Steinmauern

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Wappen Deutschlandkarte
Steinmauern
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinmauern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 54′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 48° 54′ N, 8° 12′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rastatt
Höhe: 110 m ü. NHN
Fläche: 12,42 km2
Einwohner: 3231 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76479
Vorwahl: 07222
Kfz-Kennzeichen: RA, BH
Gemeindeschlüssel: 08 2 16 052
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 82
76479 Steinmauern
Website: www.steinmauern.de
Bürgermeister: Toni Hoffarth
Lage der Gemeinde Steinmauern im Landkreis Rastatt
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Karte

Steinmauern ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg mit mehr als 3000 Einwohnern und gehört zum Landkreis Rastatt. Das Dorf ist etwa 4 km von Rastatt und rund 20 km von Karlsruhe entfernt.

Die Gemeinde ist ein Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Rastatt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den westlichen Ortsrand begrenzt die begradigte Murg; die alte Murg (lokal auch als Stinkgraben bezeichnet) fließt durch den Ort. Der Rhein bildet die natürliche Grenze zu Frankreich im Westen des Gemeindegebiets. Gegenüber liegt der französische Ort Munchhausen.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Ortschaften liegen in unmittelbarer Nachbarschaft (im Uhrzeigersinn): Elchesheim-Illingen, Bietigheim, Ötigheim, Rastatt, Plittersdorf (zu Rastatt) und im Westen Münchhausen (Frankreich).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Steinmauern gehören das Dorf Steinmauern und die Häuser Funkhaus und Inselhof. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Mervelt.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Lage in der Oberrheinischen Tiefebene herrscht hier milderes Klima vor als in vergleichbaren Gebieten Deutschlands. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 10,7 °C.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Murgmündung bei Steinmauern

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Steinmauern erfolgte im Jahre 1239. Verschiedene Münzfunde, Fundamente römischer Bauwerke und ein im Goldkanal gefundener römischer Meilenstein lassen ein deutlich höheres Alter des Ortes vermuten. Der Ortsname kommt daher, dass die Bewohner des Ortes in der einst inselreichen Auenlandschaft des Rheines Mauern aus Steinen als Schutzwälle für ihre Behausungen errichtet hatten.

Steinmauern war eines der wichtigsten Flößerdörfer am Oberrhein, was über Jahrhunderte für Wohlstand im Ort sorgte. Im 18. und 19. Jahrhundert waren es die Steinmauerner Flößer, die den überregionalen Ruf und die wirtschaftlichen Belange prägten. Ihnen verdankte der Ort seine besondere Rolle als Umschlagplatz und Hauptmarkt, was gewisse Privilegien in der Region mit sich brachte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hatte die Gemeinde Steinmauern im Jahr 1961 noch 1820 Einwohner, so lebten 2005 bereits 2916 Menschen in Steinmauern.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegkreuz Richtung Rhein

Mit rund 74 % stellen die Katholiken in Steinmauern den größten Bevölkerungsanteil dar, die Zahl der Protestanten beträgt etwa 15 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl vom 26. Mai 2019 brachte folgendes Ergebnis:

  1. CDU 5 Sitze (39,6 %)
  2. Bürgervereinigung Steinmauern 4 Sitze (35,3 %)
  3. Wählergemeinschaft Steinmauern 3 Sitze (25,1 %)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toni Hoffarth ist seit dem 1. Januar 2021 Bürgermeister. Er wurde am 25. Oktober 2020 mit 75,9 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 57,2 % gewählt.

Gemeindeverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Steinmauern ist Mitglied des Gemeindeverbandes MÖBS.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinmauern unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur Gemeinde Steinmaur in der Schweiz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klever-Haus: Ein altes Fachwerkhaus der ehemaligen Besitzer Udo und Marie-Luise Klever in der Spichstraße 5 wurde von der Gemeinde Steinmauern übernommen und unter dem Engagement des Vereins "KleverHaus e.V." renoviert und neu eingerichtet und dient im Sinne der Vorbesitzer als Begegnungsstätte mit Programm.
  • Kirche: Das Ortsbild prägt der achteckige Glockenturm der katholischen Pfarrkirche. Sie wurde 1837/38 nach Plänen des herzoglichen Bezirksbaumeisters Johann Ludwig Weinbrenner errichtet. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche noch erheblich zerstört und musste in jahrelanger Kleinarbeit erneuert werden.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Einrichtung des Flößereimuseums 1996 im Dachgeschoss des Rathauses wurde eine Erinnerungsstätte an die Zeit der Flößer geschaffen, die das Schicksal und die Lebensumstände der Steinmauerner Einwohner geprägt hat. 2001 wurde das Museum durch einen Freilichtbereich ergänzt. Das Flößermuseum ist Bestandteil des Pamina-Rheinparks.

Freizeit und Erholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Goldkanal ist ein wichtiges Naherholungsziel, im Sommer gefragter Ort zum Baden, Rudern, Paddeln, Angeln und Spazierengehen. Es kommen Wochenend-Touristen aus dem süddeutschen Raum an den Goldkanal.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Steinmauern finden rund 380 Menschen in ca. 130 gewerblichen Betrieben Arbeit. Metzger, Supermarkt, Tierarzt, Fertigungsbetrieb für CNC-gefräste Bauteile und international tätige Unternehmen der Papier- und Kunststoffbranche sind hier ansässig.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einer Grundschule verfügt Steinmauern auch über einen Kindergarten.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Julius Späth
  • Karl Julius Späth (1838–1919), Erfinder (Astronomische Uhr)
  • Joseph Rummel (1876–1964), Bischof von Omaha (1928–1935), Erzbischof von New Orleans (1935–1964)

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Werner: Steinmauern. Dorf an Murg und Rhein. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2011, ISBN 978-3-89735-663-4.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Rastatt und Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (Hrsg.): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg – Der Landkreis Rastatt. Band 2, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-1364-7, S. 515–529.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 181–182

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinmauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien