Sulaimaniyya

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Sulaimaniyya
Lage
Sulaimaniyya (Irak)
Sulaimaniyya (Irak)
Sulaimaniyya
Koordinaten 35° 33′ N, 45° 26′ OKoordinaten: 35° 33′ N, 45° 26′ O
Staat Irak Irak
Autonome Region Kurdistan
Gouvernement as-Sulaimaniyya
Basisdaten
Höhe 882 m
Einwohner 1.607.000 (2014)
Vorwahl 53 (Stadt), 964 (Land)
Postleitzahl 46001 – 46023 & 132132
Bürgermeister Haval Abubakr
Sulaimaniyya im Winter 2016 mit dem 2014 eröffneten Grand Millennium Hotel Sulaimani in der Bildmitte
Sulaimaniyya im Winter 2016 mit dem 2014 eröffneten Grand Millennium Hotel Sulaimani in der Bildmitte
Sulaimaniyya im Winter 2016 mit dem 2014 eröffneten Grand Millennium Hotel Sulaimani in der Bildmitte

Sulaimaniyya oder Slemani (kurdisch سلێمانی Silêmanî, arabisch السليمانية, DMG as-Sulaimānīya) ist eine Universitätsstadt im Irak und mit über 2 Millionen Einwohnern (2018) eine der größten Städte der Autonomen Region Kurdistan. Sie liegt südöstlich der Hauptstadt der Region Kurdistan Erbil und östlich der ölreichen Stadt Kirkuk. Die Stadt gilt als Kultur- und Bildungszentrum Kurdistans[1] und entwickelt sich zu einem Zentrum für den Tourismus der Region.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahl ist in den letzten Jahren explodiert. Vor allem in den Jahren nach dem Irakkrieg gab es eine massive Landflucht, die zu diesem massiven Einwohneranstieg führte. Durch die junge Geschichte der Stadt besteht die Bevölkerung nahezu nur aus Kurden. In den letzten Jahren jedoch steigt die Zahl der ausländischen Arbeiter, diese stammen vor allem aus Ost-Asien. Es leben vor allem Muslime in Sulaimaniyya, daneben gibt es noch einige Christen. Ihre Geschichte geht zurück bis zur Gründung der Stadt Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1862 wurde die erste christliche Kirche der Stadt gegründet.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt selbst gehört, als Zentral-Distrikt, zu den 16 Distrikten des Sulaimaniya-Gouvernements und ist selbst nochmal in vier Subdistrikte unterteilt. Diese beinhalten wiederum drei bis vier Stadtteile.

Die vier Sub-Distrikte sind:

  • Bazyan
  • Sharbazher
  • Tanjaro
  • Qaradagh

Geographie und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschneite Straßen im Januar 2015

Sulaimaniyya liegt mitten im Zāgros-Gebirge südlich des Berges Pira Magrun. Im Sommer erreichen die Temperaturen in Sulaymaniyya bis zu 45 Grad Celsius. Im Winter gibt es oftmals Schnee und die Temperaturen fallen gelegentlich unter Null. Zudem wehen in dieser Zeit oftmals starke Winde, die Sulaymaniyya unter den Kurden auch den Namen „Stadt der Winde“ eingebracht hat. Aufgrund der hohen Berge ringsum kommt es des Öfteren zu Niederschlägen.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sulaimaniyya
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 6 8 12 16 22 28 32 32 28 21 14 8 19
Mittl. Tagesmax. (°C) 9 13 16 21 29 34 39 38 34 26 18 11 24,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 2 4 7 11 17 22 26 26 22 16 8 4 13,8
Niederschlag (mm) 102 78 81 9 39 0 0 0 0 27 36 141 Σ 513
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Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Büste des Stadtgründers, Fürst Ibrahim Pascha von Baban

Bis zum 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sulaimaniyya wurde 1784[2] von dem kurdischen Fürsten Ibrahim Pascha Baban gegründet. Er benannte die Stadt nach dem damaligen Beylerbey von Bagdad Büyük Süleyman Pascha. Ferner hieß einer der Vorfahren des Stadtgründers Silêman Pascha. Es wird aber auch noch gesagt, dass die Leute beim Aufbau dieser Stadt einen Ring gefunden haben, der angeblich dem Propheten Salomo (Silêman) gehört haben soll. Eine weitere Legende berichtet, ein schönes Mädchen aus dem in der Nähe der heutigen Stadt gelegenen Dorf Melkendî habe den Pascha in den Ruhepausen seiner Jagd bewirtet und ihn dazu gebracht, seine Residenz zu verlegen. Als Herrschersitz der Baban-Dynastie und Hauptstadt des Sandschaks wuchs die Stadt rasch und erlangte großen Einfluss. Sie hatte im Gegensatz zu anderen Städten der Region keine Stadtmauer und Tore. Es befanden sich zwei Militärkasernen in der Stadt. Die Häuser der oberen Schichten wurden in ähnlichen Stilen wie in anderen Städten des Osmanischen Reichs errichtet. Die übrige Bevölkerung baute ihre Häuser wie im Dorf: einstöckige, mit Lehm verputzte Gebäude mit einem Dach, das aus Stroh bestand, welches mit Erde und Lehm vermengt und festgewalzt wurde. Das Dach wurde mit Holzbalken abgestützt.[3]

Die Stadt bestand ursprünglich aus sieben Stadtbezirken: Melkendî, dessen Name auf malik hindi, indischer König, oder malik gundi, Besitzer des Dorfes, zurückgehen soll; Çwar Bax, vier Gärten, hier befanden sich Gärten mit Obstbäumen; Dergezeîn, nach einem Dorf im iranischen Gebiet Hamadan benannt, aus dem die neuen Bewohner stammten; Seršeqam, benannt nach der Verbindungsstraße nach Bagdad; Goîje, benannt nach einer Bergkette; Kanîskan, Quelle der Hirsche, benannt nach einer Trinkwasserquelle und Colekan, benannt nach seinen früheren jüdischen Bewohnern, die nach der Gründung des Staates Israel teils freiwillig, teils durch die irakischen Behörden gezwungen, die Stadt verließen. Heute beträgt die Zahl der Bezirke weitaus mehr. Zu Beginn der 1920er Jahre sollen in Sulaimaniyya etwa 10.000 Menschen gelebt haben, davon 9000 Kurden, 750 Juden und 250 Chaldäer. 1965 betrug die Einwohnerzahl 65.000. Die Stadt begann in den folgenden Jahren, zu expandieren, zunächst in südöstliche, dann in westliche und südliche Richtung. Die oberen Schichten verließen das Zentrum und bauten im Osten und Nordwesten neue Wohnviertel.[3] Claudius James Rich berichtete im 19. Jahrhundert von großen Märkten und sauberen öffentlichen Bädern (Hamam), die schon zu Gründungszeiten der Stadt ein fester Bestandteil Sulaimaniyyas waren.[4]

Als 1812 der armenischstämmige Brite Serovbe Kartnesi die Stadt besuchte, berichtete er von 15 nestorianischen, 12 armenischen, 4 jakobitischen und an die 4000 muslimischen Familien. Zu Beginn der Stadtgeschichte konkurrierten die Sufiorden der Naqschbandi um Scheich Mevlana Xalid und die Qādirīya-Familie Berzanci um Einfluss auf die Muslime der Stadt. Obwohl Ibrahim Pascha und sein Sohn Mahmud die Naqschbandi sehr förderten, verschwand ihr Oberhaupt im Jahr 1811 spurlos. Danach setzte sich die Qādirīya als vorherrschender Orden durch.[3]

Um 1820 erklärte der Herrscher der Stadt, Mahmud Pascha, dem persischen Kronprinzen Abbas Mirza seine Loyalität und beendete damit die Abhängigkeit vom Osmanischen Reich. Danach verblieb Sulaimaniyya im Einflussbereich Persiens, bis die Osmanen das Fürstentum Baban 1847 zurückeroberten und die Herrscherdynastie absetzten. Fortan wurde das Gebiet von osmanischen Statthaltern regiert.[5]

Sulaimaniyya wurde sowohl zum wirtschaftlichen als auch zum kulturellen Zentrum dieser Region. Die Stadt hatte seit ihrer Gründung einen zentralen Basar, auf dem mit Produkten aus dem lokalen Acker- und Gartenbau gehandelt und Fernhandel betrieben wurde. Handwerklich wurden Kleidung, Kappen, Schuhe und Seife hergestellt; es gab Färberei, Gerberei, Tischlerei und Metallverarbeitung. Teehäuser dienten der Kommunikation der männlichen Bevölkerung. Zunächst entstanden religiöse Schulen, in denen die Dorfbewohner der Umgebung ihre Söhne zu Mullahs ausbilden ließen, Ende des 19. Jahrhunderts gab auch es eine Militärschule. Die Notabeln der Stadt ließen ihre Söhne auch in Bagdad und Istanbul ausbilden.[3] Der Sorani-Dialekt des Kurdischen wurde hier zu Literatursprache entwickelt und breitete sich mit dem Einfluss der Stadt auch aus, so dass das Gorani hier verdrängt wurde. Nach dem Sturz der Baban-Dynastie 1847 und dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt dem Irak zugeschlagen.

Ab dem 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kurdische Musiker Adnan Karim bei einem klassischen Konzert mit Symphonie-Orchester

Von 1922 bis 1924 war die Stadt Hauptstadt des nicht anerkannten Königreiches Kurdistan, das von Scheich Mahmud Barzandschi ausgerufen worden war. Dieser war zuvor von den Briten zum Gouverneur ernannt worden. Er führte mehrere Aufstände gegen sie an, die alle niedergeschlagen wurden. Trotzdem blühte in diesen Jahren das kurdische Publikations- und Pressewesen auf und Sulaimaniyya wurde zu einem geistigen Zentrum der entstehenden kurdischen Nationalbewegung. Auch entstanden in Sulaimaniyya die ersten kurdischsprachigen Schulen, 1920 wurde für sie das erste Schulbuch in kurdischer Sprache gedruckt: Kitebi awalamin qirā’ati kurdi.[6] Mitte der 1920er Jahre richteten Nachfahren der Baban und Berzanci die ersten Mädchenschulen ein, die sich in privaten Häusern befanden, aber nur von Mädchen der Oberschicht besucht wurden. Seit den 1920er Jahren nahm die Einwohnerzahl der Städte im Irak kontinuierlich zu, weil die Menschen vor Armut und Ausbeutung aus den ländlichen Regionen in die Städte flohen, die eine bessere Infrastruktur und mehr Lebenschancen boten.[3]

Am 7. März 1991 wurde Sulaimaniyya als erste kurdische Großstadt, im Zuge des Raperîn, von der Baath-Herrschaft Saddam Husseins befreit. Kurdische Peschmerga ließen schon Tage zuvor über Rundfunk die Bevölkerung von ihrem Vorhaben wissen. Beim Einmarsch der kurdischen Truppen erhielten sie massive Unterstützung von der Bevölkerung, welche sich bereits auf einen Kampf vorbereitet hatte. Es wurden simultan alle Regierungsgebäude der Stadt besetzt, hierbei ist das Rote Sicherheitsgebäude herauszuheben. In diesem hatte der irakische Geheimdienst über Jahrzehnte kurdische Oppositionelle foltern und ermorden lassen.[7] Die Befreiung Sulaimaniyyas und später Erbils und anderer kurdischer Großstädte im Norden des Irak kann als Anfang der faktischen Selbstverwaltung der Kurden im Norden des Irak angesehen werden.

In den letzten Jahren entwickelte sich die Stadt zu einer der am schnellsten wachsenden Städte des Irak. Seit 2003 sind 30 neue Stadtbezirke entstanden. Die Grundfläche der Stadt wuchs zwischen 2002 und 2006 um allein 61 % und dieses Wachstum hält an. Jedes Jahr entstehen etwa 20.000 neue Häuser und etwa 100.000 Menschen ziehen hinzu.

Aufgrund ihrer abgelegenen Lage blieb die Stadt von den Operationen im Zuge des Krieges gegen den Islamischen Staat weitgehend verschont. Erst im Zuge der Schlacht um Mossul kam es zu geplanten Ablenkungsangriffen. Ähnlich wie in Kirkuk sollen IS-Zellen Anfang November 2016 geplant haben Regierungsgebäude in Sulaimaniyya anzugreifen. Dies sei jedoch von den Sicherheitskräften rechtzeitig verhindert worden.[8]

Im Mai 2022 kamen in der Nähe der Stadt mehrere Menschen durch Drohnenangriffe ums Leben, für die das türkische Militär verantwortlich gemacht wird. Bis dahin war es vorwiegend in dem weiter westlich gelegenen Distrikt Sindschar zu Angriffen gekommen.[9]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statue des auf dem Kopf stehenden Dichters vor der Zentralbibliothek

Am 9. Juni 2004 wurde die umgebaute Bibliothek (jetzt: Zentralbibliothek) vom damaligen Premierminister Barham Salih eingeweiht.

Die Stadt verfügt über vier Universitäten.[10] Die Universität Sulaimaniya wurde bereits 1968 gegründet und ist seit 2014 Erasmus-Partner.[11] Ein neuer Universitätskomplex entsteht etwa 7 Kilometer westlich von dem alten Komplex, die Universität wird zum Stadtrand verlegt. Ziel der Universität ist es, laut eigener Aussage, der Menschheit zu dienen, Wissen zu verbreiten und zu einer der besten Universitäten des Nahen Ostens zu werden.[12] Zurzeit sind 25.500 Studenten eingeschrieben.[13] Im September 2007 wurde von dem amerikanischen Botschafter Ryan Crocker eine neue Universität eröffnet. Diese neue Universität heißt Amerikanische Universität Irak (AUIS) und wurde mit 10,5 Mio. USD vom amerikanischen Kongress und 40 Mio. USD aus Spenden finanziert. Die Gesamtkosten werden 90 Mio. USD betragen. Nach Vorbild der Amerikanischen Universität Beirut (AUB) und der Amerikanischen Universität Kairo (AUC) soll diese Universität den Irak und besonders den Norden des Landes nach vorne bringen. Die Studienkosten werden 10.000 USD betragen. Im ersten Semester werden 50 Studenten angenommen. Wenn die Universität fertiggestellt ist, sollen hier 1000 Studenten ausgebildet werden. Unterrichtssprache ist Englisch. In den Jahren 2008 und 2010 wurden zwei weitere Universitäten eröffnet.[10]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als offizielle Kulturhauptstadt Kurdistans gilt Sulaimaniyya als ein Zentrum der Intellektuellen und der Kunst. Unter den Kurden gilt die Stadt als weniger religiös als andere kurdische Städte, wie beispielsweise Halabdscha. Die Stadt bietet ein vielfältiges kulturelles Programm. Dazu zählt die große Museumslandschaft mit dem Sulaimaniyya-Museum und knapp zwei Dutzend größeren und kleineren Museen und Ausstellungshäusern. Weiterhin stehen viele Bibliotheken, unter anderem die Nationalbibliothek, die Zentralbibliothek, wie auch die Universitätsbibliotheken, der Bevölkerung ohne Einschränkungen offen. Das Staatstheater gilt als eines der besten in der Autonomen Region Kurdistan und gilt als Aushängeschild der Stadt. Das klassische Symphonie-Orchester, als Teil des Staatstheaters, ist im gesamten Irak bekannt und tritt darüber hinaus auch in den angrenzenden Staaten im Nahen Osten auf.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sulaimaniyya ist eines der Zentren der kurdischen Nationalbewegung und hat daher eine überdurchschnittlich politisierte Bevölkerung. Die Stadt ist Hauptsitz dreier großer Parteien, der Patriotischen Union Kurdistans, der Gorran (Liste für Wandel) und der Bewegung Neue Generation[14], sowie mehrerer kleinerer Parteien. Sie war auch ein Schwerpunkt der Unruhen im Jahr 2011, die sich gegen die Regierung und die herrschenden Parteien der Region richteten.[15] Als Auswirkung dieser sehr politischen und intellektuellen Bevölkerung kam es während der Stadtgeschichte immer wieder zu Aufständen der kurdischen Bewohner der Stadt gegen die von ihnen als Besatzer empfundenen Osmanen, Briten oder Araber. Hieraus resultierten wiederum starke Repressalien durch die jeweiligen Machthaber, wie zum Beispiel die Auflösung und Verlegung der Universität 1981 durch Saddam Hussein.

Von Sulaimaniyya ausgehende Aufstände sind unter anderem:

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panorama vom September 2015

Beförderungsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flughafen Sulaimaniyya befindet sich westlich der Stadt und wird durch eine Autobahn-ähnliche Straße mit dem Zentrum verbunden. Er wurde am 21. Juli 2005 eröffnet. Von ihm aus werden hauptsächlich andere Städte des Mittleren Ostens wie Teheran, Dubai, Amman sowie Beirut und Istanbul bedient.[20]

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nahverkehr findet hauptsächlich mit Bussen und Taxis statt. Da die Kosten sehr gering sind, ist das Taxifahren in der Stadt sehr viel populärer als die Fahrt im Bus. Dies liegt vor allem auch an den unregelmäßigen Abfahrt- und Ankunftszeiten der Busse. Anfang 2015 soll der Busverkehr der Stadt, mithilfe einer niederländischen Firma, einen neuen Plan bekommen und zuverlässiger werden.[21]

Medizinische Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt gibt es mehr als 20 private und staatliche Krankenhäuser, Kliniken und Universitätskliniken.

Großprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Qaiwan-Türme

Das Qaiwan-Towers-Projekt beinhaltet die Zwillingstürme mit einer Megamall zwischendrin, welche die beiden Türme miteinander verbindet. Einer der Türme wird der Wirtschaft der Stadt dienen und Luxus-Büroräume zur Verfügung stellen, während der andere Turm ein Fünf-Sterne-Hotel mit 220 Räumen beherbergen wird. Die Projektkosten belaufen sich auf 100 Millionen Dollar.[22]

  • Sulaimaniyah Heights

Die Sulaimaniyah Heights sollen am Fuße des Zagros-Gebirges, im Norden der Stadt, entstehen. Das 500-Millionen-Dollar-Projekt soll 2500 Wohn- und Büro-Gebäude beinhalten und zu einer prestigeträchtigen Gegend der Stadt werden. 2018 soll das Projekt fertiggestellt werden.[23]

  • Bakrajo Gate

Das Bakrajo-Gate-Projekt beinhaltet einen Wolkenkratzer und fünf weitere Hochhäuser beinhalten, die vor allem wirtschaftliche Nutzung erfahren sollen. Ein Schwimmbad, Restaurants und sportliche Aktivitäten sollen Bakrajo Gate zu einem beliebten Ausgeh-Ziel machen.[24]

  • Kurd Towers

Die Zwillingstürme Kurd Towers sollen 175 m hoch werden und zur Zeit ihrer Fertigstellung die höchsten Gebäude Kurdistans sein. Sie sollen sowohl Wohneinheiten beinhalten als auch kommerzielle Nutzung der Räume erlauben.[25]

  • Silemani 3000

Das Projekt Silemani 3000 erstreckt sich über eine Fläche von 4200 m² und soll eine Megamall, kommerzielle Büros, eine Sporthalle wie auch weitere möglichkeiten für Sportliche Aktivitäten anbieten. Die Fertigstellung soll Ende 2014 – Anfang 2015 stattfinden.[26]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Büste des Fürsten Scharaf Khan Bitlisi, dem Autor der Scherefname, im öffentlichen Park in Sulaimaniyya
  • Amna Suraka: Ehemaliges Geheimdienst-Hauptquartier des Baath-Regimes. Ehemals auch als Foltergefängnis genutzt dient es heute als Museum.
  • Grand Millennium: Hotel und höchstes Gebäude der Stadt.
  • Parkî Azadî: Der „Park der Freiheit“ ist eine große Erholungsanlage mit Restaurants, Cafés und Spielplätzen für Kinder. Die große Grünanlage wird oft zum Picknicken besucht.
  • Nationalmuseum mit seinen knapp 15.000 Jahre alten Fundstücken. Die Zeitspanne der Ausstellungsstücke reicht von den Neanderthalern bis zu den antiken Reichen Mesopotamiens und zum Königreich Irak.
  • Chavy-Land: Ein großer Freizeitpark mit dem größten Riesenrad im Nahen Osten.
  • Nationaltheater: Das Nationaltheater samt dem Nationalorchester sind sowohl bei Kurden, als auch bei den angrenzenden Völkern, bekannt und genießen eine hohe Anerkennung.
  • Azmar: Sulaimaniyya liegt direkt am Fuße des Azmar-Berges. Die Aussicht über die Stadt gilt bei den Bewohnern als einzigartig.

Sicherheitslage seit dem Golfkrieg 2003[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als eine der ganz wenigen größeren Städte des Irak hat Sulaimaniyya praktisch keine Bombenanschläge seit dem Kriegsende 2003 erlebt.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sulaimaniyya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://investingroup.org/files/the%20guide%20-%20kurdistan.pdf
  2. Nach J. Edmons wurde die Stadt 1783 und nach Basil Nikitin 1786 gegründet.
  3. a b c d e Andrea Fischer-Tahir: »Wir gaben viele Märtyrer«. Widerstand und kollektive Identitätsbildung in Irakisch-Kurdistan, ISBN 978-3-89771-015-3, Münster 2003, S. 61 ff.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bot.krg.org
  5. Martin van Bruinessen: Agha, Scheich und Staat – Politik und Gesellschaft Kurdistans, 2. Aufl., Berlin 2003, ISBN 3-88402-259-8, S. 304, 429
  6. Joyce Blau, KURDISH LANGUAGE ii. HISTORY OF KURDISH STUDIES. Encyclopedia Iranica Online, 2009
  7. http://www.hrw.org/legacy/reports/1992/Iraq926.htm
  8. Asayish foils ISIS attempt to control governmental organizations in Sulaymaniyah, auf: iraqinews.com (1. November 2016)
  9. Sechs Tote bei mutmaßlich türkischen Drohnenangriffen im Nordirak. derstandard.de, 22. Mai 2022, abgerufen am 19. Juni 2022.
  10. a b Archivierte Kopie (Memento vom 5. Februar 2015 im Internet Archive)
  11. University of Sulaimani: University of Sulaimani Joins the Erasmus Mundus – MARHABA Project 2014–2018 (Memento vom 24. April 2015 im Internet Archive).
  12. University of Sulaimani: The Vision and Mission of University (Memento vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive).
  13. http://univsul.edu.iq/
  14. New Generation and the New Opposition in Iraq’s Parliament. Abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
  15. Iraqis protest in Kurdish region, capital, Reuters, 19. Februar 2011
  16. Ely Banister Soane: To Mesopotamia and Kurdistan in Disguise. Cosimo Classics, reprint, New York 2007, ISBN 978-1-333-87977-8, S. 371.
  17. Prince, J.: A Kurdish State in Iraq, In: Current History, Januar 1993
  18. Michael G. Lortz: Willing to Face Death: A History of Kurdish Military Forces. The Peshmerga in Modern Iraq (1958–2003 ). In: THE FLORIDA STATE UNIVERSITY, COLLEGE OF SOCIAL SCIENCES. Florida State University Libraries, 2005, S. 58-61, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2013; abgerufen am 21. Dezember 2015 (englisch, A thesis submitted to the Department of International Affairs in partial fulfillment of the requirements for the degree of Master of Arts).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/etd.lib.fsu.edu
  19. Shwan Zulal: Kurdistan Peshmarge Minister gives green light to shoot as PUK extreme elements take charge. Ekurd.net, 25. April 2011, archiviert vom Original am 27. Februar 2021; abgerufen am 20. August 2012 (englisch).
  20. http://www.sul-airport.com/
  21. http://rudaw.net/english/kurdistan/24092014
  22. http://www.the-report.net/iraq/kurdistan-region-sep2013/681-profile-qaiwan-group-leading-the-field
  23. http://www.qaiwangroup.com/sulaymaniyah-heights/
  24. http://www.farukholding.com/project/detail.xhtml?id=32
  25. http://www.farukholding.com/project/detail.xhtml?id=33
  26. http://www.bareazgroup.com/Weberhinan_E.aspx?Jimare=8&proje=2