Sender Weinbiet

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Sender Weinbiet
Bild des Objektes
Datei:2008-Mussbach-Weinbiet-116.jpg
Basisdaten
Ort: Neustadt an der Weinstraße
Land: Rheinland-Pfalz
Staat: Deutschland
Höhenlage: 554 m ü. NHN
Koordinaten: 49° 22′ 34,5″ N, 8° 7′ 16″ O
Verwendung: Rundfunksender
Besitzer: Südwestrundfunk
Daten des Mastes
Baustoff: Stahl
Gesamthöhe: 136 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): Mai 2006
Wellenbereich: Band II, Band III
Rundfunk: Hörfunk
Sendetyp: UKW, DAB+
Positionskarte
Sender Weinbiet (Rheinland-Pfalz)
Sender Weinbiet (Rheinland-Pfalz)
Sender Weinbiet
Lokalisierung von Rheinland-Pfalz in Deutschland
Gittermast des Weinbietsenders

Der Sender Weinbiet, örtlich meist Weinbietsender genannt, ist ein Hörfunk-Grundnetzsender des Südwestrundfunks (SWR) bei Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz). Antennen­träger (Sendemast) der Sendeanlage ist ein 136 m hoher abgespannter Gittermast.

Der Sender dient als eine der Sendeanlagen von Rheinland-Pfalz der Verbreitung von öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunkprogrammen in analoger (FM auf Ultrakurzwelle/Band II) und/oder digitaler (DAB+ auf Band III) Technik. Die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen im (alten) Digitalstandard DVB-T wurde Ende November 2018 eingestellt.[1]

Mit dem Ende Mai 1953 in Betrieb genommenen Fernsehsender des damaligen Südwestfunks (SWF) gehört der Sender Weinbiet zu den ältesten Senderstandorten in der deutschen Fernseh-Nachkriegsgeschichte.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weinbietsender innerhalb der Waldgemarkung des Neustadter Ortsteils Gimmeldingen steht in 554 m ü. NHN[2] auf dem Gipfelplateau des namensgebenden Weinbiets, das zur Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwalds, gehört. In unmittelbarer Nähe befinden sich der gemauerte Weinbietturm und die Ausflugsgaststätte Weinbiethaus des Pfälzerwald-Vereins.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den beiden Jahren vor der Eröffnung des Deutschen Fernsehens an Weihnachten 1952 musste die damalige Deutsche Bundespost zahlreiche Richtfunk­stellen (Funkübertragungsstellen) für den Programmaustausch zwischen den Studios und die Modulationsleitungen zu den Sendern neu errichten. Dazu wurden auf ausgewählten Standorten die von Telefunken und Lorenz neu entwickelten FREDA-Richtfunkgeräte (Frequenzmodulierte Dezimeterwellen-Anlage) eingesetzt. Aufgrund seiner exponierten Lage war das Weinbiet Verbindungs- und Knotenpunkt zwischen den FREDA-Anlagen auf dem Großen Feldberg im Taunus und der Hornisgrinde im Nordschwarzwald bzw. dem Merkurturm bei Baden-Baden. Zusätzlich war es Standort je eines Senders für UKW-Hörfunk und das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder im Aufbau begriffene neue Medium Fernsehen.

Rechtzeitig zur ersten internationalen Direktübertragung der Fernsehgeschichte, der Krönung von Elisabeth II. am 2. Juni 1953, wurde Ende Mai 1953 auf dem Weinbiet ein erster, auf Kanal 6 im VHF-Band III arbeitender, 10-kW-Fernsehsender in Betrieb genommen, der bis zur Inbetriebnahme des Stuttgarter Fernsehturms auch den Raum Stuttgart versorgte. Zusätzlich strahlte der Südwestfunk auf Ultrakurzwelle vom Weinbiet sein Hörfunkprogramm SWF1 aus.

Aktuelle Programme und Frequenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoger Hörfunk (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
89,9 SWR1 Rheinland-Pfalz SWR1_RP_ D3A1 25 ND H
95,9 SWR4 Rheinland-Pfalz SWR4_LU_ D8A4 Radio Ludwigshafen 25 ND H
102,2 DASDING DASDING_ D3A5 25 D (220–170°) H

Digitales Radio (DAB+)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Digitalradio (DAB+) wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme ERP 
(kW)
Gleichwellennetz (SFN)
11A 
Rheinland-
Pfalz 1 
(D__00217)
DAB+-Multiplex der Digital Radio Südwest:
gepl. 8


Digitales Fernsehen (DVB-T)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sender Weinbiet wurde am 17. Mai 2006 von analoger Ausstrahlung auf DVB-T umgestellt. Die DVB-T-Ausstrahlungen liefen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten. Am 28. November 2018 wurde die DVB-T Ausstrahlung am Sender Weinbiet beendet.[1]

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
E44 658 ARD regional (SWR Rheinland-Pfalz) 20 D H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Weinbiet, Donnersberg (Nordpfälzer Bergland), Göttelborner Höhe, Kettrichhof (Pirmasens), Kaiserslautern-Dansenberg

Frühere Programme und Frequenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoger Hörfunk (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis in das Jahr 1998, als SWF und Süddeutscher Rundfunk (SDR) zum Südwestrundfunk (SWR) fusionierten, wurden auf UKW drei SWF-Hörfunkprogramme vom Sender Weinbiet ausgestrahlt:

Frequenz 
(MHz)
Programm ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
89,9 SWF3 25 ND H
95,9 SWF1 Rheinland-Pfalz 25 ND H
102,2 SWF4 25 D (220–170°) H

Analoges Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Sender Weinbiet war auf Kanal 6 analoges Fernsehen von Ende Mai 1953 bis zur Umstellung auf DVB-T im Jahr 2006 zu empfangen:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
6 182,25 Das Erste (SWR) 30 D H

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sender Weinbiet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sender und Kanäle - Rheinland-Pfalz auf swr.de, abgerufen am 11. Juli 2019.
  2. Lage und Höhe des Weinbietsenders auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 28. Dezember 2020.