TV Lützellinden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vereinslogo
Vereinslogo

Der TV Lützellinden 1904 e.V. war ein Verein aus dem Gießener Stadtteil Lützellinden.

Im Jahr 1904 gegründet wurde er international bekannt durch seine erfolgreiche Frauenhandball-Mannschaft. Aufgrund von finanziellen Altlasten einer drei Jahre zuvor erfolgten Insolvenz wurde der Verein am 12. Oktober 2006 von den 91 anwesenden Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung einstimmig aufgelöst. Im Anschluss daran wurde der TSV 2006 Lützellinden gegründet.

Der finanzielle Niedergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund wirtschaftlicher Probleme wurde die Mannschaft 2004 vom Bundesliga-Spielbetrieb ausgeschlossen und musste zwangsweise nach dem Lizenzentzug in die Regionalliga absteigen. Dort errang der TV Lützellinden zwar 2004/05 die Meisterschaft, erhielt jedoch aus wirtschaftlichen Gründen keine Lizenz für die 2. Bundesliga. Daraufhin löste der Verein die ehemals so erfolgreiche 1. Frauenmannschaft auf.

Jürgen Gerlach, ehemaliger Trainer der 1. Frauenmannschaft des TV Lützellinden, hatte dem Verein im Jahr 2002 über 500.000 Euro aus seinem Privatvermögen als Darlehen zur Verfügung gestellt. Der Verein, der bereits zu diesem Zeitpunkt in finanzieller Schieflage war, konnte die Schuldenlast anschließend nicht mehr stemmen. Am 1. Juni 2005 wurde ein Insolvenzantrag gegen den Verein gestellt. Eine Eröffnung des Verfahrens wurde jedoch vom Amtsgericht Gießen mangels Masse abgelehnt. Die Liquidation des Vereins war damit beschlossen. Die Verbindlichkeiten, die am Ende nicht mehr abgetragen werden konnten, beliefen sich laut Aussage des ehemaligen Präsidiums auf 774.000 Euro, über 500.000 Euro alleine durch das private Darlehen von Ex-Trainer Gerlach.

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolgstrainer Gerlach, maßgeblich an den oben aufgeführten Erfolgen des Vereins beteiligt, konnte in der Saison 2005/06 mit der weiblichen A-Jugend des TV Lützellinden die letzte Deutsche Meisterschaft für den Verein erringen.

Die Bilanz seit dem Bundesliga-Aufstieg 1982[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Spielklasse Platz Sp S U N Tore Diff. Punkte
1982/83 Bundesliga Süd 2 18 311:274 +37 24:12
1983/84 Bundesliga Süd 1 18 342:260 +82 29:7
1984/85 Bundesliga Süd 1 18 402:294 +108 30:6
1985/86 Bundesliga 4 18 366:353 +13 22:14
1986/87 Bundesliga 2 18 408:326 +82 29:7
1987/88 Bundesliga 1 18 412:301 +111 33:3
1988/89 Bundesliga 1 18 469:290 +179 36:0
1989/90 Bundesliga 1 22 520:359 +161 37:7
1990/91 Bundesliga 2 22 521:388 +133 33:11
1991/92 Bundesliga Süd 1 22 21 0 1 592:349 +243 42:2
1992/93 Bundesliga 1 24 22 2 0 594:440 +154 46:2
1993/94 Bundesliga 2 26 21 0 5 646:518 +128 42:10
1994/95 Bundesliga 2 26 23 0 3 727:520 +207 46:6
1995/96 Bundesliga 4 26 20 0 6 753:531 +222 40:12
1996/97 Bundesliga 1 22 19 1 2 624:503 +121 39:5
1997/98 Bundesliga 2 22 17 2 3 616:525 +91 36:8
1998/99 Bundesliga 3 22 15 3 4 634:543 +91 33:11
1999/00 Bundesliga 1 22 18 1 3 655:548 +107 37:7
2000/01 Bundesliga 1 22 19 0 3 675:537 +138 38:6
2001/02 Bundesliga 2 26 19 2 5 790:643 +147 40:12
2002/03 Bundesliga 7 24 12 1 11 612:575 +37 25:23
2003/04 Bundesliga 9 22 8 1 13 536:607 −71 17:27
2004/05 RL Südwest 1 24 21 1 2 821:596 +225 43:5
Gewinn der deutschen Meisterschaft

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]