Schwanheide

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Wappen Deutschlandkarte
Schwanheide
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schwanheide hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 26′ N, 10° 41′ OKoordinaten: 53° 26′ N, 10° 41′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Boizenburg-Land
Höhe: 18 m ü. NHN
Fläche: 26,63 km2
Einwohner: 723 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19258
Vorwahl: 038842
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 122
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Fritz-Reuter-Str. 3
19258 Boizenburg/Elbe
Website: Schwanheide auf amtboizenburgland.de
Bürgermeister: Georg Hadel
Lage der Gemeinde Schwanheide im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Schwanheide ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Boizenburg-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Boizenburg/Elbe verwaltet.

Geografie und Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Delvenau an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein

Schwanheide liegt im Westen Mecklenburg-Vorpommerns etwa sechs Kilometer nordwestlich von Boizenburg/Elbe und grenzt an Schleswig-Holstein. Durch das Gemeindegebiet verläuft der Mühlenbach, an der nordwestlichen Gemeindegrenze die Riedebeck. An der westlichen Gemeindegrenze fließt die Delvenau durch das Naturschutzgebiet Stecknitz-Delvenau südlich in Richtung Elbe. Durch Kiesabbau entstanden zwischen Schwanheide und Zweedorf vier Seen. Die Gemeinde besitzt mit dem Bahnhof Schwanheide einen Halt an der Bahnstrecke Berlin–Hamburg.

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Ortsteile Schwanheide und Zweedorf.[2] Die Siedlungen Bauernende, Neuendamm und Zweedorfer Tannen gehören zum Ortsteil Schwanheide. Schwanheides Nachbargemeinden sind Bröthen im Norden, Greven (Mecklenburg) im Nordosten, Gresse im Osten, Boizenburg/Elbe im Südosten, Nostorf im Süden und Witzeeze im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwanheide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name leitet sich von der Lage am westlichen Rand der historischen Schwanenheyde ab. Diese erstreckte sich von Leisterförde im Norden bis Gehrum im Süden und in der West-Ost-Ausdehnung vom Mühlenbach über die anschließende Boizenburger Heyde bis zur Boize. Am östlichen Rand der Schwanenheyde verlief der Boizenburger Frachtweg, auf dem das in Boizenburg gestapelte Lüneburger Salz auf dem Landweg über Fredeburg nach Lübeck transportiert wurde.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Landesbederegister erwähnt erstmals 1560 eine Besiedelung der Schwanenheyde mit einem Meierhof. Dieser wurde vom Pächter als Schäferei betrieben. Ein Dorf bestand noch nicht. Etwa 1 km weiter südlich fand sich am Mühlenbach die Schwanheyder Mühl, ehemals Mühle des untergegangenen Dorfes Kladrum.

17.–19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1704 bis 1714 war der großherzoglich mecklenburgische Meierhof im Besitz des Geheimen Rates und Kammerpräsidenten Friedrich von Graevenitz.[3] Danach war er bis 1722 an Hinrich Siemers, anschließend bis nach 1751 an dessen Schwiegersohn Valentin Kauffeldt verpachtet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die nördlichen Flächen des Meierhofes bis zu den Piperkaten mit 6 Erbpachthufen und einer Büdnerei aufgesiedelt, die die Bezeichnung Bauernende erhielten. Erst mit dieser Aufsiedelung entstand ein Dorf, das sich dann mit der Einrichtung des Haltepunktes an der Bahnstrecke Berlin–Hamburg 1886 rasant vergrößerte.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Grenzabfertigungs­gebäude am Bahnhof

1921 wurde Schwanheide aus der Gemeinde Zweedorf ausgegliedert und eigenständige Gemeinde. Ein Jahr später wurde das bis dahin zu Boizenburg gehörige Neuendamm nach Schwanheide gelegt.[4] Am 20. Mai 1925 wurde die Freiwillige Feuerwehr Schwanheide gegründet.[5] Während der Deutschen Teilung war der Bahnhof Schwanheide Grenzstation für Interzonenzüge und den Transitverkehr durch die DDR auf der Strecke Berlin–Hamburg. Die Kapelle in Schwanheide wurde in den 1960er Jahren nach schwedischem Vorbild aus Holz errichtet. Der hölzerne Glockenstuhl wurde 1991 gebaut. Die 1651 gegossene Glocke darin stammt aus der abgerissenen Kirche in Zweedorf. Schwanheide war stets in Zweedorf eingepfarrt.

