Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg

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Sendeanlagen auf dem
Großen Feldberg
Funkübertragungsstelle Königstein 1
Bild des Objektes
Sendeanlagen (von links nach rechts): hr-Rohrmast, Band III VHF Ersatzmast, Aussichtsturm mit UKW-Ersatzantennen, Fernmeldeturm der Deutschen Funkturm GmbH (seit März 2007 ohne Antenne)
Sendeanlagen (von links nach rechts): hr-Rohrmast, Band III VHF Ersatzmast, Aussichtsturm mit UKW-Ersatzantennen, Fernmeldeturm der Deutschen Funkturm GmbH (seit März 2007 ohne Antenne)
Basisdaten
Ort: Großer Feldberg
Land: Hessen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 879 m ü. NHN
Koordinaten: 50° 13′ 55,9″ N, 8° 27′ 31,7″ O
Verwendung: Fernmeldeanlage, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeanlage öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Hessischer Rundfunk, Deutsche Funkturm
Daten zur Sendeanlage
Turm/Mast 1
Bauzeit: 1937
Betriebszeit: seit 1937


Turm/Mast 2
Bauzeit: 1949
Betriebszeit: seit 1949
Letzter Umbau (Sender): Oktober 2004
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: Richtfunk, Amateurfunkdienst
Positionskarte
Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg (Hessen)
Sendeanlagen auf dem
Großen Feldberg (Hessen)
Sendeanlagen auf dem
Großen Feldberg
Lokalisierung von Hessen in Deutschland

Auf dem Großen Feldberg im Taunus (Hochtaunus) – nahe Ober- bzw. Niederreifenberg im Gemeindegebiet von Schmitten im hessischen Hochtaunuskreis – befinden sich mehrere Sendeanlagen für Fernsehen und Radio sowie Amateurfunkdienst.

Fernmeldeturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von links nach rechts: Fernmeldeturm, hr-Rohrmast und Aussichtsturm, ganz rechts der Feldberghof

1937 wurde auf dem Großen Feldberg (879 m ü. NHN)[1] ein Fernmeldeturm aus einem Stahlbetonunterbau und einem Holzaufbau errichtet, der ursprünglich als Fernsehsendeturm dienen sollte und im Zweiten Weltkrieg militärisch genutzt wurde. 1945 wurde der Turm nach Bombentreffern fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1950/51 in veränderter Form. Seit 1987 steht er wegen seiner einzigartigen Konstruktion unter Denkmalschutz.[2] Die Antenne der ehemaligen UKW-Radio- bzw. UHF-TV-Sendeanlage auf dem Fernmeldeturm Großer Feldberg wurde 2007 abgebaut.[3]

Die Deutsche Funkturm (DFMG), eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, ist Eigentümerin des Turmes, betrieben wird er durch die T-Systems, ebenfalls eine Tochter der Deutschen Telekom.

Hier wurden bis zur Umstellung auf DAB-T/DVB-T Hit Radio FFH (105,9 MHz mit 100 kW) und AFN (98,7 MHz mit 60 kW) im Radiobereich in Rundstrahlung horizontal sowie ZDF (Kanal 34 mit 500 kW) und hr Fernsehen (Kanal 54 mit 500 kW) ebenfalls in Rundstrahlung horizontal ausgestrahlt.

Aussichtsturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aussichtsturm auf dem Großen Feldberg, links davon der Sendemast des hr

Der 1902 vom Taunusklub errichtete Aussichtsturm wurde 1943 von einem deutschen Militärflugzeug im dichten Nebel gerammt und brannte dabei vollständig aus. 1949 baute der Hessische Rundfunk den Turm, mit auf seiner Spitze befindlichem Antennenträger für die UKW-Frequenz, wieder auf. Der Antennenträger ist heute eine Reserveanlage.[4]

hr-Rohrmast[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als höchstes Bauwerk existiert auf dem Großen Feldberg ein 116,17 m hoher, abgespannter Rohrmast des Hessischen Rundfunks für die Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen.

Als T-Systems noch die Sendeanlage am Fernmeldeturm betrieb, wurden die hr-UKW-Programme, sowie Das Erste (Kanal 08 mit 100 kW in Rundstrahlung und horizontaler Polarisation) vom hr-Rohrmast ausgestrahlt.

Am 4. Oktober 2004 wurde hier mit DVB-T-Ausstrahlungen zusammen mit zwei anderen Standorten im Rhein-Main-Gebiet begonnen.[5] Seit der DVB-T-Umstellung in den restlichen Teilen Hessens am 29. Mai 2006 werden sämtliche Rundfunkdienste, sei es Fernsehen oder Radio, vom hr-Rohrmast ausgestrahlt. Aufgrund der nun höheren Antennenposition wurde die effektive Strahlungsleistung von AFN von vorher 60 kW auf 50 kW horizontale Rundstrahlung verringert.

Am 18. Januar 2017 übergab AFN die Frequenz 98,7 MHz, auf der über 50 Jahre lang die zahlreichen amerikanischen Militärstandorte im Rhein-Main-Gebiet und im Raum Gießen/Wetzlar versorgt worden waren, an den Deutschlandfunk. Dieser ist dadurch erstmals flächendeckend in der Region auf UKW empfangbar. AFN ist seitdem nur noch in Wiesbaden über den Sender Mainz-Kastel für die in der Nähe befindlichen Militäranlagen zu hören.[6]

Neben den Rundfunkanlagen befindet sich auch eine Antenne der Deutschen Flugsicherung auf der Mastspitze.[7]

hr-Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

hr-Gebäude (links) neben Aussichtsturm (rechts) 2015

Zwischen dem hr-Rohrmast und dem Aussichtsturm befindet sind das Gebäude des Hessischen Rundfunks mit Sendersaal und Weichenraum. Das Gebäude trägt einen Reserve-Mast.[8]

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste UKW-Hörfunkprogramm im Rhein-Main-Gebiet startete hier. 1952 wurde auf 89,3 MHz mit 10 kW ERP das damalige hr Frankfurt bzw. Erste Programm gesendet. Ein weiteres Programm, damals Zweites Programm genannt (das heutige hr2-kultur), lief damals ebenfalls mit 10 kW ERP auf 93,3 MHz. 1954 sendete das Erste Programm mit 60 kW ERP auf 88,5 MHz, das Zweite Programm lief dann auf 92,1 MHz ebenfalls mit 60 kW ERP. Alle Frequenzen liefen damals, wie auch die heutigen, in horizontaler Rundstrahlung.

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
94,4 hr1 __hr1___ 1) D361 100 ND H
96,7 hr2-kultur __hr2___ 1) D362 100 ND H
89,3 hr3 __hr3___ 1) D363 100 ND H
102,5 hr4 hr4_Sued,
__hr4___ 1)
D864 (regional), 
D364
Rhein-Main 100 ND H
105,9 Hit Radio FFH __FFH-F_,
HITRADIO/___FFH__ 1)2)
D668 (regional), 
D368
Rhein-Main 100 ND H
98,7 Deutschlandfunk __Dlf___ D210 60 ND H
1) 
Manchmal dynamisch mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen
2) 
Dynamisch, teilweise mit Nachrichten

Digitales Radio (DAB)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DAB beziehungsweise Digitales Mobiles Fernsehen (DMB) wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendern ausgestrahlt. DAB von Hessen Digital Radio im Band III VHF startete hier am 1. Januar 2001 und wurde bis 1. November 2001 nur von hier aus verbreitet.

Block Programme ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C 
Deutschland 
(D__00188)
DAB+-Multiplex von Media Broadcast: 5 D (60°)


7B 
hr Radio 
(D__30122)
DAB+-Multiplex des HR:
  • hr1 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr1 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr1 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • hr2 (136 kbps)
  • hr3 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr3 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr3 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • hr4 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr4 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr4 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • YOU FM (88 kbps)
  • hr-iNFO (88 kbps)
  • hr EPG (32 kbps)
  • hr journaline (32 kbps)
  • hr TPEG (32 kbps)
5 D (60°)
9B
Antenne DE
(D__00359)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

5 D
12C 
DR Hessen 
(D__00207)
DAB-Multiplex der Hessen Digital Radio: 5 D (80°) Großer Feldberg (Taunus), Frankfurt (Europaturm), Hardberg (Odenwald), Hohe Wurzel, Mainz-Kastel

Der Handy-TV-Betreiber MFD hat die Lizenzen für DMB im Jahre 2008 zurückgegeben. Alle Projekte in Deutschland, diesen Standard betreffend wurden bis 2010 beendet. Für die Übertragung von Handy TV hat sich zunächst DVB-H, welches durch die EU-Kommission befürwortet wurde, durchgesetzt.

Digitales Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DVB-T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Rohrmast des Hessischen Rundfunks laufen im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendestandorten. In ganz Hessen war dieses Sendernetz, als es am 4. Oktober und 6. Dezember 2004 schrittweise startete, das erste seiner Art. Die Ausstrahlung wurde am 29. März 2017 eingestellt.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
22 482 ZDFmobil 50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,271 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel, Rimberg (Knüll)
34 578 RTL Group Hessen 50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,271 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
37 602 ARD Digital (hr) 50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,271 Großer Feldberg (Taunus), Europaturm (Frankfurt), Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Taunus bei Wiesbaden), Würzberg (Odenwald)
39 618 ARD regional (hr) Rhein-Main 50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,271 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
52 722 Gemischt privat Rhein-Main 
(Media Broadcast, BetaDigital 
[Tele 5])

HbbTV-Dienste

50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,271 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
54 738 ProSiebenSat.1 Media Hessen 50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,271 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
59 778 DVB-T2 HD
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 27,620 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel

DVB-T2 HD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Mai 2016 wurde mit der Ausstrahlung des Hochauflösenden DVB-T2 HD im Rhein-Main-Gebiet begonnen. Seit diesem Zeitpunkt können Das Erste, ProSieben, Sat.1, RTL, VOX und das ZDF über Antenne auf Kanal 59 mit 50 kW vom Feldberg in High Definition (HD) empfangen werden. Der Europaturm in Frankfurt am Main, sowie der Fernmeldeturm Hohe Wurzel in Wiesbaden, strahlen ebenfalls auf Kanal 59 das HD-Signal ab.[9] Am 29. März 2017 ist der Regelbetrieb von DVB-T2 gestartet.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
22 482 ZDFmobil 50 ND V 64-QAM 
(16-k-Modus)
3/5 19/128 22 Großer Feldberg (Taunus), Europaturm (Frankfurt), Hohe Wurzel (Taunus bei Wiesbaden), Darmstadt-Weiterstadt Darmbach, Rimberg (Knüll)
25 506 ProSiebenSat.1 Media
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 27,60 Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Darmstadt-Weiterstadt Darmbach
31 554 RTL Group
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 27,60 Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Darmstadt-Weiterstadt Darmbach
34 578 ARD regional (hr) Rhein-Main 50 ND V 64-QAM 
(16-k-Modus)
3/5 19/128 22 Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Darmstadt-Weiterstadt Darmbach, Würzberg (Odenwald)
42 642 ARD Digital (hr) 50 ND V 64-QAM 
(16-k-Modus)
1/2 19/128 18,34 Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Darmstadt-Weiterstadt Darmbach, Rimberg
47 682 Gemischt privat Rhein-Main 
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 27,60 Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Darmstadt-Weiterstadt Darmbach

Amateurfunk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im alten Fernmeldeturm der DFMG und im Aussichtsturm des hr sind Amateurfunkrelais untergebracht.[10] Die Relais werden unter Funkamateuren oft „2-m-Feldberg“ oder „70-cm-Feldberg“ genannt. Betrieben wird das Amateurfunkrelais von der Taunus Relais Gruppe. Sie meldet aktuelle Störungen und informiert zum Detail der Anlage auf dem Großen Feldberg auf ihrer Webseite.

Relaistyp Rufzeichen Band Sonstiges
FM-Relais DB0FT 2 m + 70 cm Standort: DFMG, VHF FM-Relais, UHF-Multimoderelais (FM,C4FM) Wires-X verbunden mit Raum #41005 DL-HESSEN/RLP, DMR Brandmeister TG 26269
FM-Relais DB0HRF 70 cm Standort: Aussichtsturm
FM-Kurzwellenrelais DF0MOT 10 m Standort: Aussichtsturm, Empfänger auf dem Kl. Feldberg (DB0MOT)
Funkruf­sender POCSAG DB0HRF 70 cm Standort: Aussichtsturm
Packet-Radio-Digipeater DB0HRF 70 cm / 23 cm Standort: Aussichtsturm
Digital-Relais DB0HRF 70 cm Standort: Aussichtsturm, D-STAR Digital Voice
Digital-Relais DB0HRF 23 cm Standort: Aussichtsturm, D-STAR Digital Voice
Digital-Relais DB0HRF 23 cm Standort: Aussichtsturm, D-STAR Digital Data
Digital-Relais DF0MOT 70 cm Standort: Aussichtsturm, APCO-P25-Standard
Digital-Relais DF0MOT 70 cm Standort: Aussichtsturm, DMR-Standard, DMR+-Netz
Digital-Relais DF0MOT 70 cm Standort: Aussichtsturm, DMR-Standard, Brandmeister-Netz
Digital-Relais DB0HRF 70 cm Standort: Aussichtsturm, Yaesu Systemfusion (Continuous 4 level FM)

Veränderungen in den letzten Jahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Militärfunkdienst AFRTS (Armed Forces Radio and Television Service), zu dem AFN TV und AFN Radio gehören, führte zum 10. Mai 2004, nachdem bisher keine RDS PS aufgeschaltet war, die Kennung 98.7___ ein. Am 29. Mai 2006 wurden alle UKW-Radioprogramme, die bis dahin vom Fernmeldeturm ausgestrahlt wurden, auf den hr-Rohrmast verlagert. Anfang April 2008 änderte AFRTS die RDS-PS-Kennung in AFNEAGLE.

Frequenz 
(MHz)
Programm ERP am Fernmeldeturm DTAG 
(kW)
ERP am hr-Rohrmast 
(kW)
105,9 Hit Radio FFH 100 100
98,7 AFN The Eagle Hessen/Z-98 60 50

Die anderen Parameter entsprechen der UKW-Tabelle, wobei die AFN-Frequenz im Januar 2017 an den Deutschlandfunk übergeben worden ist.

Analoges Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Start von DVB-T liefen am Großen Feldberg bis zum 6. Dezember 2004 in analogem PAL die nachfolgenden Programme.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Sendemast
8 196,25 Das Erste (hr) 100 ND H hr-Rohrmast
34 575,25 ZDF 500 ND H Fernmeldeturm DTAG
54 735,25 hr-fernsehen 500 ND H Fernmeldeturm DTAG

Digitales Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVB-T-Sendeantennen sind auf dem Großen Feldberg ausschließlich am hr-Rohrmast montiert.

Zum Start von DVB-T in Rhein-Main wurden am 4. Oktober 2004 Veränderungen in der Kanalverteilung vorgenommen. So wurde Kanal 57 in Aschaffenburg Gailbach (Stengerts) mit ProSieben (damals 200 W horizontale Rundstrahlung) eingestellt. Kanal 22 in Wiesbaden mit AFN Prime Atlantic (Hessen) wurde dort auf Kanal 42 verlegt und lief bis Anfang Juni 2008 unverändert mit 2 kW horizontaler Rundstrahlung. So konnten am 4. Oktober 2004 Kanal 22 (ZDFmobil Multiplex: ZDF, ZDFinfo mit 3sat, KiKA mit ZDFneo und dem mittlerweile eingestellten MHP-Dienst ZDFdigitext) und Kanal 57 (ARD Digital national/regional Multiplex: Das Erste (hr), dem damaligen Hessen Fernsehen, dem damaligen Südwest Fernsehen RP und Phoenix) bereits digital in Betrieb gehen. Die anderen Kanäle (8: Das Erste (hr), 34: ZDF und 54: Hessen Fernsehen) liefen bis zum 6. Dezember 2004 weiter analog. An diesem Tag kam dann auch Kanal 64 (Gemischt privat Rhein-Main Multiplex: rheinmaintv, Eurosport und die mittlerweile eingestellten terranova sowie tvnah) hinzu. In Rhein-Main hat man vertikale Polarisation zur Ausstrahlung von DVB-T gewählt um Zimmerantennenempfang zu begünstigen.

