Sender Bad Marienberg

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Sender Bad Marienberg
Bild des Objektes
Datei:MK10727 Sender Bad Marienberg.jpg
Basisdaten
Ort: Bad Marienberg
Land: Rheinland-Pfalz
Staat: Deutschland
Höhenlage: 554 m ü. NHN
Koordinaten: 50° 39′ 49,2″ N, 7° 57′ 33,4″ O
Verwendung: Rundfunksender
Besitzer: Deutsche Funkturm
Daten des Mastes
Bauzeit: 1967
Baustoff: Stahl
Gesamthöhe: 180 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): August 2008
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetyp: DAB+
Positionskarte
Sender Bad Marienberg (Rheinland-Pfalz)
Sender Bad Marienberg (Rheinland-Pfalz)
Sender Bad Marienberg
Lokalisierung von Rheinland-Pfalz in Deutschland
Der Sendeturm

Der Sender Bad Marienberg ist eine Sendeanlage der Deutschen Funkturm am nordöstlichen Stadtrand von Bad Marienberg im Westerwaldkreis. Der auf der Marienberger Höhe stehende 180 Meter hohe Sendemast verwendet einen abgespannten Stahlrohrmast zur Verbreitung von UKW-Rundfunk, DAB+ und DVB-T.

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sender versorgt neben dem nordöstlichen Teil von Rheinland-Pfalz auch angrenzende Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Hessen mit den abgestrahlten Programmen. Bei Nordwest im Uhrzeigersinn angefangen besteht eine Empfangbarkeit von Köln bis fast Dortmund, Teile des Sauerlandes, das Siegerland, Oberhessen, Marburg, Gießen über die Wetterau bis zum Taunuskamm, wo dann andere rheinland-pfälzische Sender (Koblenz, Linz, Haardtkopf) stärker einfallen.

Vor der Errichtung des Senders Bad Marienberg wurden die Programme des Südwestfunks von einem Sendemast bei Betzdorf ausgestrahlt. Seit dem 6. Juli 1987[1] wird das Programm RPR1 vom Sender Bad Marienberg gesendet,[2] seit 1991 das Programm SWF4 Rheinland-Pfalz (heute SWR4).

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
89,8 SWR1 Rheinland-Pfalz SWR1_RP_ D3A1 25 ND H
95,4 SWR Kultur SWR_Kult D3A2 Rheinland-Pfalz 25 ND H
92,8 SWR3 __SWR3__ D3A3 Rheinland-Pfalz/Köln 25 ND H
106,3 SWR4 Rheinland-Pfalz SWR4_KO_ D6A4 Radio Koblenz 25 ND H
91,3 DASDING DASDING_ D3A5 0,2 D (130°-50°) H
102,9 RPR1 RPR1._KO
_RPR1.__
D4A8 (regional), 
D3A8
Rheinland 25 ND H

Digitales Radio (DAB+)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digitaler Hörfunk im DAB+-Standard wird seit dem 15. Dezember 2016 ausgestrahlt.[3] Die Verbreitung des bundesweiten Multiplexes erfolgt in vertikaler Polarisation im Gleichwellennetz (Single Frequency Network) mit anderen Sendern.

