Theater der Keller

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Theater der Keller (2013)
Adresse Siegburger Str. 233w
Stadt Köln
Zuschauer 99 + 99 Plätze
Gegründet 1955
Intendant Heinz Simon Keller
Internetpräsenz
Website www.theater-der-keller.de

Das Theater der Keller ist ein Privattheater in Köln-Deutz. Es steht in Kooperation mit der Schauspielschule der Keller.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Theater wurde 1955 von dem Schauspieler-Ehepaar Marianne Jentgens und Heinz Opfinger gegründet, die auch seine ersten Intendanten waren. Bis 1970 leitete Jentgens das Theater zusammen mit ihrem Mann, von 1970 bis zu ihrem Tod 1974 alleine. Die erste Spielstätte des Theaters war ein ehemaliger Luftschutzbunker in Köln-Lindenthal in der Herderstraße.[1] Daher stammt der Name „der Keller“.

Die Eröffnung des Theaters fand am 11. Oktober 1955 mit einer Aufführung der Geschlossenen Gesellschaft von Jean-Paul Sartre statt. Es folgte die Die Glasmenagerie von Tennessee Williams.[1] 1954 zog das Theater in den Kölner Norden. Ab 1974 war es in einer ehemaligen Entbindungsklinik in der Kölner Südstadt beheimatet. 2019 musste das Theater die Spielstätte in der Südstadt aufgeben[2] und zog nach Deutz um.

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Spielzeit 2013/14 unterliegt die Leitung des Theaters dem Intendanten Heinz Simon Keller. Der Spielplan ist geprägt von zeitgenössischen Theaterstücken, darunter viele Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen. Die Stücke behandeln aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft, oft mit einem lokalen Bezug. Im Anschluss an die Aufführungen finden regelmäßig Diskussionen mit dem Publikum statt. Mit der Schauspielschule der Keller gibt es eine enge Zusammenarbeit. Einmal pro Spielzeit wird ein Abschlussprojekt von Absolventen der Schule im Theater der Keller gezeigt.

Im Juni 2017 wurde das Privattheater vom Deutschen Kulturrat auf Die Rote Liste die Vorwarnliste gesetzt und in die Kategorie 3 eingestuft.[3] Im September 2019 ist das Theater in die Werkshalle der TanzFaktur in Köln-Deutz gezogen.

Intendanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Intendanten des Theaters
Name Zeitraum
Heinz Opfinger 1955–1970
Marianne Jentgens 1955–1974
Karl Reichmann 1974–1976
Dieter Janke 1974–1978
Christiane Bruhn 1978–1982
Roland W. Hoffmann (kommissarisch) 1983–1884
Wolfgang Trautwein 1984–1994
Anita Ferraris 1994–1996
Roland W. Hoffmann (kommissarisch) 1996–1997
Meinhard Zanger 1997–2006
Hanfried Schüttler 2006–2009
Herbert Wandschneider (kommissarisch) 2010
PiaMaria Gehle 2010–2013
Heinz Simon Keller[4] 2013–heute

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produktionen und Schauspielschüler des Theaters der Keller wurden mehrfach von der SK Stiftung Kultur ausgezeichnet.[5] Das Theater erhielt viermal den Kölner Theaterpreis (1980, 1994, 2000 und 2003), zweimal den Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater (2007, 2016) und einmal den Jugendtheaterpreis (1996). Der Nachwuchspreis für junge Schauspieler PUCK ging neun Mal an Absolventen der Schauspielschule der Keller.

Kölner Theaterpreis
  • 2016: für seinen engagierten Spielplan den mit 4.000 Euro dotierten Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater des 27. Kölner Tanz- und Theaterpreises.[6]
  • 2013: Waisen, Schauspiel von Dennis Kelly, Regie: Sandra Reitmayer
  • 2000: Der Freigeist, Komödie der Moral von Éric-Emmanuel Schmitt, Regie: Meinhard Zanger
  • 1994: Grindkopf, Schauspiel von Tankred Dorst, Regie: Anita Ferraris
  • 1980: Aussagen nach einer Verhaftung aufgrund des Gesetzes gegen Unsittlichkeit (Gemälde des Kaufmann von Venedig), Schauspiel von Athol Fugard, Regie: Christiane Bruhn
Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater der Freien Volksbühne e. V.
  • 2007: Das Versteck, eine kurdisch-alevitische Migrationsgeschichte von Hüseyin Michael Cirpici, Regie und Ausstattung: Hüseyin Michael Cirpici, mit: Ercan Arslan
  • 2016: Preis für das gesamte Ensemble des Theaters für herausragende Leistung.
Kölner Ehrentheaterpreis
  • 2005: Ilse Schwarzhaupt für ihr langjähriges Engagement für das Theater der Keller
Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis
  • 1996: Acht Jahre, von Börje Lindström, Regie: Eva Hosemann

Festivals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: Der Freigeist – Teilnehmer des 37. Internationalen Theaterfestivals BITEF in Belgrad
  • 2012: PrivatTheaterTage
  • 2012: JULA – Internationales Jugend-, Theater- und Musikfestival

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meinhard Zanger (Hrsg.): 50 Jahre und kein bißchen leise. Ein halbes Jahrhundert Theater der Keller und Schule des Theaters. Köln 2005, ISBN 3-00-017528-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Theater der Keller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Universitätsführer Seite 187
  2. Neue Spielzeit: Diese kleinen Kölner Theater sind einen Besuch wert - Theater Der Keller KSTA bei msn.com
  3. Deutscher Kulturrat Politik & Kultur Zeitung des Deutschen Kulturrates 4|2017 Seite 16 Die Rote Liste, abgerufen am 28. Juni 2017
  4. Artikel im Kölner Stadtanzeiger. Abgerufen am 26. Mai 2014.
  5. Archiv der Kölner Tanz- und Theaterpreise. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. April 2014; abgerufen am 26. Mai 2014.
  6. Homepage SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn: Die Gewinner der 27. Tanz- und Theaterpreise 2016, abgerufen am 21. Dezember 2016

Koordinaten: 50° 55′ 22,1″ N, 6° 57′ 1,6″ O