Street Food

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Ein Verkaufsstand in Seoul, Südkorea: Maiskolben, geröstete Maronen und Tteok (Reiskuchen), getrocknete Kaki, Tintenfische, Oktopusse und Feilenfische

Street Food (auch Streetfood) ist als Anglizismus ein Ausdruck für Speisen und Getränke, die für eine Zwischenmahlzeit entweder von einem Imbisswagen oder einer Garküche aus auf einer öffentlichen Verkehrsfläche, auf einem Markt oder Jahrmarkt angeboten oder unterwegs beim Aufenthalt auf einer öffentlichen Verkehrsfläche verzehrt werden (Engl.: „Take away“; AmE: „To go“).

Streetfood in China: Chuanr (geröstete Seesterne, See­pferd­chen und Skorpione auf einem Holz­stab)
Streetfood in Manila, Philippinen
Straßenverkauf von kandierten Früchten in Tianjin, China
Verschiedene Speiseinsekten als Streetfood in Bangkok
Kokoswasser als Getränk
Verzehrfertige Meeresfrüchte in Tours, Frankreich

Begriff und Begriffsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darreichung ist meist so, dass man die Speisen sofort und ohne Besteck (als Fingerfood) zu sich nehmen kann, beispielsweise auf einem Pappteller, auf oder in einem Pflanzenblatt, in Papier oder in eine Papierserviette eingewickelt oder auf Holzstäbchen aufgesteckt.

Streetfood ist oft einzigartig und typisch für die Region und wird meist an Ständen oder Wagen verkauft, die von Kleinunternehmern betrieben werden. Mitunter arbeitet die ganze Familie bei einem Streetfood Cart mit. Meist wird das Essen vor den Augen des Käufers zubereitet oder fertiggestellt und ist wegen der kleinen Portionen, der einfachen Zubereitung und dem Verkauf über „fliegende Händler“ oft preiswert.

Obwohl Fastfood auch oft unterwegs verzehrt wird, bezieht sich dieser Begriff eher auf den schnellen Verzehr in Kombination mit schneller Herstellung. Speisen und Getränke „zum Mitnehmen“, Englisch „to take away“, Österreichisch „Verkauf über die Gasse(n)“, werden mitunter besser verpackt angeboten.

Streetfood weltweit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Studie der FAO aus dem Jahr 2007 ernähren sich 2,5 Milliarden Menschen täglich von Streetfood, und es werden in Südamerika in städtischen Haushalten bis zu 30 Prozent der Haushaltsausgaben für Streetfood ausgegeben. In Bangkok versorgen 20.000 Streetfood-Händler die Stadtbewohner mit geschätzt 40 Prozent des täglichen Bedarfs an Lebensmitteln. Streetfood ist nicht nur billig, sondern kann auch nahrhaft sein.

Mobiler Warung in Kuta, Bali

Ein Warung (indonesisch ‚Lädchen‘) ist ein kleiner Straßen-Verkaufsstand für Nahrungsmittel auf Rädern (Imbisswagen). Er ist mit einer kleinen Kochstelle und einer Verkaufstheke ausgestattet. Warungs sind in Südost-Asien weit verbreitet und dienen der Versorgung der Bevölkerung auf der Straße mit Nahrungsmitteln. Verkauft werden beispielsweise gebratener Reis (Nasi Goreng), gebratene Nudeln (Bami Goreng), gebratenes Hähnchen (Bami Ayam) und Fleischspieße (Satay).[1]

In New York City gibt es seit 2005 mit den Vendy Awards (von Englisch vendor für „Verkäufer“) einen jährlichen Streetfood-Wettbewerb, bei dem von einer Jury der Verkäufer des Jahres gewählt wird.[2] Im US-amerikanischen Raum ist die Bezeichnung Food Truck Party üblich.

Gesundheitliche Aspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Studie aus Kalkutta in Indien ergab, dass ein durchschnittliches Streetfood-Essen 30 Gramm Proteine, 15 Gramm Fett und 180 Gramm Kohlenhydrate enthielt.[3]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übliche Streetfood-Speisen sind beispielsweise:

Übliche Streetfood-Getränke sind beispielsweise Trinkwasser, Kaffee, Tee (beispielsweise Schwarztee, Eistee, Minztee oder Bubble Tea), Fruchtsäfte, Bier, Glühwein, Limonaden, frisch gepresster Zuckerrohrsaft und Kokoswasser.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Unterdrückung des Hungers (und auch um Geld zu sparen) werden Cocablätter[5] oder Betelbissen[6] gekaut (nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Betelkauen regelmäßig von 600 Millionen Menschen praktiziert[7]).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carla Diamanti, Fabrizio Esposito: Streetfood – Authentische Snacks aus aller Welt, unter dem Imprint „h.f.ullmann“ 2011 im Tandem-Verlag erschienen, ISBN 978-3-8331-5614-4
  • Hinnerk von Bargen: Street Foods. Wiley, Hoboken 2015, ISBN 978-0-470-92864-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Street Food – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Streetfood – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SEA Wissenschaften
  2. StreetVendor.org: Vendy Awards. Abgerufen am 29. April 2018.
  3. FAO.org: School kids and street food (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive)
  4. Y. Manjeli, J. Tchoumboue, R. M. Njwe, A. Teguia: Guinea-pig productivity under traditional management. In: Tropical Animal Health and Production. Bd. 30, Nr. 2, 1998, ISSN 0049-4747, S. 115–122, doi:10.1023/A:1005099818044.
  5. Johanna Spuller: COCA - von der heiligen Pflanze zum verfolgten Drogenlieferanten, Diplomarbeit, Universität Wien, Wien, 2011, Seite 17
  6. Kauen gegen den Hunger -ein Statusbericht
  7. Verena Hölzl: Kautabak: Krebserregende Betelnuss gefährdet Birmas Ruf. In: Welt.de. 26. Mai 2015, abgerufen am 29. Januar 2019.