Steinteppich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steinteppich aus Marmorkiesel

Ein Steinteppich ist ein offenporiger Fußbodenbelag für den Innen- und Außenbereich. Steinteppiche bestehen typischerweise aus gerundeten Marmorkieseln oder gefärbten Quarziten, die mit Bindemitteln wie etwa Epoxid- oder PU-Harz vermengt werden. Die Mischung wird ähnlich wie ein Estrich auf einen bestehenden Bodenbelag aufgetragen.[1]

Allgemeine Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bindemittel wird mit naturfarbenen runden Marmorkieseln oder gefärbten Quarziten in verschiedenen Körnungen und Farben vermengt und dann auf Untergründe wie Estrich, Fliesen, Beton, Gussasphalt und diverse Kunststoffbeläge aufgetragen. Von lösungsmittelhaltigen Harzen ist abzuraten, da diese ab 2016 nicht mehr in Innenräumen eingesetzt werden dürfen. Da im Steinteppich Risse und Undichtigkeiten auftreten können, ist in Nassräumen wie Bädern darauf zu achten, dass der Untergrund wasserdicht ist. Auch muss bereits ein Gefälle hin zu installierten Abflüssen im Untergrundmaterial vorhanden sein. Im Untergrund verlegte Fußbodenheizungen sind möglich.

Steinteppiche können unter anderem in Wohnbereichen, Terrassen, Hausumfassungen, Ausstellungsräumen, Büros, Ladengeschäften und Bädern genutzt werden. Eine Verlegung im Dauernassbereich (z. B. Duschen) wird von manchen Herstellern vorgesehen, allerdings in der Regel mit einer zusätzlichen Versiegelung. Diese Anwendung hat sich noch nicht als Regel der Technik etabliert und sollte im Einzelfall mit dem jeweiligen Hersteller oder Verleger abgestimmt werden.

Im Außenbereich ist von Epoxidharzen abzuraten, da diese nicht witterungsbeständig sind und vergilben. Im Außenbereich sollten nur ein- oder zwei komponentige PU-Verlegeharze aufgrund ihrer UV-Stabilität eingesetzt werden. In lichtdurchfluteten Räumlichkeiten, z. B. Wintergärten, ist ein Steinteppich mit einem Bindemittel auf PU-Basis empfehlenswert.

Durch eine Porenverfüllung oder Versiegelung werden die Fugenbereiche weniger anfällig gegenüber Verschmutzungen.

Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Steinteppich ist strapazierfähig, rutschhemmend auch in Nassbereichen und verfügt über hohe Abriebfestigkeit. Wasser sammelt sich nicht auf dem Steinteppich, sondern sickert in der Regel hindurch. Somit kann sich auch kein gefährliches Eis oder stehendes Wasser bilden. Darüber hinaus kann es nicht zu statischen Aufladungen kommen. Ein Steinteppich kann zudem in unterschiedlichen Farben und Mustern aufgebracht werden.[1]

Steinteppiche lassen sich trocken sowie nass reinigen, mit einem Hochdruckreiniger abspritzen oder auch mit Dampf-, Sprüh- bzw. Extraktionssaugern behandeln. Schmutzpartikel werden gebunden und sind dadurch kaum sichtbar.[2]

Aufgrund der strukturierten Oberfläche rutschen Haustiere, wie Hunde und Katzen, weniger als auf sehr glatten Fußbodenbelägen

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verarbeitung von Epoxidharzen oder Polyurethanen kann allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem kann sich an der Oberfläche Grünbelag festsetzen. Durch die hohen Temperaturschwankungen im Außenbereich kann es schneller zu Dehnungsfugen und einem unansehnlichen Gesamtbild kommen.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Steinteppich verlegen: Die besten Tipps. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  2. Vorteile Steinteppich. Abgerufen am 19. Februar 2023 (deutsch).
  3. d.haederer: Warum bietet RENOfloor keine Steinteppich Beschichtung im Außenbereich an? In: RENOfloor® GmbH. Abgerufen am 19. Februar 2023 (deutsch).