Am 29. Mai 2006 wurden im Zuge der Einführung von DVB-T in anderen Bereichen Hessens wiederum einige Veränderungen an der Kanalbelegung und den technischen Parametern der Sender in Rhein-Main vorgenommen. So wurde der Multiplex ARD Digital national (hr) von damals Kanal 8 auf Kanal 57 verschoben, da ein Band-III-VHF-Empfang in Zimmerantennengebieten mit den bei DVB-T-Receivern oft mitgelieferten Antennen nur sehr schlecht möglich ist. Diese Antennen sind meistens nur für den UHF-Band IV/V Empfang geeignet. Deshalb und aufgrund des Vorhabens der sporadischen Aufschaltung von Dolby-Digital-Inhalten hinter seinen Hauptprogrammen Das Erste (hr) und hr-Fernsehen, was mehr Bitrate benötigt, hat der hr entschieden, diese Programme in einen Multiplex auf einen Band-IV/V-UHF-Kanal zu legen und die Parameter des Band-III-VHF-Kanals 8 zugunsten eines stabileren Empfangsverhaltens durch Veränderung des Fehlerschutzes von 3/4 auf 2/3 anzupassen. Diese Anpassung führt zu einer niedrigeren Gesamtbitrate des Kanals 8, der bis zum 29. Mai 2006 eine Bitrate von 13,06 Mbit/s bot und heute nur noch 11,61 Mbit/s bietet. Deshalb hat man hier auf die Ausstrahlung des WDR Fernsehens zugunsten einer besseren Bildqualität bei den anderen Programmen verzichtet. Zugleich hat man hessenweit die vollständige Ausstrahlung des Programms EinsFestival, welches zuvor einen eigenen Programmplatz belegte, eingestellt. Nun teilt sich arte mit EinsFestival (mittlerweile in one umbenannt) einen Programmplatz. Die freigewordene Kapazität nutzt der hr für die zuvor erwähnten Dolby Digital Übertragungen. Ebenso soll die Einsparung eines Programmplatzes wiederum zu einer besseren Bildqualität bei den anderen Programmen im Multiplex des Kanals 57 führen.

Am 4. Dezember 2007 wurde der Multiplex ARD Digital national (hr) von Kanal 57 auf Kanal 37 verschoben. Dieser Kanal war zuvor am Donnersberg (Kirchheimbolanden) in der Pfalz in Betrieb und übertrug jahrzehntelang analog das Programm des ZDF. Auf Kanal 57 läuft nun der Multiplex ARD Digital national (SWR) auf dem Donnersberg.

Anfang Juni 2008 startete ein DVB-H-Test von Mobile 3.0 auf Kanal 42 vom Europaturm in Frankfurt. Daraufhin wurde AFN Prime Atlantic Hessen aus Wiesbaden von Kanal 42 (2 kW ND H) auf Kanal 29 verlegt und läuft jetzt nur noch mit 1 kW horizontaler Rundstrahlung. Aufgrund einer besseren Frequenzlage war zum Teil sogar ein besserer Empfang von AFN als zuvor möglich.

Am 15. Juli 2008 wurde die analoge terrestrische Ausstrahlung von AFN Prime Atlantic Hessen in ganz Hessen eingestellt. Der Kanal 29 in Wiesbaden ist seitdem außer Betrieb.

Der DVB-H-Testlauf wurde im November 2008 beendet.

Nach langer Zeit wurde am 7. November 2008 im Gemischt privat Multiplex Rhein-Main auf Kanal 64 mit Bibel TV wieder ein viertes Programm aufgeschaltet.

