Sonnenwenden

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Sonnenwenden

Vanilleblume (Heliotropium arborescens)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Heliotropioideae
Gattung: Sonnenwenden
Wissenschaftlicher Name
Heliotropium
L.

Die Sonnenwenden (Heliotropium; Latinisierung zu altgriechisch ἡλιοτρόπιον hēliotrópion für diese Art von Pflanzen)[1] sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Heliotropioideae innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie enthält rund 250 Arten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sonnenwenden sind einjährige oder ausdauernde Pflanzen. Sowohl krautige Pflanzen, Halbsträucher als auch Bäume kommen vor. Die Pflanzen sind behaart, selten rau. Die wechselständigen, selten gegenständigen Laubblätter sind auf beiden Seiten fein und weich behaart, sitzend oder gestielt.

Meist end-, selten seitenständig stehen viele Blüten in Wickeln angeordnet, deren Hauptachse bei einigen Arten aber so verkürzt ist, dass ein doldenähnlicher Blütenstand entsteht; bei den meisten Arten jedoch sind die Wickel schmal und lang. Die weißen, weiß-bläulichen bis blauen, manchmal im Schlund auch gelblichen Blütenkronen haben eine nur kurze Kronröhre und radförmig ausgebreitete Kronzipfel. Der Fruchtknoten ist, anders als bei den meisten Raublattgewächsen, ungeteilt und zerfällt erst bei Reife in vier Teilfrüchte. Die geraden oder gekrümmten Samen besitzen meist ein dünnes Endosperm.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Heliotropium ist weltweit in tropischen bis gemäßigten Zonen verbreitet.

Europäische Sonnenwende (Heliotropium europaeum)

Arten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr botanischer Gattungsname ist gleichbedeutend mit dem deutschen: Im Lateinischen bezeichnet das Lehnwort heliotropium eine Pflanze, die sich immer nach dem Laufe der Sonne richtet (die rein lateinische Bezeichnung ist solstitialis herba),[4] abgeleitet von einem altgriechischen Wort, das aus ἥλιος hēlios ‚Sonne‘ und τρέπειν trépein ‚wenden‘ zusammengesetzt ist. Der Name bezieht sich also auf die Eigenart der Pflanze, ihre Blätter mit dem Lauf der Sonne zu drehen.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gelin Zhu, Harald Riedl, Rudolf V. Kamelin: Boraginaceae. In: Flora of China. Volume 16, 1995, S. 338: Heliotropium

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 21. Januar 2020]).
  2. a b c d e f g Heliotropium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. November 2017.
  3. Heliotropium strigosum Willd. In: Flora of Zimbabwe. Abgerufen am 1. Juli 2022.
  4. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918 (zeno.org [abgerufen am 21. Januar 2020]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heliotropium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien