Seifen (Westerwald)

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Wappen Deutschlandkarte
Seifen (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Seifen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 38′ N, 7° 34′ OKoordinaten: 50° 38′ N, 7° 34′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe: 190 m ü. NHN
Fläche: 2,94 km2
Einwohner: 123 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 57632, 56305 (Niederähren)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 02685
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 104
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)
Website: www.seifen-westerwald.de
Ortsbürgermeister: Torsten Walterschen
Lage der Ortsgemeinde Seifen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte
Blick auf Seifen aus westlicher Richtung

Seifen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seifen liegt etwa 3 km südöstlich von Flammersfeld und 5 km nordwestlich von Puderbach im Holzbachtal, an das überregionale Straßennetz durch die Landesstraße 267 angeschlossen. Die Gemarkung von Seifen liegt im Naturpark Rhein-Westerwald.

Niederähren, Luftaufnahme (2015)

Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Seifen gehören noch die Ortsteile Niederähren (9 Häuser) und der Bahnhof Seifen mit 3 Häusern.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jahresniederschlag beträgt 929 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 80 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 24 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname Seifen ist namensgebend für die geologischen Bezeichnungen Seifener Schichten und Sattel von Hönningen-Seifen, kurz Seifener Sattel. Zu diesen Namensgebungen kam es in Folge fossiler Funde, die im Rahmen des Bahnbaus Ende des 19. Jahrhunderts – und nochmals in den 1930er-Jahren im Zuge des Straßenbaus – gefunden wurden.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seifen ist im Bereich südlich der mittleren Sieg die mundartliche und schon mittelhochdeutsche Bezeichnung für einen Siefen. In der Geographie ist ein Siefen der Name für ein wasserführendes Tal. Er deutet auf eine Siedlung aus der Zeit um 1000 hin. 1935 wurden beim Bau eines Hauses ein Krug und Scherben gefunden, die Hinweise auf eine Besiedlung der Gemarkung im 10. Jahrhundert geben. Die Namen Burgberg, Burggraben, Burgkeller, Burgau, die an einem vom Holzbach umflossenen Felssporn vorkommen, lassen hier eine Fliehburg vermuten. In ihrer Geschichte gehörte die Region zur Zeit der Karolinger zu den Gaugrafen von Engers, später zur Grafschaft Sayn und von 1636 bis 1799 zur Grafschaft Sayn-Hachenburg, wo es zum Kirchspiel Schönberg gehörte. Bis 1806 stand der Ort dann unter der Herrschaft des Fürsten von Nassau-Weilburg. 1806 traten die beiden nassauischen Fürsten dem napoleonischen Rheinbund bei, sodass die Region von 1806 an zum Herzogtum Nassau gehörte. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde Kirchspiel Schöneberg der ehemaligen saynischen Grafschaften an das Königreich Preußen abgetreten. Unter der preußischen Verwaltung wurde Seifen der Bürgermeisterei Flammersfeld im neu errichten Kreis Altenkirchen zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

1884 wurde das Gebiet durch die Holzbachtalbahn erschlossen, sodass Seifen später als Erzverladestelle zu einem recht bedeutenden Bahnhof wurde. Die Flurbezeichnung Silberkaul weist auf den Bergbau hin, der mit der Grube Fortuna 1886 endete. 1892 erhielt Seifen eine eigene Schule, die allerdings heute nicht mehr erhalten ist. Auf der Bahnstrecke Engers–Au wurde kurz vor ihrem 100-jährigen Jubiläum der Personenverkehr eingestellt. Heute verkehrt an Werktagen ein Güterzug nach Selters zur Firma Schütz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Seifen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]

Jahr Einwohner
1815 107
1835 111
1871 134
1905 148
1939 135
1950 155
Jahr Einwohner
1961 127
1970 119
1987 104
1997 169
2005 154
2022 123

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Seifen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torsten Walterschen wurde am 2. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Seifen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,93 % für fünf Jahre gewählt worden. Vorgänger von Torsten Walterschen war Martin Weingarten, der das Amt elf Jahre ausübte.[7][8][9]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Seifen besteht noch ein landwirtschaftlicher Vollerwerbs- und ein Nebenerwerbsbetrieb, die ca. 44 ha Fläche bewirtschaften. 1975 waren es noch acht Betriebe für 115 ha Nutzfläche.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Kulturdenkmäler in Seifen (Westerwald)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Seifen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 18 (PDF; 2,6 MB).
  3. Günter Bauer, Tektonik der Siegener Schichten im mittleren Wiedtal (Westerwald), Geologische Rundschau, Band 44, Heft 1, 1955, S. 193–208, doi:10.1007/BF01802911
  4. Seifener Schichten auf mineralienatlas.de
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Seifen. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  7. Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen: Ortsbürgermeister Torsten Walterschen. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 28/2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ol.wittich.de
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 58. Ergebniszeile. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  9. Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen: Martin Weingarten für 25 Jahre Kommunalpolitik in Seifen geehrt. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 29/2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 31. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ol.wittich.de