Am 25. November 2008 wurde im Zuge der Aufschaltung von DVB-T am Pfaffenberg bei Aschaffenburg die Regionalversion Nord (Franken) beim Bayerischen Fernsehen für DVB-T im Rhein-Main-Gebiet aufgeschaltet. Zuvor war hier die Version Süd (Schwaben/Altbayern) aufgeschaltet.

Am 27. Oktober 2010 wechselte der Gemischt privat Multiplex Rhein-Main von Kanal 64 auf Kanal 52. Seit der Frequenzauktion 2010 für LTE ist der Bereich über Kanal 60 für andere Dienste reserviert.

Zukünftige Veränderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Koordinierung und Einigung der Regional Radiocommunication Conference 2006 (RRC 06)[11] sind für Hessen zukünftig nutzbare Kanäle international festgelegt worden. Die Entscheidungshoheit auf nationaler Ebene in Bezug auf die Kanalvergabe an die Programmanbieter liegt bei der Bundesnetzagentur (BNetzA), die theoretisch auch eine andere Aufteilung der verfügbaren Kanäle festlegen könnte.

Bei DAB ist ein Band-III-VHF-Kanal in vier Teile, auch vier Blöcke oder bei der Frequenzkoordinierung auch Four Layer genannt, aufgeteilt. Bei DVB-T ist ein Band-IV/V-UHF-Kanal (in Ausnahmen auch ein Band-III-VHF-Kanal) gleich einem Multiplex oder Bouquet. Hier wird bei der Frequenzkoordinierung der Kanal insgesamt als Layer bezeichnet.

Im Folgenden sind die Koordinierungen nach RRC-06 aufgeführt. Die Einträge, die den Großen Feldberg betreffen, sind hervorgehoben.

DAB[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Block Layer Versorgungsgebiet
12C (in Betrieb) VHF-Layer 1 Hessen
11C VHF-Layer 2 Hessen
06A VHF-Layer 3 Südhessen
06C VHF-Layer 3 Nordhessen
06D VHF-Layer 3 Mittelhessen

DAB/DVB-T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Block Layer Versorgungsgebiet
07A VHF-Layer 4 Hessen
07B VHF-Layer 4 Hessen
07C VHF-Layer 4 Hessen
07D VHF-Layer 4 Hessen

DVB-H[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVB-H-Norm wurde für mobile Geräte mit kleinem Display geschaffen und bot ein sehr robustes Signal. Dienste, die hier übertragen werden sollten, sollten zum Teil frei verfügbar sein, zum Teil auch gegen Entgelt abonniert werden. Der Betrieb kam nicht über eine Testphase hinaus. Vorgesehen war, dass DVB-H idealerweise wie DVB-T von mehreren Standorten im Gleichwellenbetrieb verbreitet wird. Nach Planung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) war in Hessen ein DVB-H-Regelbetrieb in den nachfolgenden Bedeckungen – auch Versorgungsgebiete genannt – geplant. Die Tests unter dem Joint Venture Mobile 3.0 (MFD) wurden am 2. November 2008 beendet, die Lizenzen wurden anschließend zurückgegeben. Ein großflächiger Neustart des Systems unter einem neuen Betreiberkonsortium wurde nicht umgesetzt.

Kanal Layer Versorgungsgebiet
28 UHF-Layer 4 Nordhessen
47 UHF-Layer 6 Mittelhessen
42 UHF-Layer 6 Rhein-Main, Südhessen

DVB-T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden RRC-06-Zuordnungen sind in Hessen bereits in Betrieb (geordnet nach dem jeweiligen Multiplex).

