Theaterfotografie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Grisetten des Theaters an der Wien im Atelier Ludwig Gutmanns 1906
Hofmannsthals Jedermann
bei den Salzburger Festspielen 2014[1]
Tschaikowskis Schwanensee
an der Wiener Staatsoper, 2004

Die Theaterfotografie, auch Bühnenfotografie, ist ein Genre der Fotografie. Ihre Motive sind Darsteller auf Theaterbühnen sowie Kulissen oder (selten) Requisiten beziehungsweise Bühnenbilder. Richtungen der Theaterfotografie sind Schauspiel, Oper, Ballett, Figurentheater, Kabarett, Varieté und Künstlerporträts.

Genre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Theaterfotografie dient der Dokumentation und der Werbung für ein Theater. Zur Dokumentation gehört das Festhalten eines künstlerischen Ausdrucks, die Darstellung, die Umsetzung des Themas und auch der Bühnengestaltung. Aufnahmen von Theaterszenen und Darstellern werden in Schaukästen, für Theaterplakate, Programmhefte und für Annoncen verwendet. Die umfangreichste Verwendung finden Theaterfotos in den Medien, vorwiegend zur Illustration von Kritiken und Rezensionen, häufiger zur Vorankündigung neuer Inszenierungen.

Professionelle Theaterfotografen sind in der Regel Freiberufler und werden für die jeweilige Inszenierung gebucht, wobei Verträge über die gesamte Theatersaison durchaus üblich sind. Einige große Theater haben eine eigene Werbe-Abteilung, in denen auch festengagierte Fotografen arbeiten.

Praxis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verwendung digitaler Spiegelreflexkameras und lichtstarker Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten -abhängig von der Bühnengröße-, ermöglichen dem Theaterfotografen, auf die unterschiedlichsten Lichtstimmungen auf der Bühne zu reagieren. Viele Theaterfotografen fotografieren zudem im RAW-Format, um Farbstiche und abweichende Farbtemperaturen im digitalen Workflow ausgleichen zu können. Zudem lässt die Digitalfotografie eine schnelle und zeitnahe Veröffentlichung der Fotos in den Medien zu.

Die Fotografien werden hauptsächlich nur bei Proben gefertigt, damit die Aufführung nicht beeinträchtigt wird.

Oft gibt es vor der Premiere extra angesetzte Foto- und TV-Proben, zu denen Pressefotografen eingeladen werden. Foto- und TV-Proben sind zum Beispiel in allen Theatern und Opernhäusern in Berlin und Hamburg, Heidelberg, Salzburg und Wien der Standard. Durch die Verbreitung von geräuschlosen Verschlüssen auch bei Vollformatkameras ist Fotografieren während der Aufführung möglich. Voraussetzung ist ein stabilisiertes flackerfreies Licht, vom Rampenlicht bis zum kleinen Licht des Notenständers.

Bekannte Bühnenfotografen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

19. Jahrhundert

 

1900–1945

 

1945–2000

 

21. Jahrhundert

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara Lesák: Von der Pose zum Ausdruck. Theaterphotographie 1900–1930, 224 S., Brandstätter, 2003, ISBN 3-85498-243-7 (Geschichte der Theaterfotografie in Österreich)
  • Claudia Balk: „Theaterfotografie. Eine Darstellung ihrer Geschichte anhand der Sammlung des Deutschen Theatermuseums“, 231 S., Hirmer, München, 1989, ISBN 3-7774-5230-0
  • Die Deutsche Bühne: Die Zeitschrift erscheint monatlich im Friedrich Berlin Verlag, Berlin.
  • Theater heute: Die Zeitschrift erscheint monatlich im Friedrich Berlin Verlag, Berlin.
  • Theater der Zeit: Die Zeitschrift erscheint monatlich im Verlag Theater der Zeit, Berlin.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Theaterfotografie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Jedermann trägt den Untertitel: Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes. Das Szenenbild zeigt die Unterredung des Teufels mit dem Glauben.