Sri Lanka Freedom Party

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Die Sri Lanka Freedom Party (SLFP, singhalesisch ශ්‍රී ලංකා නිදහස් පක්ෂය śrī laṁkā nidahas pakṣaya) ist eine der wichtigsten Parteien in Sri Lanka.

Sie wurde 1951 von S. W. R. D. Bandaranaike gegründet, der mit seinen Anhängern die United National Party (UNP) verließ. In der Folge avancierte sie SLFP zur wichtigsten singhalesischen Oppositionspartei. Sie vertrat einen sozialistischen und singhalesisch-nationalistischen Kurs. So sah sie Nationalisierungen von Unternehmen, die Loslösung vom Commonwealth of Nations und die alleinige Einführung von Singhalesisch als Amtssprache vor. Die SLFP wurde seit ihrer Gründung von der Familie Bandaranaike-Kumaratunga dominiert.

Regierungen Bandaranaike (1956–1960, 1960–1965, 1970–1977)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen 1956 konnte die SLFP als führende Kraft der Mahajana Eksath Peramuna (MEP) erstmals die Regierung übernehmen. Bandaranaike wurde Premierminister, verlor jedoch durch ein Attentat 1959 sein Leben. Sein Nachfolger Dudley Senanayake konnte die Koalition nicht zusammenhalten und verlor die Parlamentswahlen im März 1960. Da die UNP aber ebenfalls keine stabile Regierung bilden konnte, gelangte die SLFP schon nach kurzer Zeit wieder an die Macht. Die Witwe von S. W. R. D. Bandaranaike, Sirimavo Ratwatte Dias Bandaranaike, übernahm die Führung, gewann bei den Neuwahlen im Juli 1960 die absolute Mehrheit und wurde als weltweit erste Frau Premierministerin.

1965 verlor die SLFP jedoch die Wahlen und musste in die Opposition. Zu den Wahlen 1970 ging sie mit der kommunistischen Partei und den Trotzkisten, die bereits seit 1964 an der Regierung Bandaranaikes beteiligt waren, ein Bündnis mit dem Namen „United Front“ (Samagi Peramuna) ein. Dieses Bündnis gewann bei den Wahlen 118 von 135 Sitzen, wobei die SLFP alleine 90 Sitze gewann.

Die Regierung setzte 1972 eine neue Verfassung durch, in der Sri Lanka zur Republik wurde. Diese rief jedoch auch Widerstand hervor, besonders bei der tamilischen Minderheit.

Opposition (1977–1994)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Koalition auseinandergefallen war, fiel die SLFP bei den Wahlen 1977 auf nur noch acht Sitze zurück. Einige Mitglieder spalteten sich ab und gründeten People’s Democratic Party (Mahajana Prajathanthra). Die SLFP wurde von dem Sohn der früheren Premierministerin, Anuba Bandaranaike, geführt.

1984 gründete die Tochter von Sirimavo Bandaranaike, Chandrika Bandaranaike Kumaratunga, mit ihrem Ehemann Vijaya Kumaratunga eine weitere Abspaltung, die Sri Lanka People’s Party (SLPP, Sri Lanka Mahajana Pakshaya), die zu mehr Konzessionen gegenüber den tamilischen Rebellen, die seit 1983 einen Bürgerkrieg führten, bereit war. Die Abspaltungen konnten jedoch die SLFP nicht als wichtigste Oppositionspartei verdrängen.

Bestimmende politische Kraft (seit 1994)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst 1994 konnte die SLFP als bedeutendste Kraft der People’s Alliance wieder die Regierungsgeschäfte übernehmen. Kumaratunga wurde Premierministerin. Als sie im November zur Präsidentin gewählt worden war, machte sie ihre 78-jährige Mutter erneut zur Premierministerin. Kumaratunga gewann auch die Präsidentschaftswahlen 1999. Im Dezember 2001 verlor die SLFP aber die Parlamentswahlen.

Spannungen zwischen der Präsidentin und dem Premierminister der UNP, Ranil Wickremesinghe, führten zu dessen Entlassung und Neuwahlen am 2. April 2004. Diese gewann die SLFP als führende Partei der United People’s Freedom Alliance, die 105 von 225 Sitzen erlangte. Mahinda Rajapaksa wurde Premierminister. Dieser gewann auch die Präsidentschaftswahlen am 17. November 2004, zu der Kamaratunga nicht mehr antreten durfte, mit 50,3 % gegen Wickremesinghe. Neuer Premierminister aus der SLFP wurde Ratnasiri Wickremanayake, der das Amt schon kurzzeitig von 2000 bis 2001 innegehabt hatte.