachsen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 126 m ü. NHN
Koordinaten: 52° 17′ 42,3″ N, 8° 6′ 15,5″ O
Verwendung: Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1976–1977
Betriebszeit: seit 1977
Gesamthöhe: 158 m
Betriebs­raum: 108 m
Gesamtmasse: 5.600 t
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, Mobilfunk, Richtfunk, Mobiler Landfunk, BOS-Funk, Amateurfunkdienst
Positionskarte
Schinkelturm Osnabrück (Niedersachsen)
Schinkelturm Osnabrück (Niedersachsen)
Schinkelturm Osnabrück
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland

Schinkelturm wird der Fernmeldeturm auf dem Schinkelberg in Osnabrück genannt. Die interne Bezeichnung des Turmes lautet FMT Osnabrück 8 (OBK 8).

Allgemeine Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bau des 158 Meter hohen Turms wurde am 29. Juni 1976 begonnen und war 1977 beendet. Er liegt im Stadtteil Widukindland an der nordöstlichen Stadtgrenze zu Belm und wird daher vom Betreiber Deutsche Funkturm (DFMG) auch Fernmeldeturm Belm oder Belmer Turm bezeichnet.

Besonderes Kennzeichen ist das rote aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und Stahl bestehende Betriebsgeschoss.

Innerhalb des Turmschaftes befindet sich eine Aufzugsanlage. Die Fahrt zum Betriebsgeschoss oben dauert 100 Sekunden. Das Treppenhaus führt über 550 Stufen ebenfalls zum Betriebsgeschoss. Die zwischen den beiden Plattformen liegenden Betriebsräume sind auf zwei Etagen aufgeteilt. Die erste liegt oberhalb der ersten Plattform auf 108 m Höhe und ist ein Konstruktionsgeschoss, welches ausschließlich statischen Zwecken dient. Das eigentliche Betriebsgeschoss liegt darüber. In ihm befindet sich die gesamte Technik.

Es handelt sich bei diesem Turm um den Typenturm FMT 13 mit einem Betriebsgeschoss vom Typ FeN 2e/72. Das Gesamtgewicht des Turmes beträgt 5600 Tonnen. Die Auslenkung der Turmspitze bei einer berechneten Windgeschwindigkeit von 45 m/s beträgt maximal 0,70 Meter, die Auslenkung der Turmspitze durch Erwärmung (Sonne) beträgt maximal 0,11 Meter.

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digitales Fernsehen (DVB-T2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernmeldeturm Belm wird seit der Umstellung auf den DVB-T2-Standard mit HEVC Bildcodierung am 25. April 2018 wieder zur Ausstrahlung von Fernsehprogrammen genutzt. Es werden sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Multiplexe verbreitet. Das private Programmangebot von Freenet TV wird vom Schinkelturm im Gleichwellenbetrieb mit den Standorten Bielefeld (Hünenburg) und Münster (Stadt) gesendet. Optional lassen sich zusätzliche im NDR-Angebot und bei Freenet TV connect als Verknüpfung enthaltene Programme über eine Internetverbindung wiedergeben, falls das Empfangsgerät HbbTV (ab Version 1.5) unterstützt (NDR via IP: ARD-alpha HD, Radio Bremen HD, rbb Brandenburg HD, SR Fernsehen HD, SWR BW HD …).

Folgende DVB-T2-Bouquets werden übertragen:[1]

Kanal Frequenz
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
SFN mit
24 498 Freenet TV Mux 1 20 D (70-290°) V Bielefeld (Hünenburg), Münster (Stadt), Osnabrück (Schinkelturm)
27 522 Freenet TV Mux 2 20 D (70-290°) V Bielefeld (Hünenburg), Münster (Stadt), Osnabrück (Schinkelturm)
37 602 ARD regional (NDR) Niedersachsen

Radio:

5 D V Lingen, Osnabrück (Bramsche-Schleptruper Egge), Osnabrück (Schinkelturm)
39 618 Freenet TV Mux 3 20 D (70-290°) V Bielefeld (Hünenburg), Münster (Stadt), Osnabrück (Schinkelturm)
41 634 ARD Digital (NDR)

Radio:

5 D V Lingen, Osnabrück (Bramsche-Schleptruper Egge), Osnabrück (Schinkelturm)
45 666 Gemischter Multiplex von ZDF und freenet TV 5 D V Lingen, Münster-Baumberge, Münster (Stadt), Osnabrück (Bramsche-Schleptruper Egge), Osnabrück (Schinkelturm)

Sendeparameter

Verwendet von (HD-Programme pro Mux) Modulations-
verfahren
Coderate FFT-Modus Guard-
intervall
Pilottöne Datenrate
[Mbit/s]
Freenet TV (5–7) 64-QAM 2/3 32k extended 1/16 Pilot Pattern 4 27,6
ZDF (5) 64-QAM 3/5 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 22,0
ARD Digital (NDR) (5)
NDR regional (5)
64-QAM 1/2 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 18,2

Analoges Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum DVB-T Umstieg in den Regionen Bremen/Unterweser und Hannover/Braunschweig am 24. Mai 2004 wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
36 591,25 RTL Television (Niedersachsen/Bremen) 0,2 ND V
44 655,25 Sat.1 (Niedersachsen/Bremen) 0,2 ND V

Analoger Hörfunk (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI ERP
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/ gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/ vertikal (V)
98,2 Radio Osnabrück .OSNA.__ 1582 0,25 D (250-360°) V
101,8 Deutschlandfunk __Dlf___ D210 0,5 D (250-270°) H

Amateurfunk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Schinkelturm befand sich bis zum 25. Juli 2016 eine automatisch laufende Amateurfunk-Station unter dem Rufzeichen DB0OBK[2], die vom VFDB-Ortsverband Z36 (Osnabrück) betrieben wurde. Es waren Packet-Radio-Link-Strecken nach Rheine DB0RTV[3] und Oldenburg (DB0PDF) vorhanden, die im 23-Zentimeter-Band (SHF) arbeiteten, sowie ein Einstieg im 70-Zentimeter-Band (UHF) der seit dem 19. Dezember 2007 wieder auf 439,800 MHz (-9,4 MHz Ablage) aktiv war. Ende 2007 wurde zudem auch der 70-cm-Funkruf-Sender auf 439,9875 MHz in Betrieb genommen. Seit Februar 2008 war nach einigen Wochen Testbetrieb auch die 2-m-Relaisstation mit endgültigem Antennenstandort auf 145,7125 MHz (-600 kHz Ablage) in Betrieb. Der komplette Betrieb unter dem Rufzeichen DB0OBK wurde am 25. Juli 2016 eingestellt, die Relaistechnik ist auf dem Dörenberg wieder unter dem Rufzeichen DM0DOS in Betrieb.[4]

Weitere Sendeanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daneben existieren diverse Richtfunkstrecken für das Telefonnetz sowie Zubringer-Strecken für den BOS-Funk. Die Mobilfunkgesellschaft Telefónica Germany betreibt Sendeanlagen für ihr Mobilfunknetz.

Bilder vom Schinkelturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schinkelturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datenblatt DVB-T2 HD für Niedersachsen Stand: Dezember 2018, (PDF) auf NDR.de
  2. DB0DAM Relaisstelle des VFDB Osnabrück Z36, auf z36.vfdb.org, abgerufen am 11. Oktober 2021
  3. DBØRTV Amateurfunk Relais Rheine, auf db0rtv.de
  4. DM0DOS FM-Relais, auf amateurfunk-osnabrueck.de