TPHA

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Der TPHA (Treponema-Pallidum-Hämagglutinations-Assay) ist ein Test auf Infektion mit dem Erreger der Syphilis, Treponema pallidum[1] Beim TPHA wird ein indirekter Nachweis durchgeführt, indem man das Serum des Patienten auf Antikörper untersucht.[2]

Prinzip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man nimmt Erythrozyten (rote Blutkörperchen), deren Oberfläche mit Proteinen und Polysacchariden von Treponema pallidum beschichtet wurde. Anschließend wird Patientenserum hinzugegeben. Wenn das Patientenserum Antikörper gegen Treponema pallidum enthält, werden diese an die o. g. Proteine bzw. Polysaccharide auf den Erythrozyten anbinden und diese vernetzen. Diese Vernetzung ist mit bloßem Auge als Verklumpung der Erythrozyten (daher der Ausdruck Hämagglutination) zu sehen. Enthält das Patientenserum keine Antikörper, werden die Erythrozyten einfach sedimentieren. Auch dies ist makroskopisch sichtbar. Die Sensitivität des TPHA liegt zwischen 86 und 96 %,[3][4] bei HIV-Patienten bei 83 %.[3]

Wenn dieser Screening-Test positiv verläuft, macht man einen weiteren Kontrollversuch mit dem sogenannten FTA-Abs-Test. Weitere Methoden sind der Venereal Disease Research Laboratory test (VDRL) und der rapid plasma reagin test (RPR).[5]

Zu einem falsch positiven Testergebnis (bei VDRL u. RPR, also den „nicht-treponemenspezifischen Antikörpertests“)[6] kommt es bspw. durch das Antiphospholipid-Syndrom. Die dabei gebildeten Antiphospholipid-Antikörper binden ebenfalls an Cardiolipine der Zellmembran von Treponema pallidum. Daraus resultiert ein falsch positives Testergebnis in Form einer Verklumpung der Erythrozyten, ohne dass Treponemen vorhanden sein müssen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. W. Krause: [Syphilis]. In: Der Urologe. Ausg. A, Band 45, Nummer 12, Dezember 2006, S. 1494–1500, doi:10.1007/s00120-006-1230-4. PMID 17089143.
  2. Walter Siegenthaler, André Aeschlimann (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose: innere Krankheiten - vom Symptom zur Diagnose. 19., vollständig neubearb. Auflage. Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-344819-6, S. 162 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b L. Creegan, H. M. Bauer, M. C. Samuel, J. Klausner, S. Liska, G. Bolan: An evaluation of the relative sensitivities of the venereal disease research laboratory test and the Treponema pallidum particle agglutination test among patients diagnosed with primary syphilis. In: Sexually transmitted diseases, Band 34, Nummer 12, Dezember 2007, S. 1016–1018, PMID 18080352.
  4. K. Manavi, H. Young, A. McMillan: The sensitivity of syphilis assays in detecting different stages of early syphilis. In: International journal of STD & AIDS, Band 17, Nummer 11, November 2006, S. 768–771, doi:10.1258/095646206778691185. PMID 17062183.
  5. V. Wiwanitkit: A cost-utility analysis of Treponema pallidum haemagglutination (TPHA) testing for syphilis screening of blood donors: is the TPHA test useful for syphilis screening in a blood centre? In: Blood transfusion = Trasfusione del sangue, Band 7, Nummer 1, Januar 2009, S. 65–66, doi:10.2450/2008.0024-08. PMID 19290082. PMC 2652238 (freier Volltext).
  6. Diagnostik und Therapie der Syphilis Aktualisierung S2k 2019. (PDF) Abgerufen am 6. Juni 2020.