Schwule Filmwoche Freiburg

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Kino Kandelhof zur Schwulen Filmwoche
Passage 46 des Freiburger Stadttheaters zur Zeit der Schwulen Filmwoche als Passage aux Folles

Die Schwule Filmwoche Freiburg (SFF) ist das älteste durchweg bestehende rein schwule Filmfest im deutschsprachigen Raum. Sie findet seit 1985 alljährlich und ohne Unterbrechung statt. Die SFF ist neben dem CSD Freiburg einer der Höhepunkte im schwulen Leben der Universitätsstadt.

Die SFF zeigt Filme aus der ganzen Welt, die sich mit schwuler Thematik befassen. Fremdsprachige Filme werden üblicherweise in der Originalfassung mit deutschen, seltener mit englischen Untertiteln vorgeführt. Einzelne Filme laufen in deutscher Synchronfassung.

Die SFF wird komplett von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen. Neben einer Website entwerfen die Ehrenamtlichen jährlich ein Programmheft und ein Plakat. Finanziert wird die SFF durch die institutionelle Förderung des Kulturamtes der Stadt Freiburg im Breisgau sowie von Sponsoren, durch Eintrittserlöse und Spenden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ins Leben gerufen wurde die SFF 1985 von der damaligen Vorgängerin der Rosa Hilfe Freiburg e.V. Ziel der Aktionsgruppe Rosa Telefon war es, schwulen Filmen zu einem Publikum zu verhelfen, die Mitte der 1980er in klassischen Kinos kaum eine Chance hatten. 1984 war bereits eine entsprechende Veranstaltung in Würzburg auf den Weg gebracht worden, die heute nicht mehr besteht. Das erste schwule Filmfest der Welt fand bereits 1977 in San Francisco statt.

1996 wurde für den Akademischen Filmclub an der Universität Freiburg e.V. eine „LesBiSchwule“ Filmreihe zusammengestellt. 1997 wurde die Schwule Filmwoche Freiburg in einen eingetragenen Verein überführt. Im gleichen Jahr setzten die Organisatoren mit La Mediterranée erstmals einen Schwerpunkt (Focus). Diese Idee griffen andere, zum Teil große schwule Filmfeste später ebenfalls auf. Zudem erregte diese Filmwoche das Interesse überregionaler Medien (3sat, Südwestrundfunk), welche darauf aus Freiburg berichteten.

Eine Ausstellung wurde in einzelnen Jahren parallel zur Filmwoche im Kunstraum der freien künstlergruppe freiburg im Alten Wiehrebahnhof gezeigt.

Festival-Ort war bis zum Jahr 2000 das Kommunale Kino im Alten Wiehrebahnhof mit knapp 100 Sitzplätzen. Aus Platzgründen ist die SFF 2001 ins Kino Kandelhof mit 200 Plätzen umgezogen.

Seit der 24. SFF 2008 werden die gezeigten Filme von den Besuchern durch Stimmzettel bewertet. Die Siegerfilme erhalten einen (undotierten) Publikumspreis.

2009 feierte die SFF ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem erweiterten Rahmenprogramm und einer Reihe von Vorfilmen.

Zum 30. Geburtstag veranstaltete das Team eine Jubiläumsgala mit Gästen aus Politik und Kreativwirtschaft, moderiert von Musik-Kabarettist Holger Edmaier.

Aktuell besteht das Team der Filmwoche aus einem Dutzend schwulen Männern, die sich ehrenamtlich um die Organisation und alle Belange des kleinen Festivals kümmern.

Die einzelnen Filmwochen in der Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Jahr Datum Dauer in Tagen Programme Besonderheiten
36 2021 7. bis 13. Juni 7 7 plus Kurzfilmprogramm; fand wegen der COVID-19-Pandemie open air im Schwarzen Kloster statt[1]
(36) 2020 geplant 13. bis 20. Mai aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt
35 2019 1. bis 8. Mai 8
34 2018 2. bis 9. Mai 8
33 2017 26. April bis 3. Mai 8
32 2016 27. April bis 4. Mai 8 24 Filmfrühstück für Macher und Gäste, Party in Zusammenarbeit mit dem Regenbogenreferat des StuRa der Uni Freiburg
2015 16. Dezember 1 Weihnachtsspecial: Tangerine (Tangerine L.A.) von Sean Baker
31 2015 29. April bis 6. Mai 8 23 Zweites Kurzfilmprogramm "3für1" mit drei Filme je etwa 25 Minuten
2014 17. Dezember 1 Weihnachtsspecial: The Imitation Game von Morten Tyldum
30 2014 30. April bis 7. Mai 8 24 Jubiläumsgala am 30. April 2014 mit Musik-Kabarettist Holger Edmaier
2013 18. Dezember 1 Weihnachtsspecial: Rosie von Marcel Gisler
29 2013 1. bis 8. Mai 8
2012 17. Dezember 1 Weihnachtsspecial: Alle Zeit der Welt von Job Gosschalk
2012 22. August 1 Sommernachtskino: Beginners von Mike Mills (Regisseur)
28 2012 2. bis 9. Mai 8 22 9. Schwule Büchernacht mit Sebastian Reiß, Gäste: Detlef Stoffel, Stefan Westerwelle, Jan Rothstein, Udo Lutz, Sascia Haj, Till Caspar Juon, Kai Schwartz, Tim Staffel, erste Aufführung von Männer zum Knutschen in einem europäischen Kino
2011 19. Dezember 1 Weihnachtsspecial: Weekend, Andrew Haigh
27 2011 27. April bis 4. Mai 8 20 8. Schwule Büchernacht mit Sebastian Reiß, Gäste: Regisseure Dennis Todorović und Tamer Ruggli
2010 20. Dezember 1 Weihnachts-Special: Eine Überraschung zum Fest - Make The Yuletide Gay
26 2010 29. April bis 5. Mai 7 20 Überraschungsfilm, keine Filmwoche-Party, Kurzfilmprogramm
25 2009 6. bis 13. Mai 8 20 Jubiläums-Filmwoche, Autorenlesung mit Michael Flotho, Filmwoche-Party mit Ades Zabel, Gast: Regisseur Ingo Rasper, Kurzfilmprogramm, Vorfilme, Sektbar an 4 Tagen
24 2008 24. bis 30. April 7 16 erste Filmwoche-Party seit 2002, Kurzfilmprogramm, „Lieblingsfilm des Publikums“ am 1. Mai, Gast: Ades Zabel, SFF mit dem kleinsten Programm
23 2007 3. bis 9. Mai 7 21 Fucking Different 2 statt Kurzfilmprogramm, Focus USA
22 2006 4. bis 10. Mai 7 19 Kurzfilme vor einzelnen Hauptfilmen
21 2005 5. bis 11. Mai 7 21 letzter Wunschfilm, Fucking Different statt Kurzfilmprogramm, Focus Schweiz
20 2004 6. bis 12. Mai 7 23 Wunschfilm
19 2003 1. bis 7. Mai 7 26 Wunschfilm
18 2002 2. bis 9. Mai 8 19 Wunschfilm, letzte Filmwocheparty, Focus Spanien, Lateinamerika
17 2001 10. bis 16. Mai 7 17 Wunschfilm, erste SFF im Kandelhofkino, Filmvorführung auf der Filmwoche-Party im Gasthof Waldsee, Focus Iberien, François Ozon
16 2000 13. bis 16. April 4 letzte SFF im Kommunalen Kino, kürzeste SFF
15 1999 16. bis 25. April 9 22 Carte Blanche, Filmvorführung auf der Filmwoche-Party im Gasthof Waldsee, Ausstellung Hommage an Gonzales Torres, Kurzfilmprogramme, Gäste: die Regisseure Wayne Yung und Marcel Gisler, Focus Asien
14 1998 1. bis 7. Juni 8 24 Eröffnungsfilme im Waldsee, Ausstellung Matinée - Tutto l'amore possibile, 2 Kurzfilmprogramme, Carte Blanche, Focus Grausamkeit
13 1997 15. bis 20. April 6 20 Eröffnungsfilme im Waldsee, 2 Kurzfilmprogramme, 2 Überraschungsfilme, Simultanübersetzungen einiger Filme, Late Night Hardcover Avantgarde Duo, Konzert der QueerFlöten am Sonntagnachmittag, Lesung mit Lutz Büge Uschi, Lotte und die Putzkolonne, Einführung zu Vingarne, Klavierbegleitung zu Stummfilmprogramm, Gäste: Vincent Dieutre, Stéphane Deraucroix, Focus Mediterranée
12 1996 12. bis 17. März 6 20 Konzert der QueerFlöten am Sonntagnachmittag
11 1995 10. bis 19. März 10
10 1994 14. bis 20. März 7
9 1993 15. bis 21. März 7 21
8 1992 16. bis 22. März 7 21
7 1991
6 1990
5 1989 22. bis 28. Mai 7 21
4 1988 25. April bis 1. Mai 7 19
3 1987 30. März bis 5. April 6 19
2 1986
1 1985 23. bis 28. April 6

Lieblingsfilme des Publikums (seit 2008)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022

2019

2017

2016

  • Platz 1 (Note unbekannt) The Abominable Crime – US 2013 – Regie: Micah Fink
  • Platz 2 (Note unbekannt) Mapplethorpe: Look at the Pictures – GB 2016 – Regie: Randy Barbato, Fenton Bailey
  • Platz 3 (Note unbekannt) Honeymoon (Líbánky) – CZ 2013 – Regie: Jan Hřebejk

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

Eröffnungsfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2021

2012

2011

  • Sascha (Saša /Sasha) – DE 2010 – Regie: Dennis Todorović
  • Vorfilm: The Saddest Boy in the World – CA 2006 – Regie: Jamie Travis

2010

2009

2008

2007

  • Fucking Different – New York – US, DE 2007 – Regie: Stephen Gallagher, Todd Verow, Barbara Hammer, Andre Salas, Abigail Child u. a.
  • Boyculture – US 2006 – Regie: Q. Allan Brocka
  • Big Bang Love, Juvenile A – JP 2006 – Regie: Takashi Miike

2006

2005

2004

2003

2002

2001

1999

  • Yellow Fever – GB/HK 1998 – Regie: Raymond Yeung
  • Waves – NO 1998 – Regie: Frank Mosvold

1998

  • Porcaria – CA 1994 – Regie: Filipe Paulo
  • Spindift – UK 1996 – Regie: Simone Horrocks
  • Boot Camp -US 1996 – Regie: John S. Matthews

1997

  • Black Sheep Boy – US 1995 – Regie: Michael Wallin
  • On Earth As It Is In Heaven – UK 1996 – Regie: Ross Crookshank

1996

1993

  • Verzaubert – DE 1992 – Dorothee von Diepenbroick, Jörg Fockele, Jens Jolombeck, Dirk Hauska, Silke Jehma, Claudia Kaltenbach, Ulrich Prehn, Johanna Reutter, Kathrin Schmehrsal

1992

1989

  • Silent Pioneers – US 1985 – Regie: Lucy Winer
  • Where There was Silence – Uk 1988 – Regie: Stephen Bourne
  • The Dream Machine – UK 1983 – Regie: John Maybury
  • The Gay Deceivers – US 1969 – Regie: Bruce Kessler
  • David, Montgomery und ich – DE 1981 – Regie: Wieland Speck
  • Abschiedsblicke (Parting Glances) – US 1986 – Regie: Bill Sherwood

1988

  • Before Stonewall – US 1984 – Regie: Greta Schiller, Robert Rosenberg
  • Mala Noche – US 1986 – Regie: Gus van Sant
  • Rivalinnen unter griechischer Sonne – DE 1974 – Regie: Walter Bockmayer

1987

  • Überraschungsfilm

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Plakate, Programmhefte und Flyer der Schwulen Filmwoche Freiburg 1, 3–5, 8–30, Freiburg 1985, 1987–1989, 1992–2014

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hannah Köstern Hartmut Stiller: Organisator der Schwulen Filmwoche: "Wir wollen kein Nischenprogramm sein". In: fudder. Badische Zeitung, 11. Juni 2021, abgerufen am 14. Juni 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwule Filmwoche Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien