St. Johannes Baptist (Bruchhausen)

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St. Johannes Baptist
St. Johannes Baptist, Luftaufnahme (2019)
Innenraum

Die römisch-katholische Marienwallfahrtskirche St. Johannes Baptist ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Bruchhausen (Landkreis Neuwied). Die Kirche gehört zum „Katholischen Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel“ im Sendungsbereich am Siebengebirge im Erzbistum Köln.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Pfarrkirche wurde um 1230 als flachgedeckte romanische Basilika gebaut. Um 1500 wurde sie zu einer gotischen Hallenkirche mit Netzgewölben erweitert und mit einem hohen Chor versehen. Von der romanischen Ursprungskirche sind noch die Langhauswände und der Turm erhalten.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das bedeutendste Kunstwerk ist die Darstellung des Totentanzes auf einem Gemälde des 17. Jahrhunderts. In zwei Abschnitten werden 20 Personen aus verschiedenen Ständen mit dem Tod gezeigt.
  • Eine Mariendarstellung der Kölner Schule,[1] eine Madonna mit Jesuskind aus dem 14. Jahrhundert ist das von Gläubigen verehrte Wallfahrtsbild.
  • Auf dem linken Seitenaltar befindet sich eine weitere stehende Madonna aus Kalkstein mit polychromer Fassung. Sie wird dem Meister der Karmeliter-Madonna in Mainz (Anfang des 15. Jh.) zugeschrieben. Sie wurde als „Trösterin der Betrübten“ bis ins Jahr 1745 verehrt.
  • Ein Glasfenster schuf Otto Linnemann im Jahr 1923.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem man sich viele Jahre mit einem Harmonium und später mit einer elektronischen Orgel beholfen hatte, entschied man sich anlässlich der bevorstehenden Kirchenrenovierung im Jahre 2005 für den Einbau einer Pfeifenorgel. Diese wurde ursprünglich im Jahre 1962 von der Firma Anton Feith aus Paderborn für eine Dortmunder Kirche erbaut. Da diese geschlossen wurde, wurde das Instrument 2006 nach kurzer Lagerfrist von der Firma Orgelbau Schulte aus Kürten nach Bruchhausen transloziert. 2007 wurde eine Zusatzlade durch die Firma Schulte angebaut. Das hierfür benötigte Pfeifenmaterial entstammt einer englischen Orgel. Lediglich der geplante Einbau der Pedalzunge (vormals Rauschwerk III) wurde noch nicht vollzogen, ist aber bereits vorbereitet.

I Hauptwerk

Quintadena (ab G) 16′
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Gambenschwebung II (ab c1) 8′
Gemshorn 4′
Prinzipal 2′
Sesquialtera II 223
Mixtur V 113
Trompete 8′
II Unterwerk
Gedackt 8′
Weidenpfeife 8′
Prinzipal 4′
Koppelflöte 4′
Piccolo 2′
Krummhorn 8′
Pedal
Subbass 16′
Prinzipalflöte 8′
Piffaro II 4′+2′
Liebliche Posaune 16′ (vakant)
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 1 freie Kombination, Tutti, Crescendowalze, Absteller für die Walze, Absteller für die Terz aus dem Sesquialter, Zungenabsteller, Auslöser

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den beiden kleinen Uhrglocken, über die leider nichts bekannt ist, erklingen drei Glocken aus dem Turm:

Nr. Name Nominal
(16tel)
Gewicht
(kg)
Durchmesser
(mm)
Gussjahr
Gießer Inschrift
1 Jesus + Maria e1 +3 700 1.096 1635 Nikolaus Gomon, Claudius Lamiral, Arnsberg/Bonn „JESUS MARIA HEISCHE ICH DIE SEELEN ZUR BUESZ BERUFFE ICH DAS BOES WETTER VERTREIBE ICH GODEFRIDUS PASTOR BESTALT MICH NICOLAS GOMON UND CLAUDI LAMIRAL 1635“
2 „Alte“ Jesus + Maria a1 +0 650 985 1423 Christian Duisterwalt, Cöln „Ghesus maria heiccen ich christianus duistcrwald gocs micch anno domini m cccc xx iii“ (1423)
3 Maria h1 -7 300 803 1649 Johannes Bourlet, Jülich „IN HONOREM DOLORISSIMAE VIRGINIS MARIAE MATRIS DEI ME FECIT 1 6 9 4 I Bourlet G(urlich = Jülich) M(eister).“ (Zu Ehren der schmerzhaften Jungfrau Maria, der Mutter Gottes. Mich goss 1694 Bourlet, Jülich, Meister.)

Quelle: Gerhard Hoffs: Glocken im Dekanat Königswinter.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reclams Kunstführer, Rheinlande und Westfalen, Deutschland Band III, Baudenkmäler, 1975, ISBN 3-15-008401-6
  • Heinrich Neu, Hans Weigert: Die Kunstdenkmäler des Kreises Neuwied (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Band 16 Abt. II), Schwann, Düsseldorf 1940, S. 71–78

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Johannes Baptist – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reclams Kunstführer, Rheinlande und Westfalen, Deutschland Band III, Baudenkmäler, 1975, ISBN 3-15-008401-6, Seite 109

Koordinaten: 50° 36′ 5,2″ N, 7° 15′ 14,3″ O