Slawia Sofia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Slawia Sofia
Logo von Slawia Sofia
Basisdaten
Name PFC Slavia Sofia
Sitz Sofia
Gründung 10. April 1913
Farben weiß-schwarz
Präsident Wenzislaw Stefanow
Website pfcslavia.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Zlatomir Zagorčić
Spielstätte Stadion Aleksandar Schalamanow
Plätze 25.556
Liga Parwa liga
2022/23 7. Platz
Heim
Auswärts

Der PFK Slawija (bulgarisch Професионален футболен клуб Славия/Profesionalen futbolen klub Slawija, deutsch Professioneller Fußballklub Slawija) ist ein Fußballverein aus Sofia, Bulgarien.

Gründungsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde am 10. April 1913 unter gleichzeitiger Fusion mit den Vereinen "Botew Sofija" und "Raswitie Sofija" von jungen Leuten in einem Kaffeehaus in der bulgarischen Hauptstadt als erster professioneller Klub unter dem Namen "SK Slawija Sofija" gegründet. Der Student Dimitar Blagoew wurde dabei im Alter von 21 Jahren zum ersten Präsident gewählt.

Nachdem Slawia bereits im ersten Jahr eine noch inoffizielle Meisterschaft gewinnen konnte und sich der Wettbewerb nach dem Ersten Weltkrieg neu formierte, konnte der Verein vier Jahre nach der Gründung der bulgarischen Meisterschaft des Jahres 1928 im Finale gegen Spartak Warna deutlich mit 4:0 den ersten Titel gewinnen.

Die Folgezeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ist die bis heute erfolgreichste Periode des Vereins. Mit fünf weiteren Meisterschaften in den Jahren 1930, 1936, 1939, 1941 und 1943 konnte Slawia mehr Titel einfahren als jeder andere Verein.

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Krieg schloss sich der Verein mit „SK Balgarija Sofija“ und „SK Beganez Sofija“ als „NFD Slawija Sofija“ zusammen. Weitere Titel konnten der Sammlung unter der neuen Bezeichnung jedoch ebenso wenig hinzugefügt werden wie unter dem Namen „DSO Strojitel Sofija“, unter dem der Verein ab 1949 in Erscheinung trat.

Nach einer weiteren Änderung in „USS-DSO Udarnik Sofija“ im Jahr 1951 konnte zum Abschluss der Saison der Sowjetarmee-Pokal gewonnen werden und Slawia beendete somit eine fast zehnjährige Durststrecke.

Es sollten allerdings mehr als zehn weitere Jahre, vier Vize-Meisterschaften und dabei zwei weitere Umbenennungen in „GUTP-DSO Udarnik Sofija“ (1952) und „FD Slawija Sofija“ (1957) vergehen, bis der Verein 1963 mit dem zweiten Sowjetarmee-Pokal seine Trophäensammlung erweitern konnte. In den darauffolgenden Jahren konnte Slawia den Titel 1964 und 1966 zweimal verteidigen.

Nach Abschluss der Saison 1968/69 führte die kommunistische Partei des Landes zahlreiche Umstrukturierungen im bulgarischen Fußball durch und schloss Slawia mit dem bulgarischen Meister 1964 und Lokalrivalen FK Lokomotiv Sofija zusammen. Dies wurde 1971 nach nur zwei Spielzeiten rückgängig gemacht, so dass der Verein wieder unter „DFS Slawija Sofija“ seine Eigenständigkeit zurückerhielt.

Nachdem Slawia 1980 seinen sechsten und letzten Sowjetarmee-Pokal gewinnen konnte, gab sich der Verein 1986 seinen heute noch gültigen Namen „PFK Slawija Sofija“ (bzw. „FK“ zu dieser Zeit). Weitere Titel waren dem Klub bis zum Ende des Kalten Krieges nicht vergönnt.

Zwischen 1979 und 1988 hatte die Schachabteilung des Vereins die größten Erfolge. Fünfmal konnte die Mannschaft an der Mannschaftseuropameisterschaft, dem European Club Cup, teilnehmen.

Moderne Entwicklungen seit den 1990er-Jahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz der Neuordnung der bulgarischen Fußball-Landschaft seit Beginn der 1990er-Jahre, konnte Slawia den Verlust der Vormachtstellung von ZSKA Sofia zunächst nicht ausnutzen, zudem Lewski Sofia und später weitere Vereine außerhalb Sofias als zusätzliche Konkurrenten verstärkt auftraten.

