Sigmund Bonk

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Sigmund Bonk (* 22. Juli 1959 in Traunstein) ist deutscher Philosoph, Professor, Diakon, Autor und Direktor des Akademischen Forums Albertus Magnus im Bistum Regensburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sigmund Alexander Bonk wuchs in Waging am See im Landkreis Traunstein (Oberbayern) auf, wo er im Mai 1978 das Abitur absolvierte. Nach dem darauf folgenden Wehrdienst begann er 1980 ein Philosophiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er durch eine Parallel-Immatrikulation an der Hochschule für Philosophie S.J. München vertiefte. Seine Magisterarbeit Das Naturverständnis des deutschen Frühidealismus erhielt den Alfred Delp Förderpreis, woraufhin Bonk 1985 ein Promotionsstudium bei Friedo Ricken begann und es ab 1988 durch eine wissenschaftliche Assistenz bei Ferdinand Ulrich ergänzte. Unterbrochen durch einen einjährigen Auslandsaufenthalt am Magdalen College in Oxford bei Peter Frederick Strawson schloss er 1990 sein vom Cusanuswerk gefördertes Promotionsstudium ab.

1996 habilitierte sich Bonk zum Thema Die Verdinglichung der Natur und wurde zum Privatdozenten am Lehrstuhl von Rolf Schönberger ernannt. Drei Jahre später erhielt er die Weihe zum ständigen Diakon der katholischen Kirche.

2002 wurde Sigmund Bonk Direktor des Schlosses Spindlhof – dem Bildungszentrum der Diözese Regensburg. Kurze Zeit später ist er auch zum außerplanmäßigen Professor für Philosophie an der Universität Regensburg ernannt worden. Seit 2014 leitet er das Akademische Forum Albertus Magnus[1]. Heute lebt er mit seiner Frau und zwei Kindern in Regensburg. Vortragstätigkeiten und Einladungen führten Bonk durch Deutschland und nach Österreich, Tschechien, Italien, Malta und mehrfach in die USA.

Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Ausgangspunkt seines Denkens und philosophiegeschichtlichen Forschens verortet Bonk in der Tradition eines christlichen Humanismus.[2] Zu den wiederkehrenden Themen seiner Schriften und Vorträge gehört die These von der hohen Bedeutung der antiken Philosophie – insbesondere Platon und Aristoteles – für den philosophischen Diskurs der Gegenwart. Aber auch die Thesen von den Wurzeln der industriellen Revolution in der englischen Geistesgeschichte,[3] von der Widerlegbarkeit sowohl des berkeleyschen Immaterialismus[4] als auch der humeschen Religionskritik lassen sich zu seinen Schwerpunkten zählen. Bonks Ansatz von der Vernunftmäßigkeit des recht verstandenen Gottesglaubens[5] fand zudem besondere Beachtung von Papst Benedikt XVI. Des Weiteren beschäftigt sich Bonk mit der Malerei der Renaissance in Italien, mit Mariologie sowie mit bayerischer Landesgeschichte.

Bonk ist Mitglied im Rotary Club Marc Aurel (Regensburg), dem Informationskreis der Wirtschaft – idw (Regensburg), der Oxford Society, Vorstandsvorsitzender der Georg-Britting-Stiftung[6], ehemaliger Vorsitzender der "Christlichen Loge – Albertus Magnus" und Chefredakteur der marianischen Traditionszeitschrift Bote von Fatima.[7] Für sein Engagement bei der Verständigung mit polnischen Überlebenden des Holocaust erhielt Bonk die Ehrenmedaille Ghetto warszawskie. Zu seinem 60. Geburtstag erschien die Festschrift "Christlicher Humanismus", herausgegeben von Veit Neumann und Susanne Biber (Regensburg 2019). Arbogast Schmitt widmete ihm sein Buch "Gibt es ein Wissen von Gott?" (Heidelberg 2019)

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kleine Theodizee. Roderer, Regensburg 1996, ISBN 3-89073-885-0
  • “We see God.” George Berkeley’s Philosophical Theology. Lang, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1997, ISBN 3-631-31409-4
  • Abschied von der Anima mundi. Die britische Philosophie im Vorfeld der Industriellen Revolution. Alber, München 1999, ISBN 3-495-47914-7
  • Vernunft, Verantwortung und Unvergänglichkeit. Bausteine zu einem christlichen Humanismus für unsere Zeit. Rhombos-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-941216-06-8
  • Diotima, Sophia - und Maria. Platons Diotima und Jesus Sirachs Sophia als Verweise auf "Maria, Sitz der Weisheit". Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7954-3583-7
  • Die Corona-Krise als Katalysator für ein franziskanisches Naturverständnis. Reflexionen im Geist eines christlichen Humanismus. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7917-3292-3

(Mit-)Herausgeberschaft

  • Monadisches Denken in Geschichte und Gegenwart. Königshausen und Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2426-5
  • Königreich Bayern. Facetten bayerischer Geschichte 1806 – 1919. Friedrich Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-7917-1989-0
  • Die Römer in Bayern – Facetten einer folgenreichen Epoche. Schnell und Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2086-4
  • Regensburger Sonntagsbibel (zusammen mit Bischof Rudolf Voderholzer u. a.), Regensburg 2018, ISBN 978-3-7954-3176-1
  • 100 Jahre Botschaft von Fatima, Mitverantwortung für das Heil der anderen (zusammen mit Josef Kreiml), Regensburg 2017, ISBN 978-3-7917-29183
  • Glaube und Kirche in Zeiten des Umbruchs (zusammen mit V. Neumann und I. Spindlhöck): Festschrift für Josef Kreiml, Regensburg 2018, ISBN 978-3-7954-3176-1
  • Zwischen Rationalität und Religion. Interdisziplinäre Perspektiven, Regensburg 2019, ISBN 978-3-7917-3047-9
  • Im Dienst am Menschen. Zur Anthropologie von Karol Wojtyla / Johannes Paul II., Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7917-3290-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mittelbayerische Zeitung: Professor Bonk verlässt den Spindlhof 30. Juli 2014
  2. Vernunft, Verantwortung und Unvergänglichkeit. Bausteine zu einem christlichen Humanismus für unsere Zeit. Rhombos-Verlag, Berlin: 2009
  3. "Abschied von der Anima mundi." Die britische Philosophie im Vorfeld der Industriellen Revolution München: Alber 1999
  4. “We see God.” George Berkeley’s Philosophical Theology. Lang, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1997
  5. Vernunft, Verantwortung und Unvergänglichkeit. Bausteine zu einem christlichen Humanismus für unsere Zeit. Rhombos-Verlag, Berlin 2009
  6. Impressum. Abgerufen am 22. Mai 2016.
  7. Website des Institutum Marianum Regensburg