Tharandt

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Wappen Deutschlandkarte
Tharandt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Tharandt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 59′ N, 13° 35′ OKoordinaten: 50° 59′ N, 13° 35′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Verwaltungs­gemeinschaft: Tharandt
Höhe: 214 m ü. NHN
Fläche: 71,23 km2
Einwohner: 5471 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01737
Vorwahlen: 035203 (Ortsteil Grillenburg: 035202)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: PIR, DW, FTL, SEB
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 400
Stadtgliederung: 4 Ortschaften, 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schillerstraße 5
01737 Tharandt
Website: www.tharandt.de
Bürgermeister: Silvio Ziesemer (parteilos)
Lage der Stadt Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
KarteAltenberg (Erzgebirge)Bad Gottleuba-BerggießhübelBad SchandauBahretalBannewitzDippoldiswaldeDohmaDohnaDorfhainDürrröhrsdorf-DittersbachFreitalGlashütteGohrischHartmannsdorf-ReichenauHeidenauHermsdorfKlingenbergHohnsteinSebnitzKönigstein (Sächsische Schweiz)KreischaLiebstadtLohmenMüglitztalNeustadt in SachsenPirnaKlingenbergRabenauRathenRathmannsdorfReinhardtsdorf-SchönaRosenthal-BielatalDippoldiswaldeSebnitzSebnitzStadt WehlenStruppenStolpenTharandtWilsdruffSachsenTschechienLandkreis BautzenDresdenLandkreis MeißenLandkreis Mittelsachsen
Karte
Denkmalgeschütztes Rathaus von Tharandt

Tharandt ist eine Kleinstadt im sächsischen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Sie entstand in ihrer derzeitigen Ausdehnung durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kurort Hartha, Pohrsdorf und der Stadt Tharandt im Zuge der sächsischen Gemeindegebietsreform am 1. Januar 1999,[2] ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Tharandt und liegt an der Wilden Weißeritz bzw. am Tharandter Wald, südwestlich von Freital (5 km) und Dresden (13 km), östlich von Freiberg (18 km), südlich von Meißen (22 km) sowie nordwestlich von Dippoldiswalde (12 km).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angrenzende Gemeinden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind Dorfhain, die Stadt Freital, Klingenberg und die Stadt Wilsdruff. Im westlich gelegenen Landkreis Mittelsachsen grenzen Bobritzsch-Hilbersdorf und Halsbrücke an.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Tharandt besteht aus sieben Ortsteilen und vier Ortschaften:

Kurort Hartha, Fördergersdorf, Grillenburg, Pohrsdorf und Spechtshausen sind staatlich anerkannte Erholungsorte.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 18 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Gemeinderatswahl 2019[3]
Wahlbeteiligung: 75,4 % (2014; 59,7 %)
 %
50
40
30
20
10
0
40,1 %
(−4,4 %p)
20,3 %
(−9,0 %p)
19,7 %
(n. k. %p)
12,6 %
(+2,9 %p)
5,5 %
(−3,9 %p)
1,8 %
(−5,3 %p)
2014

2019

Partei / Liste Stimmenanteil +/− %p Sitze +/−
Freie Wähler (FWG) 40,1 % − 4,4 8 − 1
CDU 20,3 % − 9,0 4 − 2
AfD 19,7 % + 19,7 3 + 3
Bürgerliste Grün der Zeit (GdZ) 12,6 % + 2,9 2 + 1
SPD 5,5 % − 3,9 1 ± 0
FDP 1,8 % − 5,4 0 − 1

+/−: Veränderung gegenüber Kommunalwahl am 25. Mai 2014

Bürgermeister und Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 2006 ist Silvio Ziesemer (parteilos) Bürgermeister von Tharandt. Er wurde am 25. Juni 2006 bei einer Wahlbeteiligung von 48,28 % mit 71,59 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Der bisherige Amtsinhaber war nicht wieder angetreten. Zur Wahl am 21. April 2013 wurde er nach dem vorläufigen Wahlergebnis bei einer Wahlbeteiligung von 62,7 % mit 54,6 % der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt.[4] Ortsvorsteher von Tharandt ist Milana Müller (Grün der Zeit), Ortsvorsteher von Kurort Hartha (mit Fördergersdorf, Grillenburg und Spechtshausen) ist André Kaiser (Freie Wählergemeinschaft), Ortsvorsteher von Pohrsdorf ist Uwe Stoll (CDU) und Ortsvorsteher von Großopitz ist Frank Dittrich (CDU).

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Silvio Ziesemer Ziesemer 84,1
2013 54,6
2006 71,6

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tharandter Stadtwappen ersetzt seit Januar 2002 die Wappen der durch die sächsische Gemeindegebietsreform vereinigten drei Gemeinden Kurort Hartha, Pohrsdorf und Tharandt.[5]

Blasonierung: „In Grün eine gestürzte eingeschweifte rote Spitze mit nach unten sich verjüngendem Silberbord, darin eine stilisierte symmetrische silberne Ruine, bestehend aus freistehendem romanischem Rundbogenportal mit Schwelle und beidseitigen halbhohen Mauerresten, vorne und hinten je eine nach außen gewendete aufgerichtete achtendige silberne Rothirschstange.“

Die Schilddreiteilung verdeutlicht die Stadtbildung aus den drei ehemaligen selbstständigen Gemeinden, allen gemeinsam die Farbe Grün des Tharandter Waldes und ihre Lage im Kerbtal, das durch die gestürzte Spitze dargestellt wird. Die Hirschstangen symbolisieren den Wildreichtum des Tharandter Waldes, dessen gesundheitsfördernde Wirkung und die Verbundenheit mit der forstlichen Lehranstalt in Tharandt. Das stilisierte silberne Gemäuer in der Spitze steht für geschichtliche Bauten wie die Burgruine Tharandt und andere in der Region.

Einwohnerentwicklung von Tharandt[6]
Jahr 1834 1890 1910 1925 1939 1946 1964 1970 1990 2000 2005 2008 2011 2012 2013
Einwohner 868 2540 3149 3853 3954 4559 3988 3714 2555 5734 5635 5575 5429 5316 5320

Ortschaft Tharandt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemarkung Tharandt in der Stadt

Die Siedlung Tharandt ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt und liegt auf der gleichnamigen Gemarkung sowie einem Teil der Gemarkung Großopitz. Auf der Gemarkung Tharandt, die auch das ehemalige Lehrforstrevier Tharandt im Tharandter Wald umfasst, befindet sich die Wüstung Warnsdorf. In Tharandt münden der Todbach, der Amtsdellenbach und der Zeisigbach in den Schloitzbach, und dieser wiederum in die Wilde Weißeritz.

Die Gemarkung Tharandt erstreckt sich im Süden bis zur Siedlung Edle Krone. Der dortige Eisenbahntunnel liegt weit überwiegend auf Tharandter Flur.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Stadt Tharandt bis 1999, seitdem Wappen der Ortschaft Tharandt, mit der Burgruine Tharandt, als Namensgeber der Stadt, und dem Granatapfel als Symbol für die ursprüngliche Bezeichnung der Siedlung als Granaten
Tharandt, Sicht von Norden
Tharandt, Blick vom Burgberg
Tharandt, Blick über den Schlossteich zur Burgruine

Tharandt wurde erstmals indirekt in einer Urkunde vom 21. Januar 1216 erwähnt, in der ein markgräflich-meißnischer Vasall namens Boriwo de Tharant, benannt nach der dortigen Wehranlage, als Zeuge erscheint.[7] Dieser Mann entstammte wohl der wettinischen Döbelner Burgmannschaft und nahm im damaligen Herrschaftsgefüge offensichtlich einen recht prominenten Platz ein. Jedenfalls ist er dann bis 1242 noch weitere fünf Mal nachweisbar. Ein Verwandter nannte sich 1242 nach Lauenstein. Die erste Burg Tharandt hatte Markgraf Dietrich der Bedrängte offensichtlich errichten lassen, um den Siedelzug der Burggrafen von Dohna im Weißeritz- und Müglitzgebiet zurückzudrängen. In diesen Zusammenhang gehört offensichtlich auch die Gründung (bzw. ein Umbau) der Burg Lauenstein um 1240.

Der Nachfolgebau der Tharandter Burg, vermutlich ein Werk aus dem Umfeld des Arnold von Westfalen, war Witwensitz der Herzogin Sidonie (Zděnka; † 1510). Nach einer schweren Zerstörung durch Blitzschlag im 16. Jahrhundert gab Kurfürst August die Burg zum Abbruch für die Bürger der Siedlung am Fuße der Berg frei. Sie ist seitdem Besitz der Kommune.

Besonders während der frühen Neuzeit wurde für die Stadt der Name Granaten (gelegentlich: [Amts-]Städtlein Granaten unterm Tharandt) verwendet, wobei jedoch in den schriftlichen Quellen, zum Beispiel Steuerverzeichnissen dieses Zeitraumes der Stadtname 'Tharandt’ niemals gänzlich verschwand.

1609 erweiterte Kurfürst Christian II. (Sachsen) die mindestens bereits seit der Mitte des 16. Jahrhunderts vorhandene Stadtgerechtsame, die sich unmissverständlich beispielsweise im Vorhandensein einer Ratsverfassung äußerte, durch Verleihung des Rechtes, ein Stadtsiegel führen und einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen.

Tharandt war bis 1568 und ab 1827 Sitz des Amtes Grillenburg-Tharandt. Das Gerichtsamt Tharandt wurde 1856 gebildet und unterstand zunächst dem Bezirksgericht Dresden und ab 1871 dem Bezirksgericht Freiberg. 1879 wurde das Gerichtsamt Tharandt aufgelöst und das Amtsgericht Tharandt neu gebildet. In dessen ehem. Gebäude befindet sich heute die Grundschule.[8]

Ende des 18. Jahrhunderts, mit der Zeit der Empfindsamkeit, setzte langsam der Tourismus ein. Amtschirurg Johann Gottfried Butter entdeckte 1792 zwei Mineralquellen, die Sidonien- und Heinrichs-Quelle, so dass eine kurze Blütezeit als Badeort mit einer direkten Straßenverbindung, u. a. für den Badewagen, durch den Plaunschen Grund nach Dresden einsetzte. Im Badetal entstand zwischen den Quellen 1805 das Stadtbad-Hotel nach Entwürfen von Gottlob Friedrich Thormeyer. Zudem wurden an den Talhängen ab 1796 zahlreiche Wanderwege mit Aussichtspunkten, Schutzhütten und Gedenksteinen, u. a. unter Leitung des Dresdner Hof- und Justizrates und Heilsberger Freiherrn Gottfried Ferdinand von Lindemann (1744–1804), als Heilige Hallen angelegt.[9] Friedrich Schiller (Gedenktafel am Gasthaus Schillereck am Markt), Johann Wolfgang von Goethe (Gedenktafel am ehem. Stadtbad-Hotel, eingelagert), Heinrich von Kleist und andere Berühmtheiten weilten dort, und die romantische Burgruine Tharandt wurde das meistgezeichnete Motiv dieser Epoche.

Mit der privaten Forstlehranstalt, die Heinrich Cotta mit seiner Anstellung bei der sächsischen Forstvermessungsanstalt im Jahr 1811 von Zillbach in Thüringen nach Tharandt mitbrachte, wurde Tharandt zur Gelehrten- und Studentenstadt. Bäcker und Fleischer, Schneider und Schuhmacher, nicht zuletzt die Wirte profitierten von dieser Entwicklung. Auch Studentenverbindungen entstanden in Tharandt, vor allem akademische Jagdkorporationen. 1816 wurde die Lehranstalt zur Königlich-sächsischen Forstakademie erhoben und zwischen 1929 und 1941 als Forstliche Hochschule Tharandt in die Technische Hochschule Dresden integriert.

Nach der Verlegung der bisher über die Poststation in Herzogswalde führenden Postkutschenlinie DresdenFreiberg (– Nürnberg) ab 1832/33 zur neuen Poststation in Tharandt (heute unter anderem Ärztehaus) an der 1826–28 ausgebauten Dresden-Freiberger Chaussee erfolgte 1855 der Bahnanschluss durch die private Albertsbahn AG nach Dresden, deren Strecke 1862 nach Freiberg weitergeführt wurde und nun Bestandteil der Sachsen-Franken-Magistrale ist.

Der Besitzer der Schlossmühle, Friedrich Ernst Schmieder, nutzte die Wasserkraft der Wilden Weißeritz, und produzierte seit 1893 mit zwei Gleichstrom-Dynamo-Maschinen von Siemens & Halske je neun Kilowatt Strom mit einer Spannung von 110 Volt. Vier oberschlächtige Wasserräder trieben die Dynamos mit einer Drehzahl von 1300/min an, wofür eine mehrmalige Zahnrad- und Riemenübersetzung notwendig war. Da die Talsperre Klingenberg noch nicht existierte, musste die bei Niedrigwasser und Vereisung ausfallende Wasserkraft ersetzt werden. Schmieder, der auch Maschinenfabrikant war, behalf sich mit einer Akkumulatorenbatterie mit 65 Elementen für 112 Ah und einem Petroleummotor, der häufig ausfiel. Den Strom erhielten die angeschlossenen Häuser in der Nachbarschaft und die Stadt Tharandt für die Straßenbeleuchtung. Die Freileitungen bestanden aus blanken Kupferdrähten und mussten auf Betreiben der Aufsichtsbehörden zur Isolierung mit Juteband umwickelt und mehrfach mit Teer bestrichen werden.[10] Das Stromnetz von Friedrich Ernst Schmieder war, nach der Licht- und Kraftanlage der Brüder Karl und Wilhelm Einhorn in Olbernhau,[11] das zweite seiner Art in Sachsen und das erste, das der Gesamtbewohnerschaft zur Verfügung stand.

Am 12. Juli 1912 eröffnete die Kraftomnibuslinie Tharandt – Kurort Hartha des sächsischen Automobilpioniers Emil Nacke (1843–1933), welche einen seit mindestens 1903 fahrplanmäßig verkehrenden Pferdeomnibus des Harthaer Fuhrunternehmers Hugo Opitz ablöste. Nach mehrmals wechselnder Trägerschaft sowie zeitweiser Verlängerung, über Spechtshausen und Pohrsdorf bis Fördergersdorf, besteht sie heute noch als Linie 345.

In der DDR-Zeit war die Stadt ein Zentrum der Umweltschutzbewegung im späteren Umweltbildungshaus Johannishöhe.

Während der Jahrhundertflut 2002 wurden vier Häuser im rechts der Burg gelegenen Weißeritztal zerstört und die Bibliothek der Forstfakultät beschädigt.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnerstadt der Ortschaft Tharandt ist seit 1990 Blaubeuren. Eine neu aktivierte Partnerschaft bestand seit 1963 mit Piennes in Frankreich. 2013 wurden Partnerschaftsverträge der Stadt Tharandt mit Cheb (Eger) und Poděbrady (Podiebrad) in Tschechien geschlossen.[12]

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Gedenkstein aus dem Jahr 1952 auf dem Ortsfriedhof erinnert an sieben vorwiegend französische KZ-Häftlinge der Todesmärsche nach Annaberg-Buchholz bzw. in das KZ Theresienstadt aus den Außenlagern Neustaßfurt und Markkleeberg des KZ Buchenwald, die während des Aufenthaltes in Kurort Hartha (20.–22. April 1945) von SS-Männern ermordet wurden bzw. in Tharandt (23. April bis 9. Mai 1945) verstarben. Sie wurden zunächst auf dem Friedhof in Fördergersdorf und im Stadtpark Tharandt beigesetzt und später, zusammen mit gefallenen Soldaten aus der Region, in das jetzige Massengrab umgebettet. Daneben erläutert seit 1992 eine Tafel mit französischem Text den Hergang.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Tharandt befindet sich eine Grundschule, eine weitere in Kurort Hartha. Auf dem Schulberg wurde 1910 ein Schulgebäude errichtet, welches seit 2006 als ein evangelisches Gymnasium betrieben wird.[13]

Überdies unterhält die Technische Universität Dresden die Fachrichtung Forstwissenschaften in Tharandt (früher: Forstliche Hochschule Tharandt).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Postkutsche am Postamt

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Tharandt verlaufen die Staatsstraßen S192 und S194, bei Grillenburg trifft die S189 von Klingenberg auf die S194. Über die S 192 und S194 kann die Bundesstraße 173, die im Nordwesten um die Gemeindegrenzen herumführt, erreicht werden. Die nächstgelegenen Autobahnen sind die Bundesautobahnen 4 (AS Wilsdruff, 10 km) und 17 (AS Dresden-Gorbitz, 9 km).

Der Bahnhof Tharandt

Öffentlicher Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über den Bahnhof Tharandt ist der Ort sowohl an das Netz der S-Bahn Dresden, als auch an überregionale Ziele wie Dresden, Chemnitz, Zwickau und Hof angebunden. Weiterhin bestehen hier Verbindungen nach Freital, Dippoldiswalde oder Kurort Hartha.