Kanal Layer Multiplex SFN
32 UHF-Layer 5 ARD Digital (hr) Essigberg, Hoher Meißner, Rimberg, Angelburg
37 UHF-Layer 5 ARD Digital (hr) Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Würzberg
55 UHF-Layer 2 ARD regional (hr) Nordhessen Essigberg, Hoher Meißner
39 UHF-Layer 2 ARD regional (hr) Rhein-Main Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel
35 UHF-Layer 3 ARD regional (hr) Osthessen Rimberg, Heidelstein (Zuteilung Nordhessen)
24 UHF-Layer 2 ARD regional (hr) Mittelhessen Angelburg
42 UHF-Layer 1 ZDFmobil Essigberg, Hoher Meißner
22 UHF-Layer 1 ZDFmobil Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel, Rimberg
21 UHF-Layer 1 ZDFmobil Würzberg, Königstuhl
54 UHF-Layer 2 ProSiebenSat.1 Hessen Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel
34 UHF-Layer 4 RTL-Group Hessen Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel

Die in folgender Tabelle aufgestellten Zuordnungen sind noch frei.

Kanal Layer Versorgungsgebiet
52 UHF-Layer 6 Nordhessen
58 UHF-Layer 4 Mittelhessen
59 UHF-Layer 3 Rhein-Main, Südhessen
61 UHF-Layer 7 Nordhessen, Mittelhessen
Seit der Frequenzauktion 2010 für LTE reserviert, siehe Digitale Dividende
63 UHF-Layer 7 Rhein-Main, Südhessen 
(erst ab 2015 verfügbar)
Seit der Frequenzauktion 2010 für LTE reserviert, siehe Digitale Dividende

Die unten stehenden Kanäle entsprechen nicht der RRC-06-Zuordnung für das jeweilige Gebiet und können in die noch freien Zuordnungen umziehen.

Kanal Multiplex SFN
25 ZDFmobil Heidelstein
45 ZDFmobil Angelburg
43 ARD Digital (hr) Heidelstein
52 Gemischt privat Rhein-Main Großer Feldberg, Europaturm, Hohe Wurzel
Seit der Räumung von Kanal 64 im Rhein-Main Gebiet als Ersatz in Betrieb, eventuell dauerhafte Belegung und damit Abweichung vom Plan der RRC06. Darin ist diese Bedeckung Layer 2 in Nordhessen.
53 ARD regional (hr) Südhessen Würzberg

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Feldberg communication tower – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Statistisches Jahrbuch 2011/12, Band 2, Seite 21; abgerufen am 5. Januar 2014
  2. Der Fernmeldeturm auf dem Großen Feldberg/Ts. In: Bäsembinner Bläädche. wolfenhausen.de, 25. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2016; abgerufen am 26. Mai 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wolfenhausen.de
  3. Turm ohne Spitze. In: faz.net. F.A.Z., 22. März 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2015; abgerufen am 28. März 2018.
  4. Helmut Bode (Hrsg.): Das Feldberg-Buch. Waldemar Kramer Verlag, 1992, ISBN 3-7829-0303-X.
  5. Auf dem Großen Feldberg befindet sich Hessens höchstgelegene Baustelle. In: F.A.Z. faz.net, 19. August 2004, abgerufen am 26. Mai 2015.
  6. Patrick Jütte: US-Militärsender AFN zieht um. In: fr-online.de. Frankfurter Rundschau, 18. Januar 2017, abgerufen am 20. Januar 2017.
  7. Reparatur Am Feldberg-Sender: Hessen kurzzeitig „Tal der Ahnungslosen“. faz.net, 22. Januar 2021, abgerufen am 25. März 2023.
  8. Das Duo der Sendestation Feldberg. In: Frankfurter Rundschau. fr-online.de, 23. Juli 2014, abgerufen am 26. Mai 2015.
  9. Empfangsgebiete von DVB-T2 HD – Erste Stufe ab 31. Mai 2016. (PDF) In: dvb-t2hd.de. Projektbüro DVB-T2 HD Deutschland, Juni 2016, abgerufen am 20. Januar 2017.
  10. Relais-Status der Taunus-Relais-Gruppe. Taunus Relais Gruppe, abgerufen am 14. März 2017.
  11. Roland Brugger, Alexander Schertz, Michael Pausch: Die Neuordnung des Spektrums für den digitalen terrestrischen Rundfunk: - Ergebnisse der Regional Radiocommunications Conference RCC-06 -. (PDF; 1,58 MB) In: teleko.cz. IRT, 17. Juli 2006, archiviert vom Original am 11. April 2012; abgerufen am 22. Mai 2016.