Im Jahre 1979 bestand in Schwanheide neben der LPG Geflügelhof Schwanheide und der LPG „Einheit“ Tierproduktion Schwanheide noch die KAP Pflanzenproduktion Schwanheide, die sich aus den beiden LPG Schwanheide und Zweedorf zusammen setzte und die geringsten Erträge im Altkreis Hagenow erwirtschaftete. Nach einem Austausch der Kader und der Führung noch im Jahre 1979 gelang es trotz der sandigen Böden und der fehlenden Beregnungsmöglichkeiten die Produktivität derart zu verbessern, dass mit Roggen und Kartoffeln ab 1982 dauerhaft eine Platzierung unter den drei ertragsstärksten Pflanzenbaubetrieben in Hagenow erreicht wurde.

Zweedorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweedorf wird 1252 als Twedorp erstmals urkundlich erwähnt.[6] Der Name soll infolge der Vereinigung der beiden Dörfer Borgstorf und Kladrum[7] entstanden sein ("Zweidorf")[8]. Demgegenüber hat Wieben[9] darauf hingewiesen, dass der für das Jahr 1241 belegte Boizenburger Ratsvorsteher Henricus de Thvedorp[10] aus Zweedorf stammt, weshalb auch eine Namensgebung in Anlehnung an einen Vorfahren dieses Heinrich von Zweedorf – als ministerialer Lokator aus dem Gefolge Heinrich des Löwen[11] – in Betracht gezogen werden muss[12][13].

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweedorf liegt in einem ehemaligen Ödlandstreifen[14] unmittelbar östlich des Limes Saxoniae. Dieser Ödlandstreifen verlief im Mittelalter entlang der Delvenau und erstreckte sich nach Osten bis zur Boize. Ob das Gebiet planmäßig von einer Besiedlung frei gehalten wurde oder ob überwiegend geomorphologische Gründe ausschlaggebend gewesen sind, ist noch nicht abschließend erforscht. In Ermangelung slawischer Keramikfunde wird bislang davon ausgegangen, dass das Sandergebiet zwischen Delvenau und Boize bis 1143 allenfalls eine spärliche slawische Besiedlung aufgewiesen hat.[15] Aktuelle Ausgrabungsergebnisse deuten jedoch auf eine kontinuierliche slawische Besiedelung seit dem 8. Jahrhundert hin.

Das Dorf wurde im Rahmen des hochmittelalterlichen Landesausbaus als Platzdorf[16] auf einer in die Delvenauniederung vorgeschobenen Landzunge des Sanders angelegt. Die einzige Zuwegung führte nach Osten zu den Ackerflächen, die Sackgasse zeigte zur Delvenau. Ursprünglich verfügte Zweedorf über eine Größe von mindestens 16 Hufen: 1252 verleiht Gunzelin, Graf von Schwerin, 9 Hufen in Zweedorf an das Kloster Zarrentin, welche dieses zuvor von dem Bürger Wichfried aus Wittenburg gekauft hat.[17] 1279 gehören dem Kloster bereits 14 Hufen und eine Vielzahl von Kossatenstellen[18] und 1297 schließlich verschenkt Nikolaus, Graf von Schwerin, 2 Hufen Land in Zweedorf nebst weitreichenden Privilegien an die Kirche in Boizenburg[19]. Im gleichen Jahr verkauft er das übrige Dorf „mit allem lebenden und toten Inventar“ an das Kloster Zarrentin.[20] Für das Jahr 1335 wird erstmals eine Kirche in Zweedorf erwähnt[21]. Im Jahre 1496 gehörte Zweedorf mit 64 Erwachsenen und 38 Kindern unter 15 Jahren zu den größten Dörfern der Vogtei Boizenburg[22]. Nach der Auflösung des Klosters Zarrentin 1552 gelangte Zweedorf in landesherrlichen Besitz und wurde fortan durch das Domanialamt Boizenburg verwaltet. Trotz seiner versteckten Lage am Rande der Schwanenheyde und abseits des Boizenburger Frachtweges blieb auch Zweedorf von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges nicht verschont. Von 13 Vollbauern, 4 Kossaten und 4 Häuslern im Jahre 1618 verblieben 1640 nur noch 7 Vollbauern, davon 2 auf den beiden Hufen der Boizenburger Kirche. 9 Gehöfte waren verwüstet.[23] Die Verluste an Menschen sind nicht belegt.

17.–19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1734 als Folge der Reichsexekution an das Kurfürstentum Hannover verpfändet, gehörten Amt und Dorf ab 1768 wieder zu Mecklenburg-Schwerin.[24] Nach Anordnung der Separation in Mecklenburg – Schwerin 1822 kam es bis 1850 zur sukzessiven Aussiedlung von Bauernhöfen in die Zweedorfer Feldmark. Hierdurch entstand am Bösdörper Weg, ungefähr auf Höhe des untergegangenen Dorfes Borgstorf, die Siedlung Neu-Zweedorf. Im gleichen Zuge wurden auf den frei gewordenen Grundstücken in der Ortslage von Zweedorf Büdnereien errichtet. 1890 begann ein Hamburger Unternehmer am südlichen Dorfrand mit dem Kiesabbau, der die Feldmark dauerhaft und grundlegend umgestaltete. Sande und Kiese wurden mit einer Lorenbahn bis zur Bahnstrecke Berlin–Hamburg transportiert, dort auf Güterzüge umgeladen und als Baustoffe unter anderem für den Ausbau des Hafens, des Hauptbahnhofes sowie des Güterbahnhofes Tiefstack nach Hamburg verfrachtet. Im Zuge des Kiesabbaus in den 1890er Jahren gemachte Urnenfunde belegen eine Besiedelung des Ortes bereits in der jüngeren Bronzezeit.[25]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1919 errichtete ein Firmenkonsortium nordöstlich des Dorfes einen Munitionszerlegebetrieb, in dem zeitweilig bis zu 300 Arbeiter aus Mölln und Lauenburg beschäftigt waren.[26] Ab 1924 wurde dort im Rahmen der Wiederbewaffnung unter strengster Geheimhaltung Munition hergestellt. Das Gebiet ist bis heute gesperrt.

Im Mai 1945 besetzten zunächst britische Truppen Zweedorf, nach deren Abzug im Juli die Sowjetarmee. Ab 1947 war neben den sowjetischen Soldaten Polizei zur Grenzüberwachung in Zweedorf stationiert. Mit dem Abzug der Soldaten erfolgte am Bösdörper Weg die Errichtung eines ersten Kompaniegebäudes für die Deutsche Grenzpolizei. Im Rahmen der Aktion Ungeziefer im Juni 1952 wurden die Einwohner Neu-Zweedorfs, ein Großteil der Bewohner der 100 Jahre zuvor eingerichteten Aussiedlerhöfe sowie Bewohner des Dorfes zwangsausgesiedelt. Insgesamt wurden 9 Bauern- und 5 Arbeiterfamilien abtransportiert. Andere konnten sich einer Verschleppung oder Verhaftung durch Flucht in den Westen entziehen. Die Höfe verfielen und wurden eingeebnet. Der Zuzug nach Zweedorf und die Errichtung von Neubauten waren untersagt. Der Bezug leerstehender Wohnhäuser war nicht gestattet; diese wurden abgerissen. Die Feuerwehr Zweedorf wurde aufgelöst und der Schwanheider Freiwilligen Feuerwehr als II. Löschzug angegliedert. Am 25. Februar 1965 verlor Zweedorf seine Eigenständigkeit und wurde nach Schwanheide eingemeindet.

Kirche Zweedorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Zweedorf, historische Abbildung

Die Kirche Zweedorf wurde am 18./19. November 1978 abgerissen, da das DDR-Regime befürchtete, dass das Gebäude wegen der Nähe zur innerdeutschen Grenze von potenziellen Flüchtlingen als Versteck genutzt werden könnte. 1982 erfolgte der Abriss des Pfarrhauses. Im Jahr 2009 wurde mit dem Bau der neuen Kirche begonnen.[27] Die Einweihung erfolgte am 4. September 2011.[28][29]

Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR versuchten die verbliebenen Dorfbewohner, den alten Gemeindestatus zurückzuerlangen; sie scheiterten aber an der geringen Einwohnerzahl. Durch Zuzug aus Schleswig-Holstein verfügt der Ortsteil heute wieder über eine geschlossene Ortslage mit rund 140 Einwohnern.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister der Gemeinde ist Gerd Altenburg.[30] Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 9 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[31]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze
Freie Wählergruppe für Schwanheide/Zweedorf 50,29 5
Wählergemeinschaft Ortsteil Schwanheide 29,05 2
Wählergruppe „Das geht uns alle an“ 20,67 2

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Schwanheide
Wappen von Schwanheide
Blasonierung: „In Rot über zwei schräg gekreuzten goldenen Heidekrautzweigen mit silbernen Blüten ein flugbereiter, goldbewehrter silberner Schwan.“[32]
Wappenbegründung: Historische Wappenbeschreibung: Das „redende Wappenbild“ zeigt einen Schwan und zwei sich kreuzende Heidezweige, die symbolhaft für die Ortsteile Schwanheide und Zweedorf stehen. Der Name Schwanheide zeigt die typischen Merkmale des Dorfes mit Schafzucht, bestehend aus heute noch ersichtlicher Heidelandschaft und eines Schwanenpaares an einem jetzt versiegten Weiher.

Das Wappen und die Flagge wurde von der Schwanheiderin Heike Müller gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 6. Oktober 2011 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 338 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge der Gemeinde Schwanheide

Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs gestreift von Rot, Weiß, Rot, Weiß und Rot. Die äußeren roten Streifen nehmen dabei jeweils drei Zwanzigstel, die weißen Streifen jeweils ein Achtel und der rote Mittelstreifen neun Zwanzigstel der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des roten Mittelstreifens liegen die Figuren des Gemeindewappens: über zwei schräg gekreuzten gelben Heidekrautzweigen mit weißen Blüten, die vier Fünfzehntel der Höhe des Flaggentuchs einnehmen, ein flugbereiter, gelbbewehrter weißer Schwan, der zwei Drittel der Höhe einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[32]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE SCHWANHEIDE • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[32]

Ehemalige Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtszeit Name Wohnort
bis 1953 Carl Scherner Schwanheide
bis 1994 Helmut Smiatek Schwanheide
1994–1999 Albert Simon Zweedorf
1999–2004 Helmut Smiatek Schwanheide
2004–2014 Gerd Altenburg Schwanheide
2014–2019 Stefanie Humpke Zweedorf

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gutshaus in Schwanheide; eingeschossiger Fachwerksbau mit Krüppelwalmdach
  • Hallenhäuser in Zweedorf

