Staatsorchester Braunschweig

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Das Staatsorchester Braunschweig wurde 1587 von Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel gegründet und gehört damit zu den ältesten und traditionsreichsten Kulturorchestern der Welt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 2. Oktober 1587 gründete Thomas Mancinus unter Herzog Julius in Wolfenbüttel die Herzogliche Hofkapelle. 1690 eröffnet das Herzogliche Opernhaus auf dem Braunschweiger Hagenmarkt. 1720 bildeten schon 23 Instrumentalisten die „Hochfürstliche Capelle“. Im Jahre 1753 übersiedelte der Wolfenbütteler Hof nach Braunschweig. Im selben Jahr wird das Opernhaus am Hagenmarkt nach Ideen Nicolinis umgebaut. 1793 wird erstmals Mozarts Don Giovanni aufgeführt, ein Jahr später Die Zauberflöte. Im Jahre 1799 tritt Ludwig (Louis) Spohr, der spätere Geigenvirtuose und Komponist, 15-jährig als Geiger in die Braunschweiger Kapelle ein. 1829 findet in Braunschweig die Uraufführung von Goethes Faust I statt.

Zwischen 1856 und 1861 wird ein neues Theatergebäude im Herzoglichen Park am Steinweg errichtet (das heutige Theater) und 1861 mit Goethes Iphigenie auf Tauris eröffnet. 1918 verlor die Hofkapelle ihre Eigenständigkeit und wurde zum Orchester des Braunschweiger Landestheaters. Im Jahre 1929 hat die Landestheater-Kapelle 55 Mitglieder. Diesen Status behielt das Orchester bis zum Ende des Freistaates Braunschweig nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Erst seitdem tritt das Orchester unter der Bezeichnung Staatsorchester Braunschweig auf. Heute veranstaltet das Orchester, mit dem Rang eines A-Orchesters, jährliche Konzerte in Braunschweig mit bis zu 40.000 Zuhörern im Jahr und tritt auf Musikfestivals wie u. a. den Harzburger Musiktagen, Domkonzerten Königslutter oder Walkenrieder Kreuzgangkonzerten auf. Außerdem spielt es als Orchester des Staatstheaters Braunschweig in etwa 120 Opernvorstellungen pro Spielzeit.

Kapellmeister und Dirigenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Geschichte des Staatsorchester Braunschweig wirkten eine Reihe bekannter Persönlichkeiten als Dirigenten und Kapellmeister. Darunter waren Dirigenten wie Louis Spohr, Felix Mendelssohn Bartholdy, Hector Berlioz, Franz Liszt oder auch Richard Strauss. Carl Melles war bis zu seinem Tode im Jahr 2004 Ehrendirigent des Staatsorchesters Braunschweig.

Am 22. Januar 2012 beruft das Staatsorchester Braunschweig seinen ehemaligen Generalmusikdirektor Stefan Soltesz zum Ehrendirigenten.

Chefdirigenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskographie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1983 produziert und vertreibt das Staatsorchester Braunschweig Tonträger mit Sinfonien verschiedener romantischer und klassischer Komponisten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Flechsig: Thomas Mancinus. Georg Kallmeyer Verlag, Wolfenbüttel 1933
  • Erich Rosendahl: Geschichte der Hoftheater in Hannover und Braunschweig. Helwingsche Verlagsbuchhandlung, Hannover 1927
  • Heinrich Sievers, Albert Trapp, Alexander Schum: 250 Jahre Braunschweigische Staatstheater. Appelhans, Braunschweig 1941
  • 275 Jahre Theater in Braunschweig, von der Generalintendanz herausgegeben 1965
  • Paul-Albrecht Schmücking: 1940-1954 im Staatstheater Braunschweig. Wofe-Verlag, Braunschweig 1954

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]