The Animals

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
The Animals

Eric Burdon & the Animals (1964)
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rock, Bluesrock
Gründung 1962
Auflösung 1969
Website www.theanimalswebsite.com
Letzte Besetzung
Eric Burdon
Hilton Valentine († 2021)
John Steel
Alan Price
Bryan Chandler, genannt Chas Chandler († 1996)
John Weider
Mick Gallagher (kurz 1965)
Dave Rowberry (ab 1965) († 2003)
Barry Jenkins
Danny McCulloch († 2015)
Vic Briggs († 2021)
Zoot Money
Andy Summers

The Animals war eine britische Rhythm-’n’-Blues- und Rockband der 1960er Jahre.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1958 wurde die Musikformation Alan Price Combo gegründet, die fortan in den Clubs von Newcastle upon Tyne populär wurde. 1962 stieß Eric Burdon, der zuvor in der Band The Pagans gesungen hatte, als Sänger hinzu. Anfangs spielte die Band vor allem Soul- und Bluesstücke von Ray Charles, Sam Cooke, Chuck Berry und John Lee Hooker.

Der Legende nach wurde die Band vom Publikum wegen ihres wilden Auftretens oder ihrer „animalischen“ Musik „Animals“ genannt, worauf sie sich später entsprechend umbenannte.[1] Eric Burdon sagte dazu: „Wir nannten uns Animals, weil Rock von einfachen grundlegenden, animalischen Affekten und Bedürfnissen handelt. Die meisten Leute denken bei diesem Namen an Löwen, Tiger, Elefanten und Zoos; für mich bedeutet er aber Schweiß, Sound, Sorgen und Soul“.[2] In seiner Biographie nennt Burdon jedoch „Animal“ Hogg, ein Mitglied von The Squatters, einer lokalen Band, als Ursprung des Namens.

Anfang 1963 traten The Animals für zwei Monate im Hamburger Star-Club auf.[3]

Ab 1964 spielten The Animals in London. Ihre Musik war stark von Folk und Blues geprägt. Entdecker und erster Produzent bis Anfang 1966 war Mickie Most, der als noch unbekannter Produzent die Gruppe 1964 unter Vertrag genommen hat. Der A-Titel ihrer ersten Single war eine Coverversion von Bob Dylans Baby Let Me Take You Home, ein Bluesstandard, den Dylan bereits auf seiner ersten LP veröffentlicht hatte. Die darauffolgende Single The House of the Rising Sun entwickelte sich zu einem kommerziellen Erfolg, auch in den USA. Es folgten die Singles I’m Crying, Boom Boom, Don’t Let Me Be Misunderstood (mit dem Bluesrock-Titel als Coverversion von Nina Simones Song) und Bring It On Home To Me, bis der Orgelspieler Alan Price ausstieg und von Mick Gallagher ersetzt wurde.

Eric Burdon & The Animals (1967)

Als im Juli 1965 Dave Rowberry für das Klavier unter Vertrag genommen wurde, folgten die Produktionen We Gotta Get Out Of This Place, It’s My Life, Inside Looking Out und Don’t Bring Me Down, die sich alle sehr erfolgreich verkauften. See See Rider (1966) erreichte Platz 1 der Kanada-Single-Charts.

Im September 1966 brach die Band wegen finanzieller Probleme auseinander[4] und wurde von Burdon aufgelöst. Price gründete die Band Alan Price Set, trat damit auch erfolgreich auf, und arbeitete mit Georgie Fame zusammen. Der Bassist Chas Chandler, der Jimi Hendrix entdeckt hatte, konzentrierte sich daraufhin auf seine Karriere als Gründer, Manager und Produzent von The Jimi Hendrix Experience.[5]

Burdon nahm ein Solo-Album auf, dessen Single Help Me Girl sich gut verkaufte; das Album selbst war weniger erfolgreich. Burdon formierte anschließend eine neue Band, die er mit komplett neuer Besetzung Eric Burdon & The New Animals (oder einfach „The New Animals“) nannte. Nach Auftritten in Deutschland und Australien traten sie im März 1967 in den USA auf dem Monterey Pop Festival auf. Im April wurde die Single When I Was Young veröffentlicht.

Die Band Eric Burdon & The New Animals wurde zu dieser Zeit als wichtiger Teil einer Flower-Power- und Psychedelic-Bewegung wahrgenommen, zumal in wechselnder Besetzung weitere Top-10-Singles produziert wurden, wie San Franciscan Nights, Good Times, Monterey, Sky Pilot und Ring of Fire. Das Ende dieser Formation wird durch ihr Doppelalbum Love Is markiert. Im Februar 1969 löste sich die Band auf, als Gründe werden Meinungsverschiedenheiten der Bandmitglieder mit Burdon, der zudem bereits 1968 eine Filmkarriere anstrebte,[6] genannt. Einige Mitglieder konzentrierten sich fortan auf eine Karriere als Solokünstler.

Burdon schloss sich im März 1969 als Sänger der Funkband War an, während einige seiner ehemaligen Kollegen unter dem Namen „The Animals“ auftraten. Da sich bis dahin kein Musiker der damaligen Formation Eric Burdon & The New Animals die Namensrechte gesichert hatte, gründeten sich in den folgenden Jahren diverse Coverbands unter diesen Namen und gaben öffentliche Konzerte.

Daraufhin entschlossen sich die fünf Originalmitglieder der New Animals, ein neues Album aufzunehmen. Before We Were So Rudely Interrupted wurde im Dezember 1975 produziert und wegen Urheberrechtsproblemen erst 18 Monate später veröffentlicht.

1983 nahmen die fünf Originalmitglieder das Album Ark auf. Zuvor hatten sich sowohl Burdon als auch Price erfolgreich als Solokünstler etabliert. Das Album erzielte, trotz teils schlechter Kritik, hohe Verkaufszahlen. Die Single The Night erreichte im selben Jahr die US-Charts.

Die Originalformation unternahm bis Anfang 1984 eine Welttournee. Manager Chandler gab daraufhin in der Presse bekannt, dass sich die Band – erneut wegen Burdons Verhalten – auflösen werde. Chandler sah in dem Bandmitglied Price einen kompatiblen Ersatz als Sänger, der in der Lage sei, die Band weiter erfolgreich voranzubringen. Im August 1984 folgte die Live-Platte Rip it to Shreds – Greatest Hits Live.

In den 1990er Jahren benannten und formierten sich viele Bands nach den Animals, wie z. B. „Danny McCulloch’s Animals“ oder „Animals II“ um Gitarrist Hilton Valentine, die jeweils ein Album veröffentlichten. 1994 wurden The Animals in ihrer Urformation (ohne Dave Rowberry – aber mit Alan Price) in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[7]

Auch Burdon verwendete den Namen erneut, um drei Live-Alben zu veröffentlichen.

Seit 2001 treten „The Animals & Friends“ in wechselnder Besetzung mit einigen ehemaligen Mitgliedern auf. 2004 erschien ein Studioalbum mit neuen Tracks. Zu diesen „Animals & Friends“ gehörte neben dem Drummer John Steel bis zu seinem plötzlichen Tod im Juni 2003 auch Dave Rowberry am Klavier. Ab Juni 2003 übernahm Mick Gallagher das Klavier.

Vom Magazin Rolling Stone wurde Eric Burdon 2008 in die Liste der besten Sänger und Sängerinnen aller Zeiten aufgenommen. Am 29. Januar 2015 starb Danny McCulloch, der ehemalige Bassist der Band, an einem Herzinfarkt,[8] am 29. Januar 2021 der Gitarrist Hilton Valentine 77-jährig.[9] Am 30. Juni 2021 erlag Gitarrist Vic Briggs in Neuseeland einem Krebsleiden.[10]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12][13]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
The Animals
1964 The Animals UK6
(20 Wo.)UK
The Animals US7
(27 Wo.)US
US-Album
1965 The Animals on Tour US99
(9 Wo.)US
Animal Tracks UK6
(26 Wo.)UK
US57
(25 Wo.)US
1966 Animalization US20
(30 Wo.)US
Animalism UK4
(17 Wo.)UK
US33
(22 Wo.)US
Eric Burdon & the Animals
1967 Eric Is Here US121
(13 Wo.)US
Winds of Change US42
(20 Wo.)US
1968 The Twain Shall Meet US79
(29 Wo.)US
Every One of Us US152
(8 Wo.)US
1969 Love Is US123
(10 Wo.)US
1977 Before We Were So Rudely Interrupted US70
(11 Wo.)US
erste Wiedervereinigung
1983 Ark US66
(10 Wo.)US
zweite Wiedervereinigung
The Eric Burdon Band
1974 Sun Secrets US51
(16 Wo.)US
1975 Stop US171
(5 Wo.)US
Eric Burdon
2004 My Secret Life DE93
(1 Wo.)DE
2006 Soul of a Man DE43
(4 Wo.)DE
2013 ’Til Your River Runs Dry DE57
(1 Wo.)DE

Weitere Alben

  • 1971: Guilty! (Eric Burdon & Jimmy Witherspoon)
  • 1977: Survivor (Eric Burdon)
  • 1980: Darkness Darkness (Eric Burdon)
  • 1980: The Last Drive (Eric Burdon)
  • 1982: Comeback (The Eric Burdon Band)
  • 1983: Power Company (Eric Burdon)
  • 1988: I Used To Be An Animal (Eric Burdon)
  • 1995: Lost Within the Halls of Fame (Eric Burdon)
  • 2000: The Best of (UK: SilberSilber)
  • 2008: Mirage (Eric Burdon)
  • 2012: Eric Burdon & the Greenhornes (Eric Burdon & the Greenhornes)[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos, Bernward Halbscheffel: Rock-Lexikon, Band 1 + 2: ABBA – ZZ Top. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2003
  • Eric Burdon: Am Anfang war es tierisch … sein Leben von ihm selbst erzählt. 1. Auflage. Goldmann, München 1988, ISBN 978-3-442-21034-3 (255 S., englisch: I used to be an Animal but I’m all right now. London / Boston 1986.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Animals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Musikbeispiele

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liner Notes zum Album House Of The Rising Sun (Sampler von Eric Burdon featuring The Animals & War), zu lesen auf den verlinkten Abbildungen im zugehörigen Discogs-Eintrag Eric Burdon Featuring The Animals & War – House Of The Rising Sun. In: Discogs. Abgerufen am 30. April 2016.
  2. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 43.
  3. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. 1996, S. 43.
  4. Noel Redding, Carol Appleby: Are You Experienced? The Inside Story of the Jimi Hendrix Experience. Picador, London 1990, ISBN 0-330-31923-X
  5. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. 1996, S. 43.
  6. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. 1996, S. 43.
  7. Rock and Roll Hall of Fame The Animals in der Rock and Roll Hall of Fame
  8. RIP The Animals’ Danny McCulloch: Read A Moving Family Tribute, abgerufen am 21. Juni 2015 (englisch)
  9. Deutsche Welle (www.dw.com): Animals-Gitarrist Hilton Valentine ist tot | DW | 31.01.2021. Abgerufen am 12. Februar 2021 (deutsch).
  10. Antion’s cremation and thoughts from Elandra Meredith (englisch), abgerufen am 24. Juli 2021
  11. Eric Burdon Tribute Channel 8: The Animals - Around & Around (1964) HD/widescreen ♫♥ auf YouTube, 13. September 2010, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 2:49 min).
  12. Chartquellen: DE AT UK UK2
  13. US-Singles: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955–2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1. / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  14. Eric Burdon & The Greenhornes. Abgerufen am 8. Februar 2024.