Sophia von Griechenland

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Königin Sophia von Spanien (2009)
Spanische Königsfamilie

S.M. el Rey Don Felipe VI.
S.M. la Reina Doña Letizia


S.M. el Rey Don Juan Carlos
S.M. la Reina Doña Sophia

Sophia Margarita Victoria Friederika von Griechenland und Dänemark (* 2. November 1938 in Athen, Griechenland, griechisch: Σοφία Μαργαρίτα Βικτωρία Φρειδερίκη της Ελλάδας και της Δανίας, spanisch Sofía de Grecia) war vom 22. November 1975 bis zur Abdankung ihres Mannes König Juan Carlos I. am 18. Juni 2014 Königin von Spanien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindheit und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie ist das erste Kind des Königspaares Paul I. von Griechenland und Friederike von Hannover und damit väterlicherseits eine Urenkelin von Kaiser Friedrich III. sowie mütterlicherseits eine Urenkelin von Friedrichs Sohn Kaiser Wilhelm II. Wie ihr Ehemann ist sie zudem Ururenkelin von Königin Victoria. Sophia selbst entstammt dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Linie des Hauses Oldenburg, und spricht fließend Deutsch. Zudem ist der britische König Charles III. ihr Cousin zweiten Grades, da dessen Vater Prinz Philip ein Cousin ihres Vaters war.

Die frühere Königin verbrachte Teile ihrer Kindheit in Alexandria in Ägypten und in Südafrika, weil ihre Familie während des Zweiten Weltkriegs vor der deutschen Besetzung Griechenlands fliehen musste. Sie kehrte 1946 nach Griechenland zurück und schloss ihre vierjährige Ausbildung im Internat der Schule Schloss Salem ab. Danach studierte sie unter anderem Musik und Archäologie an der Universität Athen.

Ehe und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prinzessin Sophia mit Prinz Juan Carlos de Borbón (1966). Im Hintergrund ihre Großmutter Viktoria Luise von Preußen.

Am 14. Mai 1962 heiratete sie in der Kathedrale St. Dionysius Areopagita in Athen den spanischen Thronfolger Juan Carlos de Borbón y Borbón in einer arrangierten Eheschließung und gebar in den folgenden Jahren drei Kinder: Elena, Herzogin von Lugo, am 20. Dezember 1963; die Infantin Cristina am 13. Juni 1965 und Felipe, als Felipe VI. der heutige König von Spanien, am 30. Januar 1968. Sie hat acht Enkelkinder. Ihr Bruder Konstantin war der letzte König von Griechenland (1964–1973, ab 1967 im Exil).

Juan Carlos kehrte nach seiner Thronbesteigung von Spanien mit seiner Familie in den Palacio de la Zarzuela zurück.

Seit der Abdankung ihres Mannes als König 2014 lebt sie nach Berichten der spanischen Presse von ihm getrennt. Die Beziehung zu ihrer Schwiegertochter Letizia gilt als angespannt.[1]

Königin Sofía ist nicht in die mutmaßlich illegalen finanziellen Machenschaften ihres Mannes involviert, die Juan Carlos Anfang August 2020 zum Verlassen des Landes veranlassten. Sie hat Spanien nicht verlassen, sondern lebt weiterhin im Palacio de la Zarzuela bei Madrid und geht ihren Aufgaben nach.[2]

Aufgaben und Interessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophia von Griechenland war in ihrer Jugend eine aktive Sportlerin. Als 22-Jährige nahm sie an den Olympischen Spielen 1960 in Rom als Ersatzfrau der Segelmannschaft Griechenlands teil.

Als Mitglied des spanischen Königshauses widmet sie sich neben ihren offiziellen Repräsentationspflichten sozialen Angelegenheiten. Sie ist unter anderem Präsidentin der nach ihr benannten Stiftung Fundación Reina Sofía. Nach ihr ist das Museo Reina Sofía, das Nationalmuseum für Moderne Kunst in Madrid, benannt. Zudem wirkt sie an internationalen Entwicklungsprojekten zur Förderung von Frauen in ländlichen Gebieten und zur Unterstützung von Kleinstunternehmen durch Mikrokredite mit.

Im Februar 2014 gab ihr Mann, der damalige König Juan Carlos, bekannt, dass er für seine Familienmitglieder erstmals feste Jahresgehälter festgelegt habe. Sofía erhielt für 2014 ein Grundgehalt von 63.000 Euro brutto zuzüglich 69.000 Euro für Repräsentationskosten. Bis dahin hatte der König die Zuwendungen nicht im Detail publik gemacht und je nach Anzahl der öffentlichen Auftritte seiner Verwandten veranschlagt. Als Begründung für die Neuregelung erklärte er, das neue System sei transparenter. Der König selbst erhielt nach dem Budget wie im Vorjahr insgesamt 293.000 Euro; sein Sohn, der damalige Kronprinz Felipe 146.000 Euro. Das Gesamtbudget der Königsfamilie betrug 2014 mit 7,8 Millionen Euro zwei Prozent weniger als im Vorjahr, ohne dass Kosten für Dienstreisen, -fahrzeuge, Sicherheitsmaßnahmen und Gebäude-Instandhaltungen enthalten waren.[3] Mit der Veröffentlichung der Gehälter wollte der Hof vor Inkrafttreten eines neuen Politiker-Transparenzgesetzes mit gutem Beispiel vorangehen.[4]

Monogramm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prädikat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Sophia von Griechenland (1938–1962)
(spanisch: Su Alteza Real la Princesa Doña Sofía de Grecia)
  • Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Sophia von Spanien (1962–1969)
(spanisch: Su Alteza Real la Princesa Doña Sofía de España)
  • Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Spanien (1969–1975)
(spanisch: Su Alteza Real la Princesa de España)
  • Ihre Majestät die Königin von Spanien (1975–2014)
(spanisch: Su Majestad la Reina de España)
  • Ihre Majestät die Königin Sophia (seit 2014)
(spanisch: Su Majestad la Reina Doña Sofía)

Orden und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elefanten-Orden
Jahr Staat Orden/Ehrenzeichen Stufe
1962 Spanien 1945 Spanien Königlicher Marien-Louisen-Orden Dame
N/A Spanien Spanien Orden Karls III. Großkreuz
N/A Mexiko Mexiko Orden vom Aztekischen Adler Collane
N/A Guatemala Guatemala Orden vom Quetzal Großkreuz
N/A Agypten Ägypten Nishan al-Kamal Sonderklasse
N/A Thailand Thailand Orden von Chula Chom Klao Großkreuz
N/A Thailand Thailand Der höchst erhabene Orden des Königlichen Hauses von Chakri Dame
N/A Niederlande Niederlande Orden vom Niederländischen Löwen Großkreuz
1978 Osterreich Österreich Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich Groß-Stern[5]
1980 Danemark Dänemark Elefanten-Orden Dame
1982 Norwegen Norwegen Königlich Norwegischer Orden des heiligen Olav Großkreuz
1980 Schweden Schweden Königlicher Seraphinenorden Dame
1980 Luxemburg Luxemburg Nassauischer Hausorden vom Goldenen Löwen[6] Dame
N/A Argentinien Argentinien Orden des Befreiers San Martin Großkreuz
N/A Belgien Belgien Leopoldsorden Großkreuz
N/A Brasilien Brasilien Orden vom Kreuz des Südens Großkreuz
N/A Frankreich Frankreich Légion d’honneur Großkreuz
1978 Finnland Finnland Finnischer Orden der Weißen Rose Collane
1977 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Sonderstufe des Großkreuzes
N/A Griechenland Griechenland Orden der Heiligen Olga und der Heiligen Sophia Großkreuz
1985 Island Island Falkenorden Großkreuz
1996 Italien Italien Verdienstorden der Italienischen Republik Großkreuz
2007 Slowakei Slowakei Orden des Weißen Doppelkreuzes 1. Klasse
2004 Lettland Lettland Drei-Sterne-Orden Collane
2005 Litauen Litauen Vytautas-Magnus-Orden Großkreuz
N/A Griechenland Griechenland Erlöser-Orden Großkreuz
N/A Japan Japan Orden der Edlen Krone 1. Klasse
2001 Polen Polen Orden des Weißen Adlers Dame
2003 Rumänien Rumänien Stern von Rumänien Großkreuz
1996 Portugal Portugal Orden des heiligen Jakob vom Schwert Großkreuz
1978 Portugal Portugal Christusorden Großkreuz
1988 Portugal Portugal Orden des Infanten Dom Henrique Großkreuz
1994 Ungarn Ungarn Verdienstorden der Republik Ungarn Großkreuz
2007 Estland Estland Orden des Marienland-Kreuzes I. Klasse
2009 Jamaika Jamaika Order of Jamaica Dame
2009 Malta Malta Ix-Xirka Ġieħ ir-Repubblika Ehrenmitglied
1999 Sudafrika Südafrika Orden der Guten Hoffnung Großkreuz
N/A Vatikanstadt Vatikanstadt Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Kollardame

Königin Sophia ist Ehrendoktorin verschiedener Universitäten und Ehrenmitglied im Club of Rome.

2014 wurde sie für ihr Charity-Engagement mit dem Steiger Award ausgezeichnet.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Königin Sofía von Spanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Urban: Die Schatten jenseits der Pracht. In: Süddeutsche Zeitung, 2. November 2018, abgerufen am 5. August 2020.
  2. La reina Sofía seguirá viviendo en La Zarzuela tras la marcha de Juan Carlos I. La madre de Felipe VI continuará con sus labores institucionales y su trabajo en la fundación que lleva su nombre. In: El País. 3. August 2020, abgerufen am 5. August 2020 (spanisch).
  3. Frankfurter Rundschau: Königin Sofía und Letizia bekommen feste Gehälter (Memento vom 3. Juli 2014 im Internet Archive)
  4. Juan Carlos zahlt Sofía jetzt ein festes Gehalt. In: FAZ, 4. Februar 2014, S. 7.
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)
  6. Jean Schoos: Die Orden und Ehrenzeichen des Großherzogtums Luxemburg und des ehemaligen Herzogtums Nassau in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag der Sankt-Paulus Druckerei AG. Luxemburg 1990. ISBN 2-87963-048-7. S. 344.
  7. Königin Sofía mit Steiger Award ausgezeichnet. In: Märkische Allgemeine, 4. Oktober 2014, abgerufen am 5. August 2020.
VorgängerinAmtNachfolgerin
Victoria Eugénie von BattenbergKönigin von Spanien
1975–2014
Letizia