Schmira

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Schmira
Landeshauptstadt Erfurt
Koordinaten: 50° 57′ N, 10° 58′ OKoordinaten: 50° 57′ 17″ N, 10° 58′ 21″ O
Höhe: 280 (277–288) m
Fläche: 7,27 km²
Einwohner: 947 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 99094
Vorwahl: 0361
Karte
Lage von Schmira in Erfurt
Dorfkirche St. Nikolaus (Lage→)
Dorfkirche St. Nikolaus (Lage→)

Schmira ist ein Ortsteil der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmira liegt südwestlich des Erfurter Stadtzentrums in einer Talsenke am Abhang des Alacher Muschelkalkplateaus, das zur Altstadt hin entwässert wird. Die Umgebung des Ortes ist waldfrei und von der Landschaft des Thüringer Beckens geprägt. Schmira besteht aus dem alten Dorf Schmira im Westen und der Siedlung Schmira im Osten, die direkt an die Brühlervorstadt angrenzt.

Nachbardörfer sind Frienstedt im Westen, Bindersleben im Norden, Hochheim im Osten und Bischleben-Stedten im Süden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmira wurde 1243 erstmals urkundlich erwähnt. Reste von Klostermauern westlich der heutigen Kirche deuten auf eine Ortsgründung vor dieser Zeit. Die Namen Smyre und Smire sind über Jahrhunderte zu verfolgen. 1280 wird Günter von Schmira zusammen mit Heinrich von Kirchberg und dem Arzt Konrad von Herbsleben als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Kapellendorf für Fulda erwähnt.

Bis 1665 gehörte das Dorf zum sächsischen Besitz (Wettiner und Ernestiner), anschließend wie die Stadt Erfurt zu Kurmainz. Allerdings war Erfurt bereits ab 1485 Lehnsmann in Schmira. Bei einer Verwaltungsreform des Erfurter Staats wurde Schmira 1706 dem Amt Alach zugeteilt. Nach der Säkularisation 1803 gelangte das Dorf gemeinsam mit Erfurt an Preußen, bei dem es bis 1945 verblieb.

Der Ort wurde um den 10. April 1945 von US-Truppen besetzt, Anfang Juli abgelöst durch Rote Armee. Damit wurde Schmira Teil der SBZ und ab 1949 der DDR.

Am 1. Juli 1950 wurde Schmira nach Erfurt eingemeindet.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1792 1843 1894 1910 1939 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 0225 0313[3] 0 641 0790[4] 1059[5] 0704[6] 0712 0749 0760 0935 0983[7] 0947[1]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Umfeld von Schmira dominiert die Dienstleistungsbranche; Industriegebiete liegen hier nicht. Zu den Dienstleistern zählen der Flughafen Erfurt mit anschließenden Gewerbeflächen etwa vier Kilometer nördlich sowie die Messe Erfurt und der MDR/KIKA etwa einen Kilometer östlich.

Schmira liegt an der ehemaligen Bundesstraße 7, etwa vier Kilometer westlich des Stadtzentrums. Stadtauswärts führt die B7 nach Gotha und zur Bundesautobahn 71 Anschlussstelle Erfurt-Bindersleben. In Schmira gab es bis 1967 einen Haltepunkt der Kleinbahn Erfurt–Nottleben.

An den öffentlichen Personennahverkehr ist Schmira über einen Stadtbus angebunden. Gut 500 Meter östlich des Dorfes beim Messegelände beginnt die Stadtbahnlinie 2, die direkt ins Erfurter Zentrum führt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die dem hl. Nikolaus geweihte Kirche wurde bereits um 1315 erwähnt.

Vereinsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sportverein SV Schmira e.V. waren 2012 etwa 60 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Kegeln (inzwischen aufgelöst) und Gymnastik aktiv. Ein Sportplatz mit Flutlicht sowie eine Kegelbahn sind verfügbar.[8]

Weitere in Schmira aktive Vereine sind der Schmiraer Carnevals Verein e.V., der Kirmes Verein Schmira e.V. sowie der Feuerwehrverein Schmira e.V.

Töchter und Söhne des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schmira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Erfurter Statistik, Daten und Fakten 2021. (PDF; 607 kB) Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, 30. April 2021, abgerufen am 21. April 2023 (Bevölkerung der Stadtteile mit Stand 31. Dezember 2020).
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. Handbuch der Provinz Sachsen. Magdeburg, 1843.
  4. Uli Schubert: Landkreis Erfurt. Schmira. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 31. Mai 2023 (Einwohner 1. Dezember 1910).
  5. Michael Rademacher: Landkreis Weißensee. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 31. Mai 2023.
  6. Thüringer Landesamt für Umwelt und Geologie: Umwelt regional.
  7. Stadtteil - Schmira. (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive) Bevölkerung mit Hauptwohnsitz am 31. Dezember 2015. In: Stadtverwaltung Erfurt.
  8. Homepage SV Schmira (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive)
  9. Fritz Hennig auf u-bootarchiv.de