Super League (Europa)

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Super League
Aktuelle Saison Super League XXIV
Sportart Rugby League
Abkürzung SRL
Ligagründung 1996
Mannschaften 12
Land/Länder England England
Frankreich Frankreich
Kanada Kanada
Titelträger St Helens (2019)
Rekordmeister Leeds Rhinos (7)
TV-Partner Sky Sports
Website superleague.co.uk

Die Super League ist die einzige vollständig professionalisierte Liga für Rugby League in der nördlichen Hemisphäre. Sie wird vom britischen Verband Rugby Football League (RFL) organisiert und umfasst 12 Mannschaften. Zehn stammen aus England und je eine aus Frankreich und Kanada. Die erstmals 1996 ausgetragene Super League löste die oberste Spielklasse der seit 1895 bestehenden Rugby Football League Championship ab.

Meisterschaftsmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Super League sind 12 Mannschaften beteiligt. Die von Februar bis Juli dauernde Saison umfasst eine Hinrunde und Rückrunde, unterbrochen vom Magic Weekend (früher Millennium Magic) in Cardiff mit je einem Spiel. Nach Ende der insgesamt 23 Spielrunden umfassenden regulären Saison folgen die Super-8-Playoffs, in denen die vier Halbfinalteilnehmer ermittelt werden. Das darauf folgende Super League Grand Final wird jeweils im Old Trafford in Manchester ausgetragen. Die Super-8-Playoffs funktionieren wie folgt:

  • Nach Ende der regulären Saison kommen die ersten acht Mannschaften in die Super-8-Playoffs, während die restlichen vier mit den ersten vier Mannschaften aus der Championship im sogenannten Super-8-Qualifikationsturnier spielen.
  • Nun werden sieben Runden gespielt, also jeder gegen jeden ohne Rückspiel. Bei den Super-8-Playoffs zählen auch die Punkte aus der vorherigen Runde, das heißt, wer nach der regulären Saison 33 Punkte hatte, hat nach einem Sieg in den Playoffs insgesamt 35 Punkte. Beim Super-8-Qualifikationsturnier hingegen wird alles auf null gesetzt, so dass die Platzierung aus der vorherigen Runde keine Rolle spielt.
  • Nachdem die Runden beendet sind, spielen die ersten vier Mannschaften der Super-8-Playoffs um den Einzug ins Finale. Im Halbfinale spielt der Erstplatzierte gegen den Viertplatzierten und der Zweit- gegen den Drittplatzierten. Der Gewinner des Super League Grand Final spielt gegen den Meister der australisch-neuseeländischen National Rugby League in der World Club Challenge um den Weltpokal.
  • Im Super-8-Qualifikationsturnier kommen, nachdem die Runden beendet sind, die ersten drei Mannschaften in die Super League, während die letzten drei in die Championship kommen. Der Viert- und Fünftplatzierte tragen ein Relegationsspiel, das sogenannte Million Pound Game, darum aus, wer in der Super League spielen darf. Durch dieses Format gibt es anders als in vielen anderen Ligen keine vorher festgelegte Zahl von Auf- und Absteigern, diese kann je nach Platzierung der Mannschaften und Ausgang des Relegationsspiels stark variieren.

Mannschaften 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mannschaft Stadion Stadt/Region
Castleford Tigers The Mend-A-Hose Jungle Castleford, West Yorkshire
Catalans Dragons Stade Gilbert Brutus Perpignan, Département Pyrénées-Orientales, Frankreich
Huddersfield Giants John Smith’s Stadium Huddersfield, West Yorkshire
Hull FC KCOM Stadium Kingston upon Hull, East Riding of Yorkshire
Hull Kingston Rovers Lightstream Stadium Kingston upon Hull, East Riding of Yorkshire
Leeds Rhinos Headingley Carnegie Stadium Leeds, West Yorkshire
Salford Red Devils AJ Bell Stadium Salford, Greater Manchester
St Helens RLFC Totally Wicked Stadium St Helens, Merseyside
Toronto Wolfpack Lamport Stadium Toronto, Ontario, Kanada
Wakefield Trinity Wildcats Beaumont Legal Stadium Wakefield, West Yorkshire
Warrington Wolves Halliwell Jones Stadium Warrington, Cheshire
Wigan Warriors DW Stadium Wigan, Greater Manchester

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996 gründete die News Corporation von Rupert Murdoch die australische Super League, um sich beim Kampf um Übertragungsrechte gegen die Australian Rugby League durchzusetzen. Beide Ligen fusionierten im darauf folgenden Jahr zur National Rugby League.

Murdoch wandte sich auch an britische und französische Vereine mit dem Vorschlag, die Super League Europe (SLE) zu bilden. Eine große Geldsumme beeinflusste die Entscheidungsfindung und die erste Saison begann 1996. Als Teil der Vereinbarungen wurde die Saison vom Winter- ins Sommerhalbjahr verschoben.

Zunächst waren verschiedene Fusionen bestehender Vereine vorgesehen:

Zusätzlich sollten folgende nichtfusionierten Vereine der Liga angehören: St Helens RLFC, Wigan Warriors, Leeds Rhinos, Bradford Bulls, Halifax RLFC, London Broncos, Paris Saint-Germain und Toulouse Olympique.

Diese Pläne stießen aber auf großen Widerstand, so dass schließlich nur bestehende Vereine in den neuen Wettbewerb aufgenommen wurden. Aus der obersten Liga Englands waren nur die zehn besten Mannschaften zugelassen (ohne Wakefield und Widnes). Die London Broncos, die Viertplatzierten der zweiten Liga, wurden aus wirtschaftlichen Gründen aufgenommen. Außerdem bildete sich mit Paris Saint-Germain eine neue französische Mannschaft.

Nach zwei Jahren löste sich das Team von Paris Saint-Germain wieder auf, und die Super League bestand nur noch aus englischen Mannschaften. Auf- und Abstieg zwischen der Super League und der National League One wurden wieder eingeführt und 2002 war die Super League wieder vollständig ins englische Ligensystem integriert, so dass sie im Endeffekt eigentlich nur eine umbenannte oberste Liga darstellt. Seit 2006 ist mit den Dragons Catalans aus Perpignan wieder eine französische Mannschaft beteiligt, die während drei Jahren Schutz vor einem möglichen Abstieg genoss.

Auf die Saison 2009 hin erhielten die Celtic Crusaders aus Wales und die Salford City Reds eine Lizenz, womit die Super League nun 14 Mannschaften umfasste. Nach 2009 gab es keinen automatischen Absteiger aus der Super League mehr, die Vereine wurden auf der Basis einer Franchise zugelassen. Eine alle drei Jahre stattfindende Überprüfung der Franchises sollte gewährleisten, dass unterklassige Vereine auch weiterhin die Chance besaßen, aufzusteigen.

Für die Saison 2012 wurde den Crusaders die Lizenz entzogen. Sie wurden durch die Widnes Vikings ersetzt.

In der Saison 2014 stiegen die Bradford Bulls und die London Broncos ab, wodurch sich die Anzahl der Mannschaften wieder auf 12 reduzierte. Seit der Saison 2015 gibt es wieder einen Auf- und Abstieg zwischen der Super League und der Championship.

Ergebnisse der bisherigen Finalspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Meister Ergebnis Zweiter Finalist Tabellenführer nach Ende der regulären Saison
1996 St Helens St Helens
1997 Bradford Bulls Bradford Bulls
1998 Wigan Warriors 10-4 Leeds Rhinos Wigan Warriors
1999 St Helens 08-6 Bradford Bulls Bradford Bulls
2000 St Helens 29-16 Wigan Warriors Wigan Warriors
2001 Bradford Bulls 37-6 Wigan Warriors Bradford Bulls
2002 St Helens 19-18 Bradford Bulls St Helens
2003 Bradford Bulls 25-12 Wigan Warriors Bradford Bulls
2004 Leeds Rhinos 16-8 Bradford Bulls Leeds Rhinos
2005 Bradford Bulls 15-6 Leeds Rhinos St Helens
2006 St Helens 26-4 Hull FC St Helens
2007 Leeds Rhinos 33-6 St Helens St Helens
2008 Leeds Rhinos 24-16 St Helens St Helens
2009 Leeds Rhinos 18-10 St Helens Leeds Rhinos
2010 Wigan Warriors 22-10 St Helens Wigan Warriors
2011 Leeds Rhinos 32-16 St Helens Warrington Wolves
2012 Leeds Rhinos 26-18 Warrington Wolves Wigan Warriors
2013 Wigan Warriors 30-16 Warrington Wolves Huddersfield Giants
2014 St Helens 14-6 Wigan Warriors St Helens
2015 Leeds Rhinos 22-20 Wigan Warriors Leeds Rhinos
2016 Wigan Warriors 12-6 Warrington Wolves Warrington Wolves
2017 Leeds Rhinos 24-6 Castleford Tigers Castleford Tigers
2018 Wigan Warriors 12-4 Warrington Wolves St Helens
2019 St Helens 23-6 Salford Red Devils St Helens
2020 St Helens 08-4 Wigan Warriors Wigan Warriors
2021 St Helens
2022 St Helens 24-12 Leeds Rhinos St Helens
Titel Verein Saison
8 Leeds Rhinos 2004, 2007, 2008, 2009, 2011, 2012, 2015, 2017
8 St Helens 1996, 1999, 2000, 2002, 2006, 2014, 2019, 2020
5 Wigan Warriors 1998, 2010, 2013, 2016, 2018
4 Bradford Bulls 1997, 2001, 2003, 2005

1996 und 1997 gewann die erstplatzierte Mannschaft in der Tabelle die Meisterschaft, in den folgenden Playoffs wurde ein separater Titel (Premiership) vergeben. In beiden Jahren gewann Wigan im Finale gegen St Helens.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Phil Caplan und Jonathan R. Doidge: Super League - the first ten years. ISBN 0-7524-3698-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]