Sonderorganisationen der Vereinten Nationen

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Büro der Vereinten Nationen in Genf

Die Sonderorganisationen der Vereinten Nationen (englisch United Nations Specialized Agencies) sind rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Internationale Organisationen bzw. Teilorganisationen, die durch den Artikel 63 der Charta der Vereinten Nationen mit den Vereinten Nationen verbunden sind. Die Zusammenarbeit dieser Organisationen mit den Vereinten Nationen und auch untereinander wird durch den Wirtschafts- und Sozialrat koordiniert.[1][2]

Liste der UN-Sonderorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kürzel Organisationsname
Englisch
Organisationsname
Deutsch
Gründungsdatum Hauptsitz Flagge/Logo
UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur 16. November 1945 Paris
WHO World Health Organization Weltgesundheitsorganisation 22. Juli 1946 Genf
ILO International Labour Organization Internationale Arbeitsorganisation 11. April 1919 Genf
UNIDO United Nations Industrial Development Organization Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung 17. November 1966 Wien
UNICEF United Nations Children’s Fund Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen 11. Dezember 1946 New York City
FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen 16. Oktober 1945 Rom
UNWTO World Tourism Organization Weltorganisation für Tourismus 1. November 1974 Madrid
WIPO World Intellectual Property Organization Weltorganisation für geistiges Eigentum 14. Juni 1967 Genf
UPU Universal Postal Union Weltpostverein 9. Oktober 1874 Bern
WMO World Meteorological Organization Weltorganisation für Meteorologie 23. März 1950 Genf
ICAO International Civil Aviation Organization Internationale Zivilluftfahrtorganisation 7. Dezember 1944 Montreal
IMO International Maritime Organization Internationale Seeschifffahrts-Organisation 17. März 1948 London
ITU International Telecommunication Union Internationale Fernmeldeunion 17. Mai 1865 Genf
IMF International Monetary Fund Internationaler Währungsfonds 27. Dezember 1945 Washington, D.C.
IBRD International Bank for Reconstruction and Development Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung 27. Dezember 1945 Washington, D.C.
IDA International Development Association Internationale Entwicklungsorganisation 1960 Washington, D.C.
IFC International Finance Corporation Internationale Finanz-Corporation 25. Juli 1956 Washington, D.C.
IFAD International Fund for Agricultural Development Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung 30. November 1977 Rom
IOM International Organization for Migration Internationale Organisation für Migration 6. Dezember 1951 Le Grand-Saconnex

Ehemalige UN-Sonderorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kürzel Organisationsname
Englisch
Organisationsname
Deutsch
Hauptsitz Gründungsdatum Auflösung Anmerkungen
IRO International Refugee Organization Internationale Flüchtlingsorganisation Genf 20. April 1946 30. September 1953 Die IRO wurde durch das Flüchtlingskommissariat (UNHCR) ersetzt

Verwandte Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darüber hinaus kooperieren auch andere Organisationen auf völkervertraglicher Grundlage eng mit den Vereinten Nationen, doch beruhen die entsprechenden Abkommen nicht auf Artikel 63 der Charta, sodass sie keine Sonderorganisationen darstellen; sie werden als „verwandte Organisationen“ (englisch related organizations) bezeichnet.

Kürzel Organisationsname
Englisch
Organisationsname
Deutsch
Gründungsdatum Hauptsitz Flagge/Logo
WTO World Trade Organization Welthandelsorganisation 15. April 1994 Genf
IAEA International Atomic Energy Agency Internationale Atomenergie-Organisation 29. Juli 1957 Wien
CTBTO Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen 19. November 1996 Wien
OPCW Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons Organisation für das Verbot chemischer Waffen 29. April 1997 Den Haag

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Unser, Ingo Winkelmann: ABC der Vereinten Nationen. 9. Auflage. Auswärtiges Amt, Berlin 2017, S. 214–216 (PDF).
  • Günther Unser: Die UNO – Aufgaben, Strukturen, Politik. 7. Auflage. dtv, München 2004, ISBN 3-423-05254-6, S. 189–267.
  • Vereinte Nationen (Hrsg.): Wissenswertes über die Vereinten Nationen. Aus dem Englischen vom Deutschen Übersetzungsdienst der Vereinten Nationen. New York 2006, ISBN 92-1-100936-7, S. 56–72 (PDF).
  • Helmut Volger (Hrsg.): Lexikon der Vereinten Nationen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München/Wien 2000, ISBN 3-486-24795-6, S. 487–492.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das System der Vereinten Nationen. In: UN.org (PDF, 77 kB)
  2. Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. In: bpb.de. 2. Februar 2011, abgerufen am 4. April 2020.