Stadtbezirke von Amsterdam

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Stadtbezirke in der Gemeinde Amsterdam bestehen seit 1981. Bislang waren es insgesamt 14, seit dem 1. Mai 2010 bestehen noch sieben Bezirke, unterteilt in die Stadtteile von Amsterdam.

Stadtbezirke und Wohnviertel in Amsterdam (Situation 1998 bis 2010)
Die sieben Stadtbezirke ab 2010

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im 18. Jahrhundert gab es eine „Burgerwijkindeling“ (sinngemäß: Einteilung von „Bürgervierteln“) von 60 Vierteln in Amsterdam. 1850 entstand das Einwohnermeldeamt („Bevolkingsregister“) und es kam zu einer neuen Einteilung von 50 Vierteln, die bis 1909 bestehen blieb. Durch die Stadterweiterung wurden in den Jahren 1921, 1931, 1936 und 1946 die Viertel geografisch und verwaltungstechnisch erneut verändert.[1]

Die ersten Stadtbezirke entstanden 1981 mit Amsterdam Noord und Osdorp. Bis zum 30. April 2010 waren es 15, wobei der Bezirk Westpoort keine eigene Bezirksvertretung beziehungsweise keinen Bezirksrat hatte, da Westpoort ein Gewerbegebiet (niederländisch: „Bedrijfsterrein“) ist. Damit existierten 14 „offizielle und amtliche“ Stadtbezirke (mit eigener Bezirksvertretung).

Im Mai 2008 machten die 14 Stadtbezirksvorsitzenden einen Vorschlag zur Verbesserung der Bezirke, worauf hin im September 2008 die „Commissie Verbetering Bestuur Amsterdam“ (Kommission zur Verbesserung der Verwaltung von Amsterdam) gegründet wurde.[2] Der definitive Beschluss lautete, die Anzahl der 14 Bezirke auf sieben zu beschränken, wobei die einzelnen Aufgaben zwischen der Gemeinde und den Stadtbezirken zu regeln sind.[3]

Die bisherigen Bezirke waren:

Amsterdam-Centrum, Amsterdam Noord, Bos en Lommer, De Baarsjes, Geuzenveld-Slotermeer, Oost-Watergraafsmeer, Osdorp, Amsterdam Oud-West, Amsterdam Oud-Zuid, Slotervaart, Westerpark, Zeeburg, Zuideramstel, Amsterdam-Zuidoost und (als fünfzehnter Bezirk) „Westpoort“.

Die 14 Stadtbezirke hatten zusammen 322 Bezirksvertreter und 49 Mitglieder im Bezirksvorstand (Verwaltungstechnisch).[4]

Chronologische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1981:Die ersten beiden Stadtbezirke entstanden mit Amsterdam Noord und Osdorp.

1987: neue Bezirke mit De Pijp, Watergraafsmeer, Buitenveldert und Zuidost.

1990 (Januar): Erweiterung mit Westerpark, Oud-West, Oost, Indische Buurt/Oostelijk-Havengebied, Bos en Lommer, De Baarsjes, Zuid, Rivierenbuurt, Geuzenveld/Slotermeer und Slotervaart/Overtoomese Veld. Im Mai wurden die Namen Indische Buurt/Oostelijk Havengebiet in Zeeburg geändert.

1998: kam es zu einer Fusion der Stadtbezirke Rivierenbuurt und Buitenveldert. Sie bildeten zusammen einen Teil von Amsterdam-Zuid mit der Prinses Irenebuurt und Zuideramstel. Amsterdam-Oost und Watergraafsmeer wurde Oost/Watergraafsmeer. De Pijp und Amsterdam-Zuid bekamen den Namen Amsterdam Oud-Zuid.

2002: Amsterdam-Centrum bekam eine Bezirksvertretung.

2004: Slotervaart/Overtoomse Veld erhielt den Namen Slotervaart.

2010: ab Mai 2010 wurden die 14 Stadtbezirke auf sieben reduziert.

2014: ab 19. März 2014 können Gemeinden nicht mehr Teilgemeinden oder Stadtteilräte bilden, stattdessen gibt es bestuurscommissies.[5]

Frühere Stadtbezirke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 wurde eine genauere Einteilung der einzelnen Wohnviertel in den Bezirken vorgenommen, die sich im Laufe der Jahre änderten.

Amsterdam-Centrum: Burgwallen Oude Zijde, Burgwallen Nieuwe Zijde, Grachtengordel-West, Grachtengordel-Zuid, Nieuwmarkt, Lastage, Haarlemmerbuurt, Westelijke Eilanden, Zeehelderbuurt, Jordaan, Weteringschans, Weesperstraatbuurt, Plantage, Oostelijke Eilanden.

Amsterdam Noord: Volewijk, IJplein, Vogelbuurt, Tuindorp Buiksloot, Tuindorp Nieuwendam, Tuindorp Oostzaan, Nieuwendammerdijk, Buiksloterdijk, Buikslotermeer, Oostzanerwerf, Kadoelen, Molenwijk, Nieuwendam-Noorde, Buiksloterham, Banne Buiksloot, Landelijk Noord mit den Ortsteilen (früher Dörfer) Ransdorp, Holysloot, Zunderdorp, Durgerdam und Schellingwoude.

Amsterdam-Oost: Ost-Watergraasmeer mit Weesperzijde, Oosterparkbuurt, Dapperbuurt, Transvaalbuurt, Watergraafsmeer.

Wohnviertel, Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amsterdam Oud-Zuid: Oude Pijp, Nieuwe Pijp, Diamantbuurt, Museumkwartier, Duivelseinland, Apollobuurt, Willemspark, Stadionbuurt, Hoofddorppleinbuurt, Schinkelbuurt.

De Baarsjes: Admiralenbuurt, Postjesbuurt, Trompbuurt, Chassebuurt, Mercatorbuurt.

Geuzenveld-Slotermeer: Eendracht, Geuzenveld, Sprieringhorn, Slotermeer-Nordoost, Slotermeer-Zuidwest.

Oost-Watergraafsmeer: Tuinwijk, Weesperzijde, Oosterparkbuurt, Oostpoort, Dapperbuurt, Transvaalbuurt, Van de Kunbuurt, Don Bosco, Julianapark, Middenmeer, Betondorp, de Omval.

Bos en Lommer: Erasmusbuurt, Gibraltarbuurt, Gulden Winckelbuurt, Landlustbuurt, Kolenkitbuurt, Robert Scottbuurt.

Osdorp: Osdorp-Oost, Osdorp Midden, Lutkemeer, Ookmeer, De Punt, Middelveldsche Akerpolder und Sloten.

Slotervaart: Sloterparkwijk, Nieuw Sloten, Delflandplein, Konigin Wilhelminaplein, Sloterpoort, Overtoomse Veld.

Oud-West: Da Costabuurt, Kinkerbuurt, Van Lennepbuurt, Overtoomse Sluis, Cremerbuurt, Helmersbuurt, Vondelbuurt.

Westerpark: Houthavens, Spaarndammerbuurt, Zeehelderbuurt, Staatsliedenbuurt, Centrale Markt, Frederik Hendrikbuurt.

Zeeburg: Indische Buurt, IJburg, Zeeburgereiland, Oostelijk Havengebiet.

Zuideramstel: Rivierenbuurt, Scheldebuurt, IJsselbuurt, Rijnbuurt, Buitenveldert mit West und Oostbuurt, Prinses Irenebuurt, Zuidas.

Zuid-Oost: Amstel III, Bullewijk, Bijlmer, Venserpolder, Bijlmer-Centrum D, F, H. Bijlmer-Centrum E, G, K., Gaasperdam, Holendrecht, Nellestein, Reigersbos, Gein, Driemond.

Westpoort: Westelijk Havengebied, Bedrijvengebierd Sloterdijk, Sloterdijk Centrum.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der deutschen und der niederländischen Sprache haben einzelne Begriffe verschiedene Namen beziehungsweise andere Bedeutungen. Der Begriff Stadtbezirk mit eigener Bezirksvertretung nennt sich im niederländischen „Stadsdeel“ und „Stadsdeelrad“. Wörtlich wäre dies im deutschen Sprachgebrauch: „Stadtteil“ und „Stadtteilrat“.
Ein „Stadsdeel“ besteht in größeren Städten wiederum aus „Buurten“ und „Wijken“, sowie ein Stadtbezirk aus „Wohnvierteln“ und „Ortsteilen“ bestehen kann. In Amsterdam und Rotterdam werden Stadtbezirke auch „Deelgemeenten“ (Teilgemeinden) genannt. Während in Amsterdam hauptsächlich von „Stadsdelen“ gesprochen wird, ist in Rotterdam der Begriff „Deelgemeente“ gebräuchlich.

Neue Stadtbezirke mit Wohnvierteln und Ortsteilen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der neuen Einteilung der Amsterdamer Stadtbezirke („Stadsdelen“) sind drei der früheren geblieben und vier neue hinzugekommen.

Die vier neuen Bezirke sind:

Die bestehenden Stadtbezirke sind:

Die sieben neuen Stadtbezirke haben zusammen 199 Bezirksvertreter und 35 Vorstandsmitglieder.
Die Gesetze und Regeln in den Niederlanden, die für die einzelnen Gemeinden gültig sind, gelten auch für die Stadtbezirke.[7] So wird unter anderem der Bezirksrat („Stadsdeelrad“) auf die gleiche Weise gewählt wie der Gemeinderat.

Verantwortung der Stadtbezirke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildungswesen (zum Beispiel Schulen), Sport, Kunst- und Kultur, Sozialwesen (öffentliches Gemeinwohl) sowie Unterstützung der auf diesen Gebieten arbeitenden Instanzen.
Baugenehmigungen für Betriebe, Büro- und Wohnhäuser, Planung und Ausführung öffentlicher Einrichtungen (zum Beispiel: Park- und Grünanlagen).
Stadtreinigung, öffentliche Beleuchtung, Stadtaufsicht.
Dienstleistungen für Bürger und Touristen. Die Bewachung von Parkplätzen, Stränden, Zügen und Parkanlagen.

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A.H.M. Dölle, D.J. Elzinga, Handboek van het Nederlandse gemeenterecht, Seite 46. Uitgeverij Kluwer, Amsterdam. ISBN 90-268-4169-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amsterdam – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Historie von den Stadtteilen in Amsterdam
  2. Vorgeschichte der Stadtbezirke in Amsterdam (Memento des Originals vom 1. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amsterdam.nl. Autor: Juultje Joosten vom 5. Januar 2010. Niederländisch, abgerufen am 12. April 2010
  3. Autor: Juultje Joosten vom 5. Januar 2010 (Memento des Originals vom 1. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/amsterdam.nl. Aufgaben der Gemeinde und Stadtbezirke. Niederländisch, abgerufen am 12. April 2010
  4. Gutachten zur Verbesserung der Verwaltung von Amsterdam (Memento des Originals vom 4. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inoverheid.nl. Niederländisch, abgerufen am 25. März 2010
  5. Organisationsplan Stadtbezirke (Memento des Originals vom 8. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.centrum.amsterdam.nl (PDF; 521kb; niederländisch)
  6. Gemeente Amsterdam. Autor: Juultje Joosten vom 5. Januar 2010 (Memento des Originals vom 1. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/amsterdam.nl. Einwohneranzahl und Grundfläche der neuen Stadtbezirke. Niederländisch, abgerufen am 29. April 2010
  7. Vgl. hierzu: A.H.M. Dölle, D.J. Elzinga, Handboek van het Nederlandse Gemeenterecht, S. 46