Tharandt liegt im Verkehrsgebiet des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) und gehört zur Tarifzone Freital (Zone 61).

Verlauf der Eisenbahnlinien im Stadtgebiet[14][15]
Linie Verlauf Fahrzeit Takt Tagesverkehr Mo–Fr
S 3 Dresden Hbf. – [...] – Tharandt – [...] – Freiberg 45 min 60 min
RB 30 Dresden Hbf. – [...] – Tharandt – [...] – Freiberg – [...] – Chemnitz – [...] – Zwickau 136 min 60 min
RE 3 Dresden Hbf. – [...] – Tharandt – [...] – Freiberg – [...] – Chemnitz – [...] – Zwickau – [...] – Hof 162 min 60 min

(Stand: 12. Dezember 2021)

Verlauf der Buslinien im Stadtgebiet[16]
Linie Verlauf Fahrzeit Takt Tagesverkehr Mo–Fr
D Bannewitz Windbergstraße – [...] – Busbahnhof Deuben – [...] – Weißig Wendeplatz – Großopitz Abzweig Großopitz – Kleinopitz Weißiger Straße – Kleinopitz Kreuzstraße – Kleinopitz Wendeplatz – [...] – Oberhermsdorf Schule 45 min 60 min
337 Kesselsdorf Unkersdorfer Straße → [...] – Oberhermsdorf Schule → Oberhermsdorf Kreuzung → Kleinopitz Weißiger Straße → Großopitz Abzweig Großopitz → Weißig Wendeplatz → [...] → Zauckerode Ambulatorium 34 min einzelne Fahrt
343 Tharandt Bahnhof – Dresdner Straße – [Ärztehaus – Markt] – Pienner Straße – Herberge – Edle Krone Tharandter Straße – [Edle Krone Bahnhof] – Edle Krone Brücke – [...] – Dorfhain Wendeplatz – [...] – Klingenberg Bahnhof 25 min Ungetaktet
344 Freital Busbahnhof Deuben – [...] – Tharandt Bahnhof – Dresdner Straße – Ärztehaus – Talmühlenstraße – Siedlung – [...] – Grumbach Wendeplatz – [...] – Wilsdruff Markt 31 min Einzelfahrten Schülerverkehr
345 [(Vereinzelte Fahrten) Freital Busbahnhof Deuben –] Tharandt Bahnhof – Dresdner Straße – Ärztehaus – Talmühlenstraße – Siedlung – Tharandt Fördergersdorfer Straße – Kurort Hartha Talmühle – Buchenweg – Kirchners Gaststätte – Abzweig Spechtshausen – Kurplatz – Lindenhof – Waldhäuser – Kurort Hartha Zeisigweg 24 min 30 min
363 [(Vereinzelte Fahrten) Freital Busbahnhof Deuben –] Tharandt Bahnhof – Dresdner Straße – Ärztehaus – Talmühlenstraße – Tharandt Siedlung – Fördergersdorf Niederdorf – Gasthof – Fördergersdorf Abzweig Spechtshausen – Pohrsdorf Gemeindeamt – Wendeplatz – Gemeindeamt – Abzweig Fördergersdorf – Pohrsdorf Sonnenlehre – Spechtshausen Gasthof – Spechtshausen Forstamt – Kurort Hartha Genesungsheim – Kurort Hartha Kurplatz 30 min Ungetaktet
382 Dippoldiswalde Am Gymnasium – [...] – Dippoldiswalde Busbahnhof – [...] – Ruppendorf Wendeplatz – [...] – Edle Krone Brücke – Edle Krone Bahnhofstraße – Bahnhof – Edle Krone Tharandter Straße – Tharandt Herberge – Pienner Straße – Dresdner Straße – Tharandt Bahnhof 40 min Ungetaktet

(Stand: 13. Dezember 2020)

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Dresden in etwa 22 km Entfernung.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten mit Verbindung zur Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Cotta 1833
  • Gregor Heimburg († August 1472 in Tharandt), Humanist und Staatsmann
  • Sidonie von Böhmen (* 14. November 1449 Poděbrady (Podiebrad); † 1. Februar 1510 in Tharandt), Herzogin von Sachsen, Gemahlin des Herzogs Albrecht der Beherzte (u. a. ehem. Sidonienquelle bzw. -straße und heutige Sidonienapotheke in Tharandt)
  • Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar), Dichter; weilte ab 1813 mehrfach zu Besuch bei Heinrich Cotta und wohnte im Stadtbad-Hotel (heute: Standort Neubau Mensa und Bibliothek Rossmäßler-Bau der TU Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften, Gedenktafel)
  • Johann Christoph Friedrich von Schiller (* 10. November 1759 in Marbach am Neckar; † 9. Mai 1805 in Weimar), Dichter; weilte vom 17. April bis 21. Mai 1787 im Gasthof zum Hirsch (heute: Schillereck mit Gedenktafel) und vollendete seinen Don Carlos. (Schillerstraße in Tharandt und F.-v.-Schiller-Straße im Kurort Hartha)
  • Christian Friedrich Traugott Voigt (1770–1814), Theologe, Dichter, Sachbuchautor und Übersetzer, wirkte von 1799 bis 1813 als Pastor in Tharandt
  • Heinrich Cotta (1763–1844), Forstwissenschaftler, lebte seit 1811 in Tharandt und war dort Direktor der Königlich-Sächsischen Forstakademie.
  • Emil Adolf Roßmäßler (* 3. März 1806 in Leipzig; † 8. April 1867 in Leipzig), Professor an der Forstakademie von 1830 bis 1849, populärwissenschaftlicher Autor[17]
  • Friedrich August Karl Geyer (* 12. März 1853 in Großenhain; † 22. Januar 1937 in Tharandt), sächsischer Finanzminister (USPD), MdL, Redakteur
  • Willi Heidenreich († 1967 in Berlin), Kopf einer Widerstandsgruppe im Dritten Reich, Förster in Tharandt
  • Max Friedrich Kunze (* 10. Februar 1838 in Wildenthal; † 9. März 1921 in Tharandt), Mathematiker, Geodät
  • Friedrich Christian Schlenkert (* 8. Februar 1757 in Dresden; † 16. Juni 1826 in Tharandt), Schriftsteller und Professor der deutschen Sprache an der örtlichen Forstakademie
  • Samuel Joh. von Dannenberg (* 24. Juni 1784 in Wiburg; † 18. Dezember 1838 in Tharandt), Russ. Kais. General-Major beim General-Stabe, Ritter vieler hoher Orden, Grabmal mit deutscher und russischer Inschrift vormals im Stadtpark und heute auf dem Friedhof
  • Hinrich Nitsche (* 14. Februar 1845 in Breslau; † 8. November 1902 in Tharandt), seit 1. Oktober 1876 erster Professor für Zoologie an der Königlich-Sächsischen Forstakademie.
  • Emil Freiherr von Milkau (* 22. Oktober 1847; † 29. Mai 1916), Förderer des Kurwesens in der Stadt Tharandt, u. a. Sanatorium Sanitas von Dr. Haupt (heute: Rathaus) und Milkau-Villa (Nobbe-Bau der TU Dresden, derzeit Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt); Familiengruft auf dem Friedhof
  • Arnold Edmund Streit (* 10. Mai 1867 Chemnitz; † 21. Juni 1940 in Dresden), Jurist, Geheimer Regierungsrat (1917), 1909–1917 Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, 1929–1932 Präsident des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts in Dresden, Verfasser der sächsischen Gemeindeordnung von 1923, besuchte das Knabeninstitut des Kantors und Lehrers Heyne (heute: Heinrich-Cotta-Str. 11)
  • Hans Friedrich Sachsse (* 25. Oktober 1890 in Zschopau; † 26. November 1986 in Tharandt), Forstwissenschaftler; bewahrte als Dekan die Forstwissenschaftliche Fakultät der TU Dresden in Tharandt nach dem Zweiten Weltkrieg vor der Schließung
  • Hans-Joachim Perless (* 9. Februar 1925 in Chemnitz; † 5. Mai 2001 in Marburg), Maler. Von 1925 bis 1943 wohnhaft in Tharandt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • anonym: Tharands Umgebungen. Eine Skizze für Naturfreunde; nebst einem Grundrisse und Prospecten. Meissen 1801. (Digitalisat)
  • Christian Friedrich Schlenkert: Tharand. Ein historisch-romantisches Gemählde nach der Natur, Urkunden und Sagen. Gerlach, Dresden 1804. (Digitalisat)
  • Carl Lang: Beschreibung des Plauenschen Grundes, des Badeorts Tharant und seiner Umgebungen. Beger, Dresden 1812 (Digitalisat)
  • Bernhard von Cotta: Tharand und seine Umgebungen. Arnold, Leipzig/Dresden 1834. (Digitalisat)
  • Bernhard von Cotta: Geognostische Beschreibung der Gegend von Tharandt. Geognostische Wanderungen Band 1, Dresden/Leipzig 1836 (Digitalisat)
  • Louis Fritzsche: Tharand. Ein Führer durch seine Umgebungen, ein Abriss seiner Geschichte und eine Beschreibung seines gegenwärtigen Zustandes. Dresden 1866. (Digitalisat)
  • Cornelius Gurlitt: Tharandt. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 124.
  • Rudolf Mielsch: Tharandt und der Tharandter Wald. Geschichtliche Wanderfahrten Nr. 43 (Hrsg.): Artur Brabant, Verlag C. Heinrich, Dresden-A. 1935
  • Harald Thomasius u. a.: Geschichte der Forststadt Tharandt in Bildern. Rat der Stadt Tharandt und Kulturbund der Deutschen Demokratischen Republik, Ortsgruppe Tharandt, Tharandt 1979
  • Béla Bélafi: „Von der Burg zur Badestadt“ Geschichte und Geschichten von Tharandt 1. Teil (bis 1800). Tharandter historische Hefte (Hrsg.): Verschönerungsverein Tharandt, Heft 4, Tharandt 1998
  • Uwe Nösner: Von der Jagdpfalz zur grünen Universität. Saxonia Verlag. Dresden 2015, ISBN 3-944210-44-1.
  • Wolfgang Heinitz: Tharandt. Auf Wegen durch Vergangenheit und Gegenwart. Tharandter Marginalien, Heft 2. Burgen- und Geschichtsverein, Tharandt 1996 und geänderte Auflage von Ulrich Frenzel, Schütze-Engler-Weber Verlags GbR, Dresden 2016, ISBN 978-3-936203-30-1.
  • Michael Blümel: Zur Entwicklung Tharandts in der Frühen Neuzeit. In: Geschichtliches und Persönliches über Tharandt. Festschrift für Otto Wienhaus zum 80. Geburtstag, hrsg. v. Norbert Demarczyk, Wilsdruff 2017, S. 15–53.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tharandt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 – Tharandt@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Sächsische Zeitung Freital, 22. April 2013.
  5. Norbert Demarczyk: Zur Geschichte des Tharandter Stadtwappens. In: Geschichtliches und Persönliches über Tharandt. Festschrift für Otto Wienhaus zum 80. Geburtstag, hrsg. v. Norbert Demarczyk, Wilsdruff 2017, S. 55–60.
  6. bis 1990: Digitales historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, ab 1923 Tharandt mit Großopitz, ab 2000: jeweils 31. Dezember, Stadt Tharandt mit allen derzeitigen Ortsteilen
  7. CDS I A 3 Nr. 217
  8. Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 10052, Amt Grillenburg und Bestand 13584, Gerichtsamt Tharandt
  9. Karl Spazier: Tharandt und sein Bad, Zeitung für die elegante Welt, Berlin, Verlag Georg Voß, Leipzig, 4. Jgg., Nr. 51, 28. April 1804.
  10. Peter Boenke: Gas- und Stromversorgung in Freital. Freital 2003, S. 50 f.
  11. Rolf Morgenstern: Chronik von Olbernhau zur 750-Jahrfeier. S. 189 f.
  12. Susanne Sodan: Neuer Glanz für Sidonies Burg. Sächsische Zeitung, Freital, 30. August 2013, S. 8 und Neuer Glanz für die Burg der Königstochter Sidonie, Freie Presse, Freiberg, 30. August 2013, S. 10.
  13. Bildung. Stadt Tharandt, 2011, abgerufen am 4. Juni 2011.
  14. Fahrplan S3 2022. Abgerufen am 18. März 2022.
  15. Fahrpläne RB30+RE3 2022. Abgerufen am 18. März 2022.
  16. Fahrpläne der RVSOE. RVSOE, abgerufen am 19. März 2021.
  17. Andreas W. Daum: Emil Adolf Roßmäßler als Professor in Tharandt von 1830 bis 1848: Ein kritischer Beitrag zur Biographie und Akademiegeschichte unter Auswertung unveröffentlichter Quellen. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden. Band 42, 1993, S. 59–66.