Auch der Südwestrundfunk (SWR) verbreitet seit 20. April 2017 seine Programme per DAB+ mit 7 Kilowatt (kW) vom Sender Bad Marienberg. Die Aufschaltung war erforderlich, damit die Hörer im Norden von Rheinland-Pfalz, insbesondere dem Westerwald und dem Rheinland-Pfälzischen Hintertaunus besser mit dem Digitalradio versorgt werden. Darüber hinaus profitiert auch die bereits in NRW liegende Großstadt Siegen teilweise von dem zusätzlich empfangbaren SWR-Mux.[4] Rockland Radio sowie die Jugendsender bigFM und DASDING werden über UKW von Bad Marienberg gar nicht bzw. nur sehr schwach verbreitet und sind nun via DAB+ erstmals deutlich besser in den oben aufgeführten Regionen empfangbar. Allerdings hat ein DAB+ Sender nicht so eine große Reichweite wie ein vergleichbarer UKW-Sender. Daher sind (Stand: Ende 2018) noch weitere DAB+ Füllsender vom Südwestrundfunk notwendig. Denn während der Sender Bad Marienberg über UKW das im äußersten Norden von Rheinland-Pfalz liegende Wildenburger Land, rund um die Gemeinde Friesenhagen noch erreicht, versagt hier oftmals der DAB+ Indoor Empfang vor allem in den Tallagen der Mittelgebirgslandschaft. Da neben dem Wissertal auch das Siegtal mit den Städten Betzdorf, Kirchen und Wissen von DAB+ Empfangslücken betroffen war, teilte der SWR damals auf Anfrage mit, dass ein weiterer DAB+ Sender für das Jahr 2020 im Bereich von Betzdorf (Sender Betzdorf-Weißenstein) in Planung sei. Nach einigen Verzögerung ging die Anlage am 14. Dezember 2022 in Betrieb.

Block Programme ERP
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DR Deutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 5 ND


11A 
SWR RP
(D__00217)
DAB-Block des SWR:
ND


Digitales Fernsehen (DVB-T)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 26. August 2008 wurde vom Sender Bad Marienberg das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) mit drei öffentlich-rechtlichen Multiplex-Kanälen für die Region Westerwald abgestrahlt.[5] Die horizontale Polarisation wurde beibehalten, Antennen mussten nicht gedreht werden. Die digitalen Ausstrahlungen liefen im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendestandorten. Zum 8. November 2017 wurde die Ausstrahlung von DVB-T beendet. Eine Umstellung auf DVB-T2 ist nicht vorgesehen. Die Region wird jetzt nur noch von den Sendern Koblenz und Siegen mit DVB-T2 teilversorgt.[6]

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex[7] ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
E56 754 ARD Digital (SWR) 20 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Bad Marienberg (Marienberger Höhe), Kühkopf (Koblenz), Heckenbach-Schöneberg (Ahrweiler), Ginsterhahn-Linzer Höhe (Linz)
E33 570 ARD regional 
(SWR) 
Rheinland-Pfalz
20 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Bad Marienberg (Marienberger Höhe), Kühkopf, Heckenbach-Schöneberg, Ginsterhahn-Linzer Höhe
E28 530 ZDFmobil 20 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Bad Marienberg (Marienberger Höhe), Kühkopf, Heckenbach-Schöneberg, Ginsterhahn-Linzer Höhe

Analoges Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
E47 679,25 Das Erste (SWR) 50 ND H
E21 471,25 ZDF 190 ND H
E44 655,25 SWR Fernsehen Rheinland-Pfalz/Südwest Fernsehen/Südwest 3 250 ND H

Über den Kanal 44 dieses Senders konnte das 3. Programm des SWF bis weit nach Nordrhein-Westfalen (Bergisches Land, Sauerland und Siegerland) sowie auf einer Linie von Marburg bis Bad Homburg empfangen werden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landtag Rheinland-Pfalz: Landtag Rheinland-Pfalz, Drucksache 14/2782. In: dokumente.landtag.rlp.de. Landtag Rheinland-Pfalz, 5. Januar 2004, S. 3, abgerufen am 27. Dezember 2022.
  2. Landtag Rheinland-Pfalz: Drucksache 11/3930. In: dokumente.landtag.rlp.de. Landtag Rheinland-Pfalz, 2. April 1990, S. 7, abgerufen am 27. Dezember 2022.
  3. MEDIA BROADCAST schließt nächste Ausbaustufe für bundesweiten Digitalradiomultiplex ab (Memento vom 6. Dezember 2016 im Internet Archive) (PDF)
  4. Antenne | Empfang. In: swr.online. (swr.de [abgerufen am 5. April 2017]).
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. SWR: Sender und Kanäle Rheinland-Pfalz. Mai 2017, abgerufen am 9. Oktober 2017.
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.