Suzuki Jimny

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Suzuki Jimny
Produktionszeitraum: seit 1998
Klasse: Geländewagen
Karosserieversionen: Kombi, Cabriolet
Vorgängermodell: Suzuki SJ/Samurai

Während sämtliche leichten Geländewagen von Suzuki bereits seit 1968 in Japan unter der Bezeichnung Suzuki Jimny angeboten werden, erhielt in Europa erst die im Sommer 1998 vorgestellte dritte Generation als Nachfolger des seit 1981 gebauten Suzuki SJ diese Bezeichnung.

Erste Generation FJ (1998–2018)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Generation
Suzuki Jimny (1998–2005)
Suzuki Jimny (1998–2005)

Suzuki Jimny (1998–2005)

Produktionszeitraum: 1998–2018
Karosserieversionen: Kombi, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
1,3 Liter
(59–63 kW)
Dieselmotor:
1,5 Liter
(48–63 kW)
Länge: 3645–3805 mm
Breite: 1600–1645 mm
Höhe: 1670–1705 mm
Radstand: 2250 mm
Leergewicht: 1135–1260 kg

Wie bei den SJ-Modellen gibt es den 1998 eingeführten Jimny in einer geschlossenen Variante und als Cabrio. Er ist zwar nicht ganz so geländegängig wie das Vorgängermodell, aber komfortabler und alltagstauglicher. Im August 2005 gab es eine Modellpflege. Das Modell wird in Japan auch als Mazda AZ-Offroad mit 660-cm³-Motor vertrieben. Es handelt sich bei der Mazda-Variante um eine Kei-Car-Variante, die es auch vom Jimny gibt und nicht der in Europa erhältlichen Version entspricht. Auch den Jimny gibt es mit diesem Motor.

Der Jimny hat vorne und hinten sehr kurze Überhänge. Dies ermöglicht Böschungswinkel bis zu 42°. Die Modelle ab Sommer 2005 haben eine neu gestaltete Frontpartie, um den Ladeluftkühler der stärkeren Dieselvariante unterzubringen. Dadurch wurde der vordere Böschungswinkel auf 36° reduziert.

Beide Varianten werden von dem bei Suzuki üblichen 1,3-Liter-Ottomotor mit 4 Zylindern und 16 Ventilen angetrieben. Dieser leistet 63 kW (86 PS) und verbraucht laut Hersteller im Drittelmix 7,2 Liter Super bleifrei. Der Kohlendioxid-Ausstoß liegt bei 171 g/km.

Statt des Ottomotors bietet Suzuki auch einen 1,5-Liter-Common-Rail-Dieselmotor von Renault mit 48 kW (65 PS) an. Dieser verbraucht im Drittelmix 6,1 Liter bei einem Kohlendioxid-Ausstoß von 162 g/km. Seit Sommer 2005 leistet dieser Motor ebenso wie der Ottomotor 63 kW (86 PS). Das maximale Drehmoment des Dieselmotors ist mit 200 Nm erheblich größer als das des Ottomotors, der 110 Nm abgeben kann.

In Deutschland und in der Schweiz wird das Fahrzeug nur noch mit zuschaltbarem Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe angeboten, die 2WD-Version gibt es nicht mehr. Im Normalbetrieb wird nur die Hinterachse angetrieben. Der Wagen darf in Deutschland 1300 kg ziehen, was dem Fahrzeugleergewicht entspricht.[1]

Die Cabriovariante sowie die Dieselmodelle wurden für den europäischen Markt vom spanischen Geländewagenhersteller Santana Motor gefertigt, so dass in den Zulassungspapieren Santana (E) als Hersteller angeführt ist. Die geschlossene Version wird seit jeher in Japan produziert. In Deutschland und Österreich werden die Dieselvariante seit 2009 nicht mehr angeboten. Die Produktion des Cabrios endete 2011, als Santana geschlossen wurde.

Im Herbst 2012 wurde der Jimny erneut überarbeitet. Modifiziert wurde die Front neuem Kühlergrill sowie einen geänderten Stoßfänger. Am Heck wurde lediglich der Stoßfänger geringfügig angepasst. Auch erhält der Geländewagen neue Lackierungen, eine aufgewertete Ausstattung und neue Bezugsstoffe für die Sitze und Kopfstützen. Auf technischer Seite wurden keine Änderungen vorgenommen.[2]

Seit Mitte 2012 wird der Jimny auch in Brasilien produziert, allerdings ausschließlich für den lokalen Markt. Sehr beliebt sind dort die Sondermodelle 4sun mit Faltdach wie die früheren Skyline Sondermodelle, 4sport und 4work mit geänderter Karosserie und geändertem Fahrwerk, einem Schnorchel und optional größeren Reifen. 2017 wurde ein Cabrio vorgestellt, welches unter der Bezeichnung Canvas vermarktet werden soll.

Seit Juli 2015 erfüllt der Motor die EURO-6-Abgasnorm, die Leistungsdaten blieben dabei mit 62 kW (84 PS) unverändert. Zur Serienausstattung gehören seither ESP und Reifendruckkontrollsystem. Der Innenraum wurde leicht überarbeitet und das Lenkrad angepasst.

Japanische Variante mit 660-cm³-Dreizylindermotor

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1.3 1.3 1.3 1.3 1.5 D 1.5 DDiS
Bauzeitraum 10/1998–12/2000 01/2001–05/2005 06/2005–06/2015 07/2015–04/2018 04/2004–11/2005 12/2005–04/2009
Motorkenndaten
Motortyp R4-Ottomotor R4-Dieselmotor
Hubraum 1298 cm³ 1328 cm³ 1461 cm³
max. Leistung bei min−1 59 kW (80 PS) / 6000 60 kW (82 PS) / 5500 63 kW (86 PS) / 6000 62 kW (84 PS) / 6000 48 kW (65 PS) / 3750 63 kW (86 PS) / 3750
max. Drehmoment bei min−1 104 / 4500 110 / 4500 110 Nm / 4100 160 Nm / 200 Nm / 1750
Kraftübertragung
Antrieb, serienmäßig Hinterradantrieb Allradantrieb
Antrieb, optional (Allradantrieb)
Getriebe, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional [4-Gang-Automatikgetriebe (nur in Verbindung mit Allradantrieb)] [4-Gang-Automatikgetriebe] [4-Gang-Automatikgetriebe]
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 140 km/h [135 km/h] 140 km/h 140 km/h [135 km/h] 130 km/h 145 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h k. A. 14,1 s [17,2 s] k. A. 17,0 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (kombiniert) 8,0 l Super (8,2 l Super) 7,8 l Super 7,1 l [7,3 l] Super 6,1 l Diesel
CO2-Emissionen (kombiniert) k. A. 162 g/km [167 g/km] 162 g/km
Tankinhalt 40 l

Zweite Generation GJ (seit 2018)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. Generation
Suzuki Jimny (seit 2018)
Suzuki Jimny (seit 2018)

Suzuki Jimny (seit 2018)

Produktionszeitraum: seit 2018
Karosserieversionen: Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,5 Liter (75 kW)
Länge: 3645 mm
Breite: 1645 mm
Höhe: 1705 mm
Radstand: 2250 mm
Leergewicht: 1165 kg

2018 präsentierte Suzuki eine neue Generation des Jimny. Als erstes kam er im Juli 2018 in Japan auf den Markt,[3] der europäische Markt folgte am 27. Oktober 2018. In Japan existiert zudem eine Kei-Car-Variante mit geringeren Abmessungen. Eine Cabrioversion wird nicht mehr angeboten.[4] Seit Oktober 2021 gibt es den Jimny in den EU-Märkten nur noch in einer Nutzfahrzeugvariante in der Zulassungsklasse N1 mit Trenngitter zum Laderaum sowie ohne Seiten- und Kopfairbags. Außerdem wurde die Sitzanzahl auf zwei reduziert, denn in Nutzfahrzeugen (Fahrzeugen für den Transport von Gütern) muss mehr Platz für den Transport von Gütern vorhanden sein als für den Personentransport. Hintergrund ist, dass die Jimny-Zulassungen mit ihrem vergleichsweise hohen Verbrauch auf diese Weise nicht auf den Pkw-CO2-Flottenverbrauch des Herstellers Suzuki zählen, da dieser nur M1-Fahrzeuge umfasst.[5] Die viersitzige Version wurde bereits im September 2020 vom europäischen Markt genommen.[6]

Im Januar 2023 präsentierte Maruti Suzuki auf der Auto Expo eine fünftürige Version. Der Radstand beträgt hier 2.590 mm, die Gesamtlänge 3.985 mm. Diese Version bleibt vorerst den Märkten in Indien, Afrika, Australien und Lateinamerika vorbehalten.[7]

Mitte 2024 soll der Verkauf des Jimny in Deutschland komplett eingestellt werden.[8]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1.5
Bauzeitraum seit 10/2018
Motorkenndaten
Motortyp R4-Ottomotor
Motorcode K15B
Hubraum 1462 cm³
max. Leistung bei min−1 75 kW (102 PS) / 6000
max. Drehmoment bei min−1 130 Nm / 4000
Kraftübertragung
Antrieb, serienmäßig Allradantrieb
Antrieb, optional
Getriebe, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional [4-Gang-Automatikgetriebe]
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h
[140 km/h]
Beschleunigung, 0–100 km/h 12,8 s
[k. A.]
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (kombiniert) 6,8 l Super
[7,5 l Super]
CO2-Emissionen (kombiniert) 154 g/km
[170 g/km]
Tankinhalt 40 l
Abgasnorm nach EU-Klassifikation Euro 6d-TEMP

Santana Jimny[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ende der Zusammenarbeit von Suzuki und Santana im Jahr 2009 gab Suzuki bekannt, dass es für die von Santana gefertigten Fahrzeuge keinen Kundensupport gebe, da es sich nicht um Suzukis, sondern um Santanas handele. Das Ende von Santana im Jahr 2011 bedeutet für die in Spanien gefertigten Fahrzeuge, in erster Linie das Jimny-Cabrio, dass eine Versorgung mit fahrzeugspezifischen Ersatzteilen nicht mehr sichergestellt ist. Alle anderen Ersatzteile (z. B. Motor- oder Fahrwerkskomponenten) sind mit dem in Japan hergestellten Jimny kompatibel und weiterhin problemlos erhältlich. Die Fahrgestellnummer der bei Santana hergestellten Fahrzeuge beginnt mit den Buchstaben „VSE“.

Ebenfalls klagen Fahrzeugbesitzer über die stark schwankende Verarbeitungsqualität und starke Korrosion der bei Santana gefertigten Fahrzeuge.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Suzuki Jimny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.autobild.de/bilder/gebrauchtwagen-test-suzuki-jimny-13817911.html#bild11 abgerufen am 7. Juli 2021.
  2. Facelift für Suzuki Jimny
  3. New-Gen Suzuki Jimny And Jimny Sierra Launched In Japan – NDTV CarAndBike. In: auto.ndtv.com. 6. Juli 2018, abgerufen am 26. September 2018 (englisch).
  4. Torsten Seibt, Patrick Lang, Stefan Cerchez: Suzuki Jimny (2018): Fahrbericht, Daten, Marktstart: Der kleinste echte Offroader im Video-Fahrbericht. In: auto-motor-und-sport.de. 18. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.
  5. Thomas Kroher, Jochen Wieler: Suzuki Jimny: ADAC Test, Crashtest, Daten, Preise. In: ADAC Autokatalog. ADAC, 18. November 2021, abgerufen am 14. Januar 2022.
  6. Lars Jakumeit: Suzuki Jimny (GJ): Gebrauchtwagen-Test. In: autobild.de. 24. Mai 2022, abgerufen am 24. Mai 2022.
  7. Manuel Lehbrink: Suzuki Jimny Fünftürer (2023) debütiert mit 105-PS-Mild-Hybrid. In: motor1.com. Motorsport Network LLP, 12. Januar 2023, abgerufen am 12. Januar 2023.
  8. Bianca Garloff: Suzuki nimmt drei beliebte Modelle vom deutschen Markt. In: autobild.de. 15. Dezember 2023, abgerufen am 18. Dezember 2023.