Set und Setting

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Set und Setting bezeichnet beim Drogenkonsum die mentale Verfassung des Konsumenten (von eng. mindset) und die Umgebung (Setting).

Die Begriffe wurden vom US-Psychologen Timothy Leary im Zusammenhang mit der Einnahme von LSD geprägt.

Die Wirkung einer Droge hängt demnach nicht nur von der Dosis ab, sondern auch von den individuellen Eindrücken des Konsumenten, welche durch dessen Stimmung, Erwartungshaltungen und Gedanken, und seiner Umgebung beeinflusst werden.

Thesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Leary können durch günstiges Set und Setting mit LSD psychische Probleme behandelt werden. Durch Meta-Programmieren soll eine absichtliche und gezielte Veränderung des eigenen Geistes und Verhaltens möglich sein.

Auch neuere Untersuchungen im Umfeld des seit Mitte der 1990er Jahre wiedererwachtem Forschungsinteresse an Halluzinogenen und Entaktogenen zeigten den starken Einfluss der Umgebung (des Settings), so stellt eine ungeeignete Umgebung ein Risiko für schwerwiegende negative Effekte dar.[1][2]

Norman Zinberg entwickelte den Gedanken von Set und Setting auf sozialwissenschaftlicher Basis weiter, indem er Regeln für die Umstände des Konsums bei sozial integrierten Konsumenten verschiedener Drogen untersuchte. Nach seiner Auffassung halten viele Konsumenten solche Regeln unbewusst ein und können dadurch einen kontrollierten Drogenkonsum erreichen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Eul, Tibor Harrach: Zauberpilze bei uns. Geschäftsstelle Bündnis 90/Die Grünen, 19. November 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2006; abgerufen am 9. März 2008.
  • Hans Cousto: Drogeninduzierte und andere außergewöhnliche Bewußtseinszustände – Ein Bericht über Sucht und Sehnsucht, Transzendenz, Ich-Erfahrungen und außergewöhnliche Bewußtseinszustände. Eve & Rave Schweiz, 1998, abgerufen am 9. März 2008.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Timothy Leary: Info-Psychologie: Ein Handbuch für den Gebrauch des menschlichen Nervensystems entsprechend den Instruktionen der Hersteller. Phänomen Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-933321-82-4.
  • Timothy Leary: Psychedelische Erfahrungen. Ein Handbuch nach Weisungen des Tibetanischen Totenbuches Barth, Weilheim 1971, ISBN 3-87041-248-8.
  • Norman Earl Zinberg: Drug, Set, and Setting. Yale Univ. Press, 1984, ISBN 0-300-03110-6. (englisch)
  • L. Hermle: Risiken und Nebenwirkungen von LSD, Psilocybin und MDMA in der Psychotherapie. In: H. Jungaberle, P. Gasser, J. Weinhold, R. Verres (Hrsg.): Therapie mit psychoaktiven Substanzen. Huber, Bern, 2008, S. 147–164.
  • E. Frecska: Therapeutic guidelines: Dangers and contraindications in therapeutic applications of hallucinogens. In: M. J. Winkelman, T. B. Roberts (Hrsg.): Psychedelic medicine: New evidence for hallucinogenic substances as treatments. Vol. 1, Praeger, Westport, CT, 2007, S. 69–96.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leo Hermle: Risiken und Nebenwirkungen von LSD, Psilocybin und MDMA in der Psychotherapie. In: Henrik Jungaberle, Peter Gasser, Jan Weinhold, Rolf Verres (Hrsg.): Therapie mit psychoaktiven Substanzen. Hans Huber, Bern 2008, ISBN 978-3-456-84606-4, S. 147–164.
  2. Ede Frecska: Therapeutic guidelines: dangers and contraindications in therapeutic applications of hallucinogens. In: Michael J. Winkelman, Thomas B. Roberts (Hrsg.): Psychedelic Medicine: New evidence for hallucinogenic substances as treatments. Praeger Publishers, 2007, S. 69–96, doi:10.13140/RG.2.1.2364.8888 (englisch).