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Schwanheide gibt es einige kleine Firmen, darunter für Anlagenbau und Agrarprodukte.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Tolzien (1870–1946), 1899 Hilfsprediger in Zweedorf und Verfasser der Zweedorfer Kirchenchronik, später Landesbischof von Mecklenburg-Strelitz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwanheide – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 1 Abs. 1 der Hauptsatzung (Memento des Originals vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amtboizenburgland.de (PDF; 3,4 MB) der Gemeinde
  3. Sybille Oßwald-Bargende, Die Mätresse, der Fürst und die Macht. Christina Wilhelmina von Grävenitz und die höfische Gesellschaft, Campus Verlag, Frankfurt/Main 2000, Seite 310, Fn. 324 weblink
  4. Dieter Greve: Flurnamenatlas für das südliche Westmecklenburg, Band I, Seiten 83 und 167, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2011 (ISBN 978-3-940207-25-8)
  5. Webauftritt der Freiwilligen Feuerwehr Schwanheide
  6. Mecklenburgisches Urkundenbuch II, 704
  7. Ina Kahns: Zur Volkskunde des Landes Mecklenburg am Beispiel des alten Amtes Boizenburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ortsmitteleuropa an der Universität Dortmund, Reihe B-Nr. 32, Herausgeber: Johannes Hoffmann, 1983, Seite 8.
  8. Franz Schildt: Die untergegangenen Dörfer Mecklenburg-Schwerins, in: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. – Bd. 56 (1891), S. 149 – 222 (152f.) online-version (Memento vom 8. Februar 2011 im Internet Archive)
  9. Richard Hagen und Uwe Wieben: Ein Überblick über die Geschichte der Stadt Boizenburg bis 1917, Seite 8 f., in: Rat der Stadt Boizenburg (Hrsg.): Boizenburg. Beiträge zur Geschichte der Stadt. 1255–1280, Schwerin 1980
  10. Mecklenburgisches Urkundenbuch Band I, Urkunde Nr. 529online-version
  11. Das Land Boizenburg und damit auch Zweedorf unterstanden von 1143 bis 1180 direkt Heinrich dem Löwen: Heike Krause: Slawen und Deutsche in den Ländern Wittenburg und Boizenburg. Zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter in: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern, Jahrbuch 1999, Band 47, Lübstorf 2000, Seite 221
  12. Dmitri Nikolajewitsch Jegorow, Die Kolonisation Mecklenburgs im 13. Jahrhundert. Band 2, Breslau 1930, Seite 406 verweist unter Bezugnahme auf MUB IV, Nr. 2448 auf einen 1161 erwähnten Ritter Rotherus aus dem braunschweigischen Zweidorf, dessen Nachfahren Hauptbesitzer des Dorfes seien
  13. Joachim Lehrmann: Zur Herkunft der braunschweigischen Patrizierfamilie van Twedorp/von Zweydorff – ein ministerialer Lokator Heinrichs des Löwen? In: Braunschweigische Heimat, 2021, 2. Ausg., S. 23ff.
  14. Einen sich unmittelbar an die Delvenauniederung anschließenden Ödlandstreifen nimmt an: Michael Schmauder, Überlegungen zur östlichen Grenze des karolingischen Reiches in: Walter Pohl/Helmut Reimitz (Hrsg.): Grenze und Differenz im Frühen Mittelalter Wien 2000, Seite 60 ff. ISBN 3-7001-2896-7
  15. Heike Krause: Slawen und Deutsche in den Ländern Wittenburg und Boizenburg. Zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter in: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern, Jahrbuch 1999, Band 47, Lübstorf 2000, Seite 218
  16. Franz Engel: Erläuterungen zur historischen Siedlungsformenkarte Mecklenburgs und Pommerns, Zeitschrift für Ostforschung 2, 1953, Seite 208 ff. (doi:10.25627/195322110)
  17. Mecklenburgisches Urkundenbuch II, Nr. 704 [1]
  18. Mecklenburgisches Urkundenbuch II, 1492[2]
  19. Mecklenburgisches Urkundenbuch IV, Nr.2452 [3]
  20. Mecklenburgisches Urkundenbuch IV, Nr. 2448 [4]
  21. Mecklenburgisches Urkundenbuch Band VII, Nr. 5613 (Die Kirchentaxe von 1335)
  22. Friedrich Stuhr: Die Bevölkerung Meklenburgs am Ausgang des Mittelalters In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 58 (1893), S. 232–278 weblink
  23. Landeshauptarchiv Schwerin, Bestand Domanialamt Boizenburg, Nr. 1, Fasc. 3, zitiert nach: Greve, Dieter: Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf die Dörfer des Domanialamtes Boizenburg in: Boizenburger Museumsfreunde e. V. (Hrsg.): Verflucht wer mit dem Teufel spricht ! Boizenburg 2010
  24. Gustav Hempel: Geographisch – statistisch – historisches Handbuch des Mecklenburger Landes, Erster Theil, S. 408, Güstrow 1837
  25. Robert Beltz: Die Grabfelder der älteren Eisenzeit in Mecklenburg, in: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.-Bd.71 (1906), S. 1–152, dort Seite 70 f. online-version (Memento vom 5. Juni 2011 im Internet Archive)
  26. Preuß et al.: Modellhafte Altlastenuntersuchung an ausgewählten Standorten der Munitionszerlegung und -vernichtung nach dem Ersten Weltkrieg. Umweltbundesamt Berlin, September 2002, S. 6 ff. (online-version PDF; 17,2 MB).
  27. Kirchenbauverein Zweedorf – Geschichte (Memento des Originals vom 22. Oktober 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirchenbauverein-zweedorf.npage.de
  28. Zweedorf hat seine Würde wieder. Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung, 32/2011.
  29. Auferstanden aus Ruinen. In: Chrismon, 06.2012, S. 44–48.
  30. Webseite Amt Boizenburg-Land
  31. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
  32. a b c Hauptsatzung § 2