Star Alliance

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Star Alliance Services GmbH
Logo der Star Alliance
Gründung: 1997
Mitglieder: 26
Sitz: Frankfurt am Main,
Deutschland Deutschland
Vielflieger-
programm:
mehrere
Flotte: 4.657
Logo der Star Alliance

Die Star Alliance (englisch für Sternbündnis) ist eine 1997 gegründete Luftfahrtallianz von 26 Fluggesellschaften. Sitz der verwaltenden Star Alliance Services GmbH ist Frankfurt am Main.[1] Im Verbund der Star Alliance finden täglich mehr als 18.500 Flüge statt. Es werden 1.330 Ziele in 192 Ländern angeflogen.[2] Alle Mitglieder zusammen haben eine Flottenstärke von 4.657 Flugzeugen und befördern jährlich rund 641 Millionen Passagiere.[2] Damit ist die Star Alliance die größte Luftfahrtallianz der Welt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

De Havilland DHC-8-400 der Austrian Airlines in Star-Alliance-Sonderbemalung

Die Star Alliance wurde am 14. Mai 1997 als weltweit erste Luftfahrtallianz von den fünf Fluggesellschaften Air Canada, United Airlines, Lufthansa, SAS Scandinavian Airlines und Thai Airways gegründet. Hauptziel dieser Allianz sind Effizienzsteigerungen, die man auf folgenden Gebieten sucht:

  • Gemeinsame und kompatible Angebote für Vielflieger
  • Gemeinsame Lounges und später auch Terminals an den Flughäfen (etwa das Terminal 2 des Flughafens München, das Terminal 3 „Austrian Star Alliance Terminal“ am Flughafen Wien sowie das Terminal 2 in London Heathrow).
  • Aufeinander abgestimmte Linienflüge mit dem Aufbau eines weltweiten Netzwerkes
  • Einheitliche Tickets für Flüge bei mehreren Fluggesellschaften der Star Alliance
  • Angleichung der Qualitätsstandards
  • Gemeinsame Flotten- und Ersatzteilbestellungen
  • Gemeinsames Flottenleasing
  • Gemeinsame Streckenrechte und Slots

Anlässlich der Gründungszeremonie wurden auf dem Flughafenvorfeld in Frankfurt eine Boeing 747-400 von Thai Airways, eine Boeing 777-200 von United Airlines, eine Boeing 767-300 von SAS und je ein Airbus A340-300 der Air Canada und der deutschen Lufthansa zu einem fünfzackigen Stern ähnlich dem Star-Alliance-Logo formiert.

Neben der Aufnahme von diversen neuen Mitgliedern wurde 2004 das Regionalkonzept entwickelt und vorgestellt, um auch kleinere Märkte durch regionale Fluglinien wie die finnische Blue1 zu erschließen.

Im April 2011 gab der Lufthansa-Cargo-Chef Karl-Ulrich Garnadt bekannt, dass man die Synergieeffekte der Allianz auch im Frachtbereich weiterentwickeln will. Aktuell existiert nur eine Zusammenarbeit mit Austrian Airlines.[3] Ein ähnliches Projekt von Lufthansa und anderen Fluggesellschaften namens WOW wurde bereits 2000 gestartet, erzielte jedoch nie die erhofften Synergieeffekte.

Am 24. Juni 2014 gab die Star Alliance bekannt, Air India nach jahrelangen Verhandlungen in das Bündnis aufzunehmen. Formell trat die Gesellschaft am 11. Juli 2014 bei.[4]

Die Eröffnung eines zweiten Büros in Singapur ist seit März 2021 im Gespräch.[5]

Die Deutsche Bahn soll ab 1. August 2022 der erste intermodale Partner des Bündnisses werden. Ziel ist es, die Kombination aus Flug- und Zugreise zu verbessern und voranzubringen.[6][7]

Am 3. Oktober 2023 gab Gründungsmitglied SAS Scandinavian Airlines bekannt, aus der Allianz auszutreten und SkyTeam beizutreten.[8]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lufthansa und Swiss International Air Lines bieten ihren Passagieren seit November 2020 an, eine biometrische Gesichtserkennung („Star Alliance Biometrics“) zu nutzen. Die Teilnahme ermöglicht laut Lufthansa „einen zügigen und fast kontaktlosen Weg durch die Sicherheitskontrolle und das Boarding“; eine Bordkarte oder ein Smartphone seien nicht mehr nötig.[9] Das Angebot gilt an den Flughäfen Frankfurt und München für jene, die am Miles & More-Vielfliegerprogramm teilnehmen.[10] Für die Registrierung ist ein gültiger Reisepass sowie die neueste Version der Lufthansa-App erforderlich. Die Gesichtserkennung funktioniere auch, wenn ein Passagier eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt.[9]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fluggesellschaft[11] Herkunft Logo Beitritt[12] PAX Mio./Jahr[13] Flugzeuge[13]
Aegean Airlines Griechenland Griechenland
2010 7,4 53
Air Canada Kanada Kanada
1997
Gründerin
48 390
Air China China Volksrepublik Volksrepublik China
2007 33,1 397
Air India Indien Indien
2014 24,6 125
Air New Zealand Neuseeland Neuseeland
1999 17 112
All Nippon Airways Japan Japan
1999 53,9 266
Asiana Airlines Korea Sud Südkorea
2003 19,5 84
Austrian Airlines Osterreich Österreich
2000 14,6 83
Avianca Kolumbien Kolumbien
2012 29,4 176
Brussels Airlines Belgien Belgien
2009 9,1 52
Copa Airlines Panama Panama
2012 13,3 102
Croatia Airlines Kroatien Kroatien
2004 2,13 13
Egypt Air Agypten Ägypten
2008 7,33 69
Ethiopian Airlines Athiopien Äthiopien
2011 10,6 108
EVA Air Taiwan Taiwan
2013 12 79
LOT Polen Polen
2003 9 75
Lufthansa Deutschland Deutschland
1997
Gründerin
71,3 710
SAS Scandinavian Airlines Danemark Dänemark
Norwegen Norwegen
Schweden Schweden
1997
Gründerin
30 156
Shenzhen Airlines China Volksrepublik Volksrepublik China
2012 30,22 191
Singapore Airlines Singapur Singapur
2000 19,51 112
South African Airways Sudafrika Südafrika
2006 6,8 48
Swiss Schweiz Schweiz
2006 21,6 90
TAP Portugal Portugal Portugal
2005 14,2 91
Thai Airways International Thailand Thailand
1997
Gründerin
25 100
Turkish Airlines Turkei Türkei
2008 75,17 326
United Airlines Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
1997
Gründerin
156 1329

Beitrittskandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Stand Februar 2024 gibt es keine bestätigten Beitrittskandidaten für die Allianz.

Connecting Partners[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Star Alliance will auch mit Regional- und Billigfluggesellschaften zusammenarbeiten, um die weltweite Abdeckung zu verbessern. Dabei werden die Fluggesellschaften nicht Mitglieder, sondern Connecting Partners genannt.[14] Das hat für den Kunden den Vorteil, dass sein Gepäck bis zum Zielflughafen durchgecheckt wird. Weitere Vorteile wie das Sammeln von Meilen sollen individuell zwischen Partner und Mitgliedern vereinbart werden.

Fluggesellschaft Herkunft Beitritt Flugzeuge
Juneyao Airlines[15] China Volksrepublik Volksrepublik China 2017 74

Intermodale Partner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit August 2022 ist die Deutsche Bahn der erste intermodale Partner der Star Alliance, deren Fluggesellschaften eigene Flugnummern für Züge der Bahn analog zum Angebot Lufthansa Express Rail vergeben können.[16]

Ehemalige Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Fluggesellschaften waren Mitglieder der Allianz und haben sie aus verschiedenen Gründen wieder verlassen.

Fluggesellschaft Herkunft Logo Beitritt Austritt Grund des Austritts heutiger Status
Ansett Australia Australien Australien
1999 2002 Insolvenz Flugbetrieb eingestellt
Mexicana de Aviación Mexiko Mexiko
2000 2004 Ist auf Grund von Streitigkeiten um Verkehrsrechte mit United Airlines ausgetreten und am 10. November 2009 der Konkurrenz-Allianz oneworld beigetreten Flugbetrieb eingestellt
VARIG Brasilien Brasilien
1997 2006 Insolvenz; die Nachfolgegesellschaft VRG Linhas Aéreas erfüllte die Bedingungen einer Allianzmitgliedschaft nicht mehr und wurde ausgeschlossen Neugründung
Shanghai Airlines China Volksrepublik Volksrepublik China
2007 2010 Austritt 31. Oktober 2010; Shanghai Airlines wurde von China Eastern Airlines übernommen, die 2011 der SkyTeam-Allianz beigetreten ist Übernahme
Spanair Spanien Spanien
2003 2012 Insolvenz; stellte am 28. Januar 2012 den Flugbetrieb ein Flugbetrieb eingestellt
Continental Airlines Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2009 2012 Fusion mit United Airlines am 3. März 2012 Fusion
bmi Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
2000 2012[17] wurde im April 2012 von IAG übernommen, zu der auch das oneworld-Mitglied British Airways gehört Übernahme
Blue1 Finnland Finnland
2004 2012 Blue1 verließ am 1. November 2012 offiziell die Allianz, danach wurden alle Flüge für SAS Scandinavian Airlines durchgeführt Übernahme
TACA El Salvador El Salvador
2012 2013 TACA fusionierte mit Avianca zur Avianca Holdings und wurde in Avianca El Salvador umbenannt und ist somit eine Tochtergesellschaft von Avianca Übernahme
Lauda Air Osterreich Österreich
2000 2013 Lauda Air wurde im Oktober 2001 99-prozentige Tochter der Austrian Airlines und wurde bis März 2013 als eigene Marke geführt Übernahme
TAM Linhas Aéreas Brasilien Brasilien
2010 2014 TAM fusionierte mit LAN Airlines zur LATAM Airlines Group. Im März 2013 entschied sich TAM, am 31. März 2014 die Star Alliance zu verlassen und der oneworld Alliance beizutreten, da LAN dieser angehört.[18] Fusion
US Airways Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2004 2014[19] Austritt am 30. März 2014 im Rahmen der Fusion mit oneworld-Mitglied American Airlines Fusion
Tyrolean Airways Osterreich Österreich
2000 2015 Tyrolean Airways fusionierte im Jahr 2015 vollständig mit dem Mutterkonzern Austrian Airlines Übernahme
OceanAir Linhas Aéreas S.A. (Avianca Brasil) Brasilien Brasilien
2015 2019[20] Insolvenz Flugverbot
Adria Airways Slowenien Slowenien
2004 2019 Insolvenz Flugbetrieb eingestellt

Strukturdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basisdaten Star Alliance (Juli 2015)[11]
Umsatz 179,05 Milliarden US-$
Tägliche Abflüge 18.500
Angeflogene Länder 192
Angeflogene Flughäfen 1330
Verkaufte Sitzkilometer (RPK) 1.364 Milliarden
Beförderte Passagiere 641,1 Mio.
Mitarbeiter 432.603
Flotte 4657 Flugzeuge

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Star Alliance – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Legal - Star Alliance. Abgerufen am 14. Januar 2023 (britisches Englisch).
  2. a b Mitgliedsgesellschaften der Star Alliance. In: staralliance.com. Star Alliance, abgerufen am 12. Februar 2016.
  3. Lufthansa unternimmt neuen Anlauf auf Fracht-Allianz. In: aero.de. Aviation Media & IT GmbH, 21. April 2011, abgerufen am 12. Februar 2016.
  4. Air India joins Star Alliance. In: staralliance.com. Star Alliance, 11. Juli 2014, abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  5. aerotelegraph.com
  6. Deutsche Bahn tritt Luftfahrtbündnis Star Alliance bei. In: tagesschau.de. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  7. DB wird erster intermodaler Partner der Star Alliance. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, 4. Juli 2022, abgerufen am 10. Juli 2022.
  8. Stefan Eiselin: SAS verlässt Star Alliance und bandelt mit Air France KLM an. In: aeroTELEGRAPH. 3. Oktober 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  9. a b Lufthansa, Star Alliance Biometrics. In: lufthansa.com. Abgerufen am 22. März 2021.
  10. Miles & More, Ein Blick genügt: Star Alliance Biometrics. In: miles-and-more.com. Abgerufen am 22. März 2021.
  11. a b Star Alliance Facts and Figures. (PDF; 382 kB) In: staralliance.com. Star Alliance, 22. Juli 2015, abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  12. Star Alliance Chronology. (PDF; 108 kB) In: staralliance.com. Star Alliance, 22. Juli 2015, abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  13. a b Star Alliance Facts and Figures. (PDF; 484 kB) In: staralliance.com. Star Alliance, 11. Januar 2019, abgerufen am 7. Mai 2019 (englisch).
  14. Connecting Partners. In: staralliance.com. Star Alliance, abgerufen am 25. Mai 2020 (englisch).
  15. Juneyao Airlines expands Star Alliance network. In: staralliance.com. 26. Mai 2017, abgerufen am 27. November 2018 (englisch).
  16. DB wird erster intermodaler Partner der Star Alliance. Deutsche Bahn, 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  17. bmi formally leaves Star Alliance. In: staralliance.com. Star Alliance, 20. April 2012, abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  18. TAM und US Airways treten oneworld bei. In: oneworld.com. oneworld, 31. März 2014, abgerufen am 12. Februar 2016.
  19. US Airways to exit Star Alliance on March 30th, 2014. In: staralliance.com. Star Alliance, 9. Dezember 2013, abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  20. Avianca Brasil tritt formell aus Star Alliance aus. In: aerotelegraph.com. 19. August 2019, abgerufen am 19. August 2019 (Schweizer Hochdeutsch).