Stonne

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Stonne
Stonne (Frankreich)
Stonne (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Ardennes (08)
Arrondissement Sedan
Kanton Vouziers
Gemeindeverband Portes du Luxembourg
Koordinaten 49° 33′ N, 4° 56′ OKoordinaten: 49° 33′ N, 4° 56′ O
Höhe 189–340 m
Fläche 7,18 km²
Einwohner 38 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 5 Einw./km²
Postleitzahl 08390
INSEE-Code

Kirche Notre-Dame

Stonne ist eine französische Gemeinde mit 38 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ardennes in der Region Grand Est und liegt ungefähr zwölf Kilometer südlich von Sedan auf dem Höhenzug Pain du Sucre (335 m). Bekannt wurde der Ort während des Zweiten Weltkriegs als „Verdun von 1940“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. August 1870 fand bei Stonne ein Gefecht zwischen dem V. Armeekorps und französischen Verbänden statt; am Tag darauf die Schlacht von Sedan. Diese entschied den Deutsch-Französischen Krieg.

Die Schlacht um Stonne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Guderians XIX. Armeekorps am 14. Mai 1940 die Maas bei Sedan überschritten hatte (Schlacht bei Sedan), entsandte er das motorisierte Infanterieregiment „Großdeutschland“ und Teile der 10. Panzer-Division nach Süden in Richtung der Höhen von Stonne zum Schutz seiner südlichen Flanke. Genau hier wollte General Richard O. Hunziger, Befehlshaber der französischen 2. Armee mit seiner Reserve (darunter die französische 3. Panzerdivision – 3e DCr) zum Gegenangriff ansetzen, um den deutschen Brückenkopf bei Sedan einzudrücken und Guderians Panzer über die Maas zurückzudrängen.

In den folgenden vier Tagen kam es zur „Schlacht um Stonne“ (15. – 18. Mai 1940), die zu einer der blutigsten Schlachten während des Westfeldzuges 1940 wurde und während der Stonne 17 Mal den Besitzer wechselte. Mittlerweile wurde das Regiment vom IR 64 abgelöst. Alleine das IR „Großdeutschland“ erlitt in Stonne innerhalb von nur zwei Tagen etwa 50 % seiner Verluste während des gesamten Westfeldzuges (103 Tote, 442 Verwundete und 25 Vermisste). Die 10. Panzer-Division verlor 25 Panzer, die Franzosen 33, darunter auch einige der schweren Char B1 Kampfwagen, welche den deutschen Verbänden besonders empfindliche Verluste zugefügt hatten. Die Schlacht endete mit einem deutschen Sieg, nachdem es den Franzosen nicht gelungen war, den deutschen Brückenkopf einzudrücken und die Front somit erstarrte, bis zum Durchbruch durch die Weygand-Linie der deutschen Panzerdivisionen während der Operation „Fall Rot“.[1]

Am 23. Mai 1940 unternahmen Wehrmacht-Truppen von Stonne aus eine Offensive Richtung Tannay.

Anzahl Einwohner
Jahr 19621968197519821990199920062016
Einwohner 7657413940334242
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Notre-Dame von 1960, Monument historique[2]
  • Ein Mahnmal erinnert an die alliierten Soldaten, die in der Region kämpften.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940 (= Operationen des Zweiten Weltkrieges. Bd. 2). 3. Auflage. Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57824-3.
  2. Eintrag Nr. PA08000017 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stonne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien