Solarstromprognose

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Solarstromprognosen sind Vorhersagen der elektrischen Leistung, welche eine oder mehrere Photovoltaikanlagen im Verlauf der nächsten Tage erzeugen. Sie bezeichnen ein Verfahren, welches es ermöglicht den zeitlichen Verlauf der Einspeiseleistung einer oder mehrerer Photovoltaikanlagen für die Folgetage zu bestimmen. Dabei wird eine Kombination aus Wettervorhersage und Anlagensimulation genutzt. Die von Wettermodellen prognostizierte Sonnenstrahlung wird genutzt, um die Leistung einzelner Photovoltaikanlagen zu berechnen. Solche Vorhersagen werden im Bereich der Windenergie schon lange genutzt. Sie ermöglichen eine bessere Einbindung der wetterabhängigen Energieträger in den Strommarkt.

Nutzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Relevanz für Netzsicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solarstromprognosen sind notwendig, um die Netzintegration der Photovoltaik (PV) in die bestehende Energieversorgungsstruktur zu verbessern. Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) versuchen immer exakt soviel Strom bereitzustellen, wie gerade von den Verbrauchern nachgefragt wird. Dazu werden Verbrauch und Bereitstellung von Elektrizität im Voraus geplant. In Gebieten mit hohem PV-Anteil wird die Verfügbarkeit des Stromes an sonnigen Tagen unterschätzt, während sie an bewölkten Tagen überschätzt wird. Dadurch kann es zu Spannungsschwankungen im Stromnetz kommen. Diese Schwankungen müssen durch teure Regelenergie ausgeglichen werden. In Extremfällen könnte dadurch sogar die Netzsicherheit in Gefahr geraten. Die Bundesnetzagentur hat daher auch alle Verteilnetzbetreiber in einem Positionspapier vom 7. Januar 2011[1] aufgefordert, die Prognosemethoden ihrer Solarstromeinspeisung zu verbessern.

Gesetzliche Relevanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) legt fest, dass der Solarstrom über die europäische Strombörse (European Energy Exchange – EEX) vermarktet werden soll. Da an der Börse nur zukünftiger Strom gehandelt wird, ist eine Prognose dessen unerlässlich. Daher veröffentlicht die EEX gemeinsam mit den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) täglich deutschlandweite Solarstromprognosen.[2] Damit soll die Transparenz bei der Abrechnung des EEG's gewährleistet werden.

Verfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst muss ermittelt werden, wie viel Strahlung auf die Solaranlage fällt. Dazu wird die von der Wettervorhersage ermittelte Globalstrahlung gegebenenfalls auf die geneigte Fläche aller Module umgerechnet.[3] Mit Hilfe des Wirkungsgrades und der sogenannten „performance rate“ (Leistungsgrad) wird die momentane Leistung errechnet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Positionspapier zur verbesserten Prognose und Bilanzierung von Solarstromeinspeisungen.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bundesnetzagentur.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf: bundesnetzagentur.de Stand: 7. Januar 2011.
  2. Erwartete Produktion Solar. (Memento des Originals vom 17. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.transparency.eex.com auf: transparency.eex.com
  3. Volker Quaschning: Regenerative Energiesysteme. 8. Auflage. Hanser Verlag, München 2013, ISBN 978-3-446-43526-1.