Temeswarer Wasserschub

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Ein Temeswarer Wasserschub war eine organisierte Umsiedlung innerhalb der Habsburgermonarchie. In den 1750er Jahren wurden elf sogenannte Wasserschübe dokumentiert.

Unter Maria Theresia wurden vor allem Personen, die nicht unmittelbar der Gerichtsbarkeit zugeführt werden konnten, darunter Landstreicher, Prostituierte, Wilderer, Schmuggler oder aufsässige Bauern mit Schiffen donauabwärts gebracht und im Banat angesiedelt, eine historische Region in Mitteleuropa, die heute in den Staaten Rumänien, Serbien und Ungarn liegt.

Zwischen 1744 und 1768 wurde je ein Transport im Frühjahr und Herbst durchgeführt und dabei insgesamt 3.130 Personen nach Temesvár (Timișoara) deportiert, eine Stadt im westlichen Rumänien und das historische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Banats.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephan Steiner: Rückkehr unerwünscht. Deportationen in der Habsburgermonarchie der Frühen Neuzeit und ihr europäischer Kontext, Böhlau Verlag, Wien 2014 PDF
  • Dama, H. (2008). Das Banat – (k)eine „Strafkolonie“ Maria Theresias? Abgerufen am 4. Mai 2015.
  • Schünemann, K. (1932). Der Wiener oder Temeswarer Wasserschub. Jahrbuch des Wiener Ungarischen Historischen Instituts. Zweiter Jahrgang. Budapest, 1, 199–219.
  • Steiner, S. S. Wien—Temeswar und retour. Der Wasserschub unter Maria Theresia. Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl Vocelka.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. kulturraum-banat.de, Hans Dama: Das Banat – (k)eine „Strafkolonie“ Maria Theresias?