Das Jahr 1996 ist dessen ungeachtet als das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte zu betrachten. Die bulgarische Meisterschaft, die nach 53 Jahren wieder gewonnen werden konnte, wurde sogar zu einem Double komplettiert, als Slawia im Finale des bulgarischen Pokals Lewski Sofia spektakulär mit 4:0 besiegte.

Obwohl der Verein in der Folgezeit stets in der oberen Tabellenhälfte spielte, blieb seit diesem Zeitpunkt ein weiterer Erfolg aus.

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europapokalbilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1963/64 Europapokal der Pokalsieger Vorrunde Ungarn 1957 MTK Budapest 1:2 0:1 (A) 1:1 (H)
1964/65 Europapokal der Pokalsieger Vorrunde Irland Cork Celtic 3:1 1:1 (H) 2:0 (A)
1. Runde Schweiz FC Lausanne-Sport 4:5 1:0 (H) 1:2 (A)
2:3 in Rom
1966/67 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Wales Swansea Town 5:1 1:1 (A) 4:0 (H)
2. Runde Frankreich Racing Straßburg 2:1 0:1 (A) 2:0 (H)
Viertelfinale Schweiz Servette Genf 3:1 0:1 (A) 3:0 (H)
Halbfinale Schottland Glasgow Rangers 0:2 0:1 (H) 0:1 (A)
1968/69 Messestädte-Pokal 1. Runde Schottland FC Aberdeen 0:2 0:0 (H) 0:2 (A)
1969/70 Messestädte-Pokal 1. Runde Spanien 1945 FC Valencia 3:1 2:0 (H) 1:1 (A)
2. Runde Schottland FC Kilmarnock 3:4 1:4 (A) 2:0 (H)
1970/71 Messestädte-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Hajduk Split 1:3 0:3 (A) 1:0 (H)
1972/73 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Deutschland Bundesrepublik FC Schalke 04 2:5 1:2 (A) 1:3 (H)
1973/74 UEFA-Pokal 1. Runde Sowjetunion 1955 Dinamo Tiflis 3:4 1:4 (A) 2:0 (H)
1975/76 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Osterreich SK Sturm Graz 2:3 1:3 (A) 1:0 (H)
1980/81 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Polen 1980 Legia Warschau 3:2 3:1 (H) 0:1 (A)
2. Runde Tschechoslowakei Sparta Prag 3:2 0:2 (A) 3:0 (H)
Viertelfinale Niederlande Feyenoord Rotterdam 3:6 3:2 (H) 0:4 (A)
1982/83 UEFA-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik FK Sarajevo 4:6 2:2 (H) 2:4 (A)
1988/89 UEFA-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Partizan Belgrad 00:10 0:5 (A) 0:5 (H)
1990/91 UEFA-Pokal 1. Runde Zypern Republik Omonia Nikosia 4:5 2:1 (H) 2:4 n. V. (A)
1991/92 UEFA-Pokal 1. Runde Spanien CA Osasuna 1:4 1:0 (H) 0:4 (A)
1995/96 UEFA-Pokal Vorrunde Griechenland Olympiakos Piräus 0:3 0:2 (H) 0:1 (A)
1996/97 UEFA-Pokal Vorrunde Litauen FK Inkaras Kaunas 5:4 4:3 (H) 1:1 (A)
Qualifikation Osterreich FC Tirol Innsbruck 2:5 1:1 (H) 1:4 (A)
2016/17 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Polen Zagłębie Lubin 1:3 1:0 (H) 0:3 (A)
2018/19 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Finnland Tampereen Ilves 3:1 1:0 (A) 2:1 (H)
2. Qualifikationsrunde Kroatien Hajduk Split 2:4 0:1 (A) 2:3 (H)
2020/21 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Albanien FK Kukësi 1:2 1:2 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 56 Spiele, 19 Siege, 8 Unentschieden, 29 Niederlagen, 64:92 Tore (Tordifferenz −28)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Slawia Sofia ist der einzige bulgarische Verein, der an allen nationalen Meisterschaften seit der Einführung 1924 teilgenommen hat.
  • Slawias größter internationaler Erfolg ist das Erreichen des Halbfinals im Europapokal der Pokalsieger 1967, in dem man den Glasgow Rangers unterlag.

Ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Slawia Sofia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien