Simit

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Zwei Simit auf Einwickelpapier
Verschiedene Koulouria

Ein Simit, deutsch Sesamring, Sesamkringel oder Gevrek, ist ein ringförmiges Hefeteiggebäck mit Sesamkörnern auf der Kruste. Das einem Kringel oder Bagel ähnelnde Gebäckstück ist in Südosteuropa und der Türkei verbreitet.

Verbreitung und Bezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Türkei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simit ist in der Türkei vor allem im Handverkauf bei mobilen Straßenhändlern erhältlich. Die Frische der Simit ist in der Regel an der Menge des Angebots erkennbar, je weniger noch im Verkauf sind, desto älter sind sie. In der Region von İzmir ist Simit auch als gevrek (wörtlich: knusprig) bekannt, landesweit ist das Wort «simit» üblicher.

Griechenland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden Griechenlands nennt man den Sesamring Koulouri (κουλούρι) nach dem antiken Brot Kollyra, welches ringförmig und den Sklaven vorbehalten war. In der Spätantike (Byzantinisches Reich) verbreitete sich der Sesamring Koulourion von Thessaloniki aus; in den Süden Griechenlands gelangte er jedoch erst im 20. Jahrhundert. Eine andere Bezeichnung war Simiti, die von Semidalis (griechisch für Hartweizen) über Semiz (arabisch) und Simit (türkisch) wieder ins Griechische gelangte.

Balkan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bulgarien und Nordmazedonien heißen die Ringe Gjewrek (Ѓеврек), in Serbien Đevrek (Ђеврек), in Albanien und im Kosovo Gjevrek. In Rumänien gibt es das Gebäck als covrig, auch in Varianten mit Salz oder Mohn sowie süß mit Apfel- oder Kirsch-Füllung.

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland ist Simit mittlerweile nicht mehr ausschließlich in türkischen Bäckereien und in spezialisierten orientalischen Supermärkten erhältlich, sondern auch bei bekannten Discountern, die Brot- und Backwaren zur Selbstbedienung anbieten.[1] Neben der türkischen Variante mit Kuhmilch im Backwaren-Sortiment werden gelegentlich auch vegane Alternativen mit Mandelmilch angeboten.

Zutaten und Servierform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zutaten sind Hefe, Wasser, Mehl, Butter, Salz, Sesam, eventuell noch Pfeilwurzelmehl.

Der aufgegangene Hefeteig wird zu Würsten gerollt und Ringen geformt, danach eine halbe Minute in kochendes Wasser eingetaucht, in Pekmez (eingedickter Traubensaft) getunkt und dann in Sesam gewendet. Anschließend wird er im Ofen gebacken. Ein wichtiges Merkmal ist die aufgeplatzte krosse Kruste mit weichem Innenteig. Die Eigenschaften des Simits variieren von Region zu Region etwas. Traditionell wird das Gebäck mit Schwarztee, Schafskäse und Oliven serviert. Es wird zu jeder Tageszeit gegessen, beim Frühstück auch mit Fruchtgelee, Marmelade oder Käse.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tuerkisch-Rezepte.de: Simit: Türkische Sesamringe und deutsche Varianten bei Lidl und Aldi. In: www.tuerkisch-rezepte.de.de. 2. Dezember 2020, abgerufen am 29. August 2023.