Târgu Ocna

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Târgu Ocna
Stadt Okna
Aknavásár
Wappen von Târgu Ocna
Târgu Ocna (Rumänien)
Târgu Ocna (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Westmoldau
Kreis: Bacău
Koordinaten: 46° 17′ N, 26° 37′ OKoordinaten: 46° 16′ 44″ N, 26° 36′ 51″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 263 m
Fläche: 48,90 km²
Einwohner: 10.410 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 213 Einwohner je km²
Postleitzahl: 605600
Telefonvorwahl: (+40) 02 34
Kfz-Kennzeichen: BC
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 2 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Poieni, Vâlcele
Bürgermeister: Cristian-Aurelian Ciubotaru (PSD)
Postanschrift: Str. Trandafirilor, nr. 1
loc. Târgu Ocna, jud. Bacău, RO–605600
Website:
Rathaus in Târgu Ocna

Târgu Ocna (deutsch veraltet Stadt Okna, ungarisch Aknavásár) ist eine Stadt im Kreis Bacău in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Târgu Ocna liegt am Rand der Ostkarpaten im Tal des Flusses Trotuș zwischen den Gebirgen Berzunt im Norden und Nemira im Süden. Die Kreishauptstadt Bacău befindet sich etwa 40 km nordöstlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region von Târgu Ocna ist seit dem Neolithikum besiedelt. Der heutige Ort bildete sich aus mehreren Dörfern, von denen das älteste (Stoenești) im Jahr 1410 erwähnt wurde. Der Name Ocna ist seit 1599 nachweisbar und kann etwa mit „Salzgrube“ übersetzt werden. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf Ocna ein Marktort; in dieser Zeit kam der Namenszusatz Târgu (= „Markt“) hinzu. Seit 1774 ist Târgu Ocna eine Stadt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war sie das wirtschaftliche Zentrum des Trotuș-Tales, bevor sie von anderen Städten (Onești, Dărmănești, Comănești) überflügelt wurde.[3]

Eine wichtige Einnahmequelle der Stadt war neben dem Handel der Salzabbau. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich durch salzhaltige Heilquellen und Salinen der Tourismus. 1894 wurde Târgu Ocna zum Kurort erklärt.[4]

Während des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt durch Kampfhandlungen zwischen deutschen und österreich-ungarischen Truppen einerseits und rumänischen Verbänden andererseits teilweise zerstört.[3]

Nach dem Krieg und der kommunistischen Machtübernahme entstand in Târgu Ocna ein Gefängnis u. a. für politische Gefangene.[5] Die touristische Infrastruktur wurde weiter ausgebaut. Der Salzabbau spielt weiter eine vordergründige Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt. Daneben sind die Erdölförderung und die Holzgewinnung von Bedeutung.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2002 wurden in Târgu Ocna 13.576 Einwohner registriert, darunter 13.364 Rumänen, 152 Roma, 19 Ungarn und 14 Armenier.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Târgu Ocna hat an der Bahnstrecke Sfântu Gheorghe–Adjud zwei Bahnhöfe für den Personenverkehr, wobei am Bahnhof Saline auch Schnellzüge halten, wohingegen der Bahnhof Târgu Ocna nur von Nahverkehrszügen bedient wird. Des Weiteren bestehen gute Busverbindungen in den nahe gelegenen Kurort Slănic-Moldova. Durch die Stadt führt die Nationalstraße DN12A von Onești nach Miercurea Ciuc.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mina Salina (Sanatorium für Atemwegserkrankungen)
  • Park Măgura mit sieben Mineralquellen
  • Kloster Răducanu (17./18. Jahrhundert)
  • Holzkirche Cuvioasa Paraschiva (Ende 16. Jahrhundert)
  • Holzkirche Sfântul Gheorghe (1761)
  • Klosterkomplex Măgura Ocnei (16. Jahrhundert, 1990 rekonstruiert)
  • Reste der dakischen Festung Utidava
  • Historisches Museum

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Târgu Ocna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 19. Februar 2021 (rumänisch).
  3. a b Tourismguide.ro, abgerufen am 31. Dezember 2008.
  4. Website der Stadt, abgerufen am 31. Dezember 2008 (Memento vom 6. März 2010 im Internet Archive).
  5. Dennis Deletant: Ceauşescu and the Securitate. Coercion and dissent in Romania, 1965–1989. M. E. Sharpe, New York NY 1995, ISBN 1-56324-633-3, S. 29.
  6. Volkszählung 2002, abgerufen am 31. Dezember 2008.