Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder)

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Stadtverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt (Oder)
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Frankfurt (Oder)
Webpräsenz svf-ffo.de
Bezugsjahr 2018
Eigentümer Stadt Frankfurt (Oder) 100 %
Rechtsform mbH
Sitz Böttnerstraße 1

15232 Frankfurt (Oder)

Gründung 1. Juli 1990
Geschäftsführung Christian Kuke
Verkehrsverbund VBB
Mitarbeiter 174
Linien
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Straßenbahn 5
Bus 10 (davon 2 Nachtbusse)
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahnwagen 23
Omnibusse 26
Statistik
Fahrgäste 8,5 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 2,302 Mio. km pro Jahr
Haltestellen 272
Einzugsgebiet 148 km²
Einwohner im
Einzugsgebiet
56,7 Tsd.
Länge Liniennetz
Straßenbahnlinien 37, 9 kmdep1
Buslinien 113,3 km (+ 22,6 km der Nachtbusse)dep1
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 1
Länge Gleisanlagen 43 kmdep1
Weichen 88
MAN NG313 als Buslinie 981 Richtung Booßen

Die Stadtverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt (Oder) (SVF) ist ein Verkehrsunternehmen in Frankfurt (Oder). Sie betreibt die Straßenbahn Frankfurt (Oder) sowie das Stadtbus­liniennetz.

Das Unternehmen beschäftigt etwa 180 Mitarbeiter und hat einen Fahrzeugbestand von 23 Straßenbahnwagen und 26 Bussen. Es ist Mitglied im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 1. Juli 1990 durch Abspaltung des dem ÖPNV dienenden Vermögens von der Kraftverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt (Oder) und die Einbringung in die Gesellschaft als Sacheinlage gegründet.[1] Bis zum 1. Juli 1992 gehörte auch noch der Regionalverkehr zur Gesellschaft. Zum 1. Januar 1992 wurde die Gesellschaft kommunalisiert.

Ziel der Gesellschaft war es, sich auf das Kerngeschäft, die Durchführung des Stadtverkehrs mit Straßenbahnen und Bussen, zu konzentrieren. In den ersten Jahren lag dabei der Schwerpunkt auf der Sanierung des Unternehmens. Dadurch sollte unter den Schwierigkeiten durch die Strukturanpassungen in der Stadt Frankfurt (Oder) die Stabilität und Zuverlässigkeit der Beförderungsleistung gewährleistet werden. Insbesondere der Rückgang der Fahrgastzahlen durch den Einbruch der Bevölkerungszahlen im Bediengebiet kennzeichnete diese Phase.

Ab dem Jahr 1993 konnte man von einer Stabilisierung der Fahrgastzahlen sprechen. Der Fahrzeugpark wurde modernisiert und stellt heute das Rückgrat für den Standard in der Beförderungsqualität dar. Speziell mit der Einführung der ersten acht Niederflur­straßenbahnen ab 1994 und der Modernisierung der Haltestellen wurden erste Schritte in Richtung barrierefreier Mobilität unternommen.

Die Stadtverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt (Oder) (SVF) war mit der Region Hannover und der BVG einer der drei Preisträger im bundesweit ausgelobten Pilotprojekt Anspruchsvolle Umweltstandards im ÖPNV-Wettbewerb des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Das Konzept der SVF bestand in der Errichtung der ersten öffentlichen Erdgastankstelle in Frankfurt (Oder) sowie der kompletten Neubeschaffung der Busflotte mit Umstieg auf Erdgasantrieb. Ab September 2002 fuhren elf MAN-Solobusse und ab 2003 elf Gelenkbusse durch Frankfurt, die den Abgasstandard EEV (enhanced environmentally friendly vehicle) erfüllten.

1999 wurde erstmals über eine internationale Verbindung der Städte Frankfurt (Oder) in Deutschland und Słubice in Polen diskutiert, da bis zu dem Zeitpunkt noch keine existierte. Für die Umsetzung fand am 22. Januar 2006 eine Bürgerbefragung statt, für den Bau einer Straßenbahnlinie über die Oder nach Słubice. 30 % der 58.000 stimmberechtigten Einwohnern haben teilgenommen. 17 % waren für- und 83 % waren gegen den Bau einer Straßenbahn. Daraufhin wurde das Projekt vorerst verworfen. Im Mai 2008 wurde das Projekt wieder hervorgeholt. Es fanden weitere Sitzungen statt, weitere Machbarkeitsstudien dazu wurden gemacht. So fand dann am 22. März 2012 die Erteilung der Genehmigung für den grenzüberschreitenden Linienverkehr, diesmal aber mit Omnibusse, statt. Daraufhin wurde zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 die internationale Buslinie 983 eingeführt.

GT6M als Straßenbahnlinie 1 Ri. Neuberesinchen

Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenbahnnetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie Linienführung Takt
1 Neuberesinchen Birkenallee – Dresdener Platz Bahnhof – Zentrum Anger Stadion 20 min / 30 min
2 Messegelände Westkreuz Kießlingplatz – Kleistpark – Zentrum Oderturm Europa-Universität 20 min / 30 min (HVZ 10 min)
3 Markendorf, Ort Kopernikusstr. – Dresdener Platz – Bahnhof – Zentrum – Oderturm Europa-Universität 20 min
4 Markendorf, Ort Kopernikusstr. – Dresdener Platz – Bahnhof – Zentrum – Magistrale – Lebuser Vorstadt 20 min / 30 min
5 Neuberesinchen Birkenallee Dresdener Platz – Bahnhof – Kleistpark – Westkreuz Messegelände 20 min (nur in der HVZ)

Busnetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie Linienverlauf Bemerkungen
980 Bahnhof Zentrum Magistrale – Hansastr. – Klingetal – Messegelände – Messering Kopernikusstr. 30–Min–Takt
981 (Booßen ) Spitzkrug Nord – (Kliestow ) Prager Str. – Magistrale – Zentrum – Bahnhof – Baumschulenweg Kopernikusstr. 20–Min–Takt; in der HVZ 10–Min–Takt; bis Booßen 60–Min–Takt
982 Bahnhof – Goethestr. – Messegelände – Rosengarten – Pagram – Lichtenberg – Markendorf, Ort 60–Min–Takt; am Wochenende 120–Min–Takt
983 Bahnhof – Zentrum (– Europa-Universität) – Magistrale – Intermarche – Poczta – Słubice, Dworzec Autobusowy 30–Min–Takt; am Wochenende 60–Min–Takt
984 Bahnhof – Zentrum – Anger – Grenzbahnhof – Güldendorf – Lossow – HeleneCamp – Helenesee 60-Min-Takt; 120–Min–Takt
986 Bahnhof – Dresdener Platz – Neuberesinchen – Malchow, Forstereiweg – HeleneCamp – Helenesee 60-Min-Takt; 120–Min–Takt
987 Spitzkrug Nord – Neuberesinchen Bhf. – Friedhof – Kopernikusstr. – Messegelände – Hansastr. – Neuberesinchen 60-Min-Takt; am Samstag 120–Min–Takt
988 Schulbusverkehr unterschiedliche Linienführungen; kein fester Takt
N1 Bahnhof – Zentrum – Magistrale – Prager Str. – Klingetal – Kießlingplatz – Bahnhof Ring- und Nachtbuslinie

30-Min-Takt; 60–Min–Takt

N2 Bahnhof – Dresdener Platz – Baumschulenweg – Friedhof – Neuberesinchen – Bahnhof Ring- und Nachtbuslinie

30-Min-Takt; 60–Min–Takt

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SVF Frankfurt (Oder) setzt Fahrzeuge des tschechischen Herstellers ČKD Tatra, der Bauartbezeichnung KT4Dm ein. Von den ursprünglich 34 Fahrzeugen befinden sich aktuell noch 15 Fahrzeuge im Fuhrpark. Da die Fahrgastzahlen zurückgingen, wurden einzelne Wagen ausgemustert und dienen heutzutage als Ersatzteilspender für die noch in betrieblichen KT4.

Neben den 15 Tatra-Straßenbahnen besitzt die SVF zusätzlich noch acht barrierefreie Fahrzeuge vom Hersteller ADtrans/Bombardier, des Typs GT6M.

Als Ersatz für die Tatras sollen ab 2023 neue Straßenbahnen in den Fuhrpark der SVF gelangen. Diese werden vom Hersteller Škoda unter der Bezeichnung ForCity Plus gebaut. Gemeinsam mit den Städten Cottbus und Brandenburg (Havel) sollen insgesamt 24 Neufahrzeuge in die drei Städte geliefert werden, 13 davon an die SVF Frankfurt (Oder).

Bus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • sechs Solobusse des Typs MAN A21 Lion’s City NL273 CNG (Baujahre 2014 – 2017)
  • vier Solobusse des Typs MAN 12G Lion’s City NL280 EfficientHybrid (Baujahr 2021)
  • 10 Gelenkbusse des Typs MAN A23 Lion’s City G NG313 CNG (Baujahre 2013 – 2018)
  • sechs Gelenkbusse des Typs MAN 18G Lion’s City NG360 EfficientHybrid (Baujahre 2021 – 2022)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 52° 19′ 11,7″ N, 14° 32′ 12,8″ O

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt Oder - Historie. Abgerufen am 